Tschechen mieten sich vermehrt Christbäume

Photo: Petra Emmerová, ČRo

Nordmanntanne, Fichte oder Kiefer – nach den Weihnachtsfeiertagen landen sie traditionsgemäß an den Straßenrändern. Doch in Tschechien zeigt sich ein Trend gegen die Baumverschwendung: Die Tschechen mieten sich nämlich vermehrt ihre Christbäume.

Photo: Petra Emmerová,  ČRo
Es sei praktisch, da der Baum nicht nadelt und man dadurch weniger Arbeit hätte um die Feiertage, sagt der IT-Experte Petr Gašpařík. Zudem sei es schön, dass der Baum auch nach Weihnachten weiterlebe und -wachse, so der Informatiker weiter. Er ist einer von zahlreichen Tschechen, die sich ihren Christbaum lieber mieten als kaufen. Seit schon fünf Jahren findet Gašpařík seine Geschenke unter einem lebenden Baum.

Das System der Verleiher ist einfach: Der Kunde wählt sich seine Tanne oder Fichte im Internet aus. Zum gewünschten Termin wird der Baum lebend im Blumenkübel geliefert und nach Neujahr auch wieder abgeholt. Die Kunden würden zudem eine Anleitung für den Baum erhalten, damit dieser unbeschadet in die Natur zurückkehren könne, so Vojtěch Stránský. Er betreibt einen Weihnachtsbaumverleih im Kreis Ústí nad Labem / Aussig. Man dürfe das Nadelgewächs nicht neben einen Kamin stellen und auch das Gießen sollte man nicht vergessen, so der Christbaum-Experte.

Der Verleih sei indes ein voller Erfolg, so Stránský. Seine Firma hatte ihren Baum-Katalog am vergangenen Sonntag gestartet, nach zwei Stunden waren bereits 150 Bäume vermietet. Die Preise liegen bei rund 300 bis 900 Kronen (11 bis 33 Euro), je nach Größe.

Auch so dürfte das Interesse an den bereits gefällten Christbäumen in Tschechien auch in diesem Jahr nicht zurückgegangen sein. Die Forstbetriebe rechnen mit dem Verkauf von rund einer Million Bäumen in diesem Jahr. Die Einweg-Bäume kosten dabei in etwa genauso viel, wie die Mietexemplare: Rund 300 bis 1000 Kronen (11 bis 37 Euro).