Zwischen Moderne und Traditionalismus: Komponist Vilém Petrželka

Vilém Petrželka (Foto: Archiv des Festivals Brünn - die Stadt der Musik)

Vor 50 Jahren ist der Komponist Vilém Petrželka gestorben. Als Schüler von Leoš Janáček steht sein Werk zwischen der Moderne und der Rückkehr zur Tradition. Er hat sowohl Kammermusik geschaffen, als auch Orchesterwerke und Vokalmusik.

Vilém Petrželka  (Foto: Archiv des Festivals Brünn - die Stadt der Musik)
1889 wird Vilém Petrželka in Brno / Brünn geboren, sein Vater ist Militärkapellmeister. Schon früh lernt er, Violine, Harmonium und Akkordeon zu spielen. 1905 wird er an die Orgelschule seiner Heimatstadt aufgenommen. Einer seiner Lehrer ist auch Leoš Janáček. Dieser empfiehlt Vilém Petrželka dann als Lehrer an die Musikschule in Zábřeh nad Odrou / Heinrichsdorf, das heute ein Stadtteil von Ostrava / Ostrau ist. Die Schule gibt es immer noch und trägt mittlerweile den Namen von Petrželka. In seiner Zeit in Mährisch-Schlesien beginnt der junge Musiker auch zu dirigieren, das weckt bei ihm den Wunsch, sich weiterzubilden.

Vor dem Ersten Weltkrieg geht Vilém Petrželka nach Prag zu einem Studienaufenthalt. Bei Vítězslav Novák lernt er die Geheimnisse der Komposition und bei Karl Hoffmeister das Klavierspiel. Nach seiner Rückkehr nach Brünn lehrt Petrželka dort Klavier, Harmonie und Kontrapunkt. 1919 entsteht in der südmährischen Stadt ein Musikkonservatorium, und das bedeutet eine neue Herausforderung: Vilém Petrželka lässt sich dort als Professor für Komposition anstellen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wechselt er an die Janáček-Akademie musischer Künste in Brünn, wo er mehrere Fächer lehrt. Zu seinen Schülern gehören spätere hervorragende Komponisten aus Mähren wie unter anderem Vítězslava Kaprálová. Im Alter von 77 Jahren stirbt Petrželka am 10. Januar 1967 in seiner Heimatstadt.

Autor: Till Janzer
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