„Winzer des Jahres“: Sieg für Weißweine Spielberg
Das Weingut Spielberg aus dem mährischen Archlebov hat eine der renommiertesten Auszeichnungen Tschechiens erhalten.
„Unsere Weine sind einzigartig und spezifisch. Sie haben einen hohen Mineraliengehalt. Dies entspricht auch der Gegend von Kyjov / Gaya, in der wir zu Hause sind. Wir haben es gewagt, Weine in den Wettbewerb zu schicken, die für unser Gebiet charakteristisch sind. Und wir sind auf Verständnis gestoßen.“
Das Weingut Spielberg produziert etwa 200.000 Flaschen pro Jahr. Zuvor war es bereits viermal unter den Finalisten. Laut Javornický erhöht die Auszeichnung das Interesse für seine Produkte:
„Der Wettbewerb findet alljährlich ein großes Echo bei der Öffentlichkeit. Der Einzug ins Finale hat uns immer großen Nutzen gebracht. Nachdem wir nun gewonnen haben, erwarte ich, dass sich dies im Verkauf noch positiver wiederspiegeln wird.“
Die neunköpfige Jury mit Mitgliedern aus der ganzen Welt hat genau 538 Weinproben anonym getestet. Die acht besten Kollektionen kamen in die engere Auswahl. Den zweien Platz belegte Nové vinařství (auf Deutsch: Das neue Weingut) aus Drnholec / Dürnholz in Südmähren, Bronze holte Milan Sůkal aus dem südmährischen Nový Poddvorov / Neupodworau.
Eine Medaille, die auf der Flasche prangt, hilft den Kunden häufig als Orientierung beim Kauf eines Weins. Dasselbe gilt auch für den Preis. Bei den ausgezeichneten Weinen liegt er in der Regel bei 200 Kronen (7,70 Euro). Laut dem Vorsitzenden des Verbands der Weinbauer, Josef Valihrach, hat sich das Verhalten der Kunden in den zurückliegenden Jahren gewandelt:
„Die Kunden schauen nicht mehr so sehr auf den Preis. Ich weiß aus meiner eigenen Erfahrung, dass sich Flaschen bis 200 Kronen gut verkaufen.“Noch vor fünf Jahren lag der durchschnittliche Preis für eine Flasche Wein bei 120 Kronen (4,60 Euro), nun sind es fast 160 Kronen (6,20 Euro). Der höhere Preis bei Weinen mit Medaillen ist einer der Gründe, warum sie nur selten in großen Handelsketten angeboten werden. Doch die Lage ändere sich allmählich, sagt der Organisator des Winzer-Wettbewerbs, Petr Marek:
„Diese Weine werden in ganz Tschechien in der Gastronomie angeboten. Man muss aber in Betracht ziehen, dass die Weingüter in der Regel eher klein sind. Für ein solches Weingut ist es bereits zu viel, 5000 bis 6000 Flaschen einer Sorte zu produzieren. Aber es gibt mittlerweile auch Handelsketten, die beginnen, mit kleinen, regionalen Weinproduzenten zusammenzuarbeiten.“
Tschechen kaufen zu 60 Prozent einheimische Weine. Die beliebtesten Sorten sind unter anderem Grauburgunder und Chardonnay. Beim Rotwein dominiert der Blaue Portugieser.