Halbjahresbilanz: Verluste beim Energieriesen Čez

Foto: ČT24

Das halbstaatliche tschechische Energieunternehmen Čez hat in der ersten Jahreshälfte einen Gewinneinbruch erfahren. Und das um ganze zehn Prozent. Damit bleibt der tschechische Energiegigant weit hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Für die schlechten Zahlen gibt es gleich zwei gewichtige Gründe.

Foto: ČT24
13,8 Milliarden Kronen (511 Millionen Euro) Gewinn hat der größte tschechische Stromlieferant Čez im ersten Halbjahr 2016 gemacht. Das ist um ganze 10 Prozent weniger, als noch im Vorjahreszeitraum. Allein im zweiten Vierteljahr machte Čez weniger als halb so viel Gewinn, wie noch 2015. Erwartet wurde von den Analysten ein Reingewinn von rund 15,6 Milliarden Kronen (577 Millionen Euro). Dass Čez diese nicht erfüllt hat, hat vor allem zwei Gründe.

Petr Hlinomaz  (Foto: ČT24)
Am meisten setzten dem Unternehmen die niedrigen Marktpreise für Strom zu. Čez habe in diesem Jahr versucht die Preise durch eine höhere Stromproduktion zu kompensieren, sagt der unabhängige Analyst Petr Hlinomaz. Dennoch blieb Čez auch da hinter den Erwartungen zurück und die Maßnahme hätte nur mäßigen Erfolg gehabt.

Der zweite Grund für einen niedrigeren Gewinn in diesem Jahr ist eine Einmalzahlung im vergangenen Jahr von 1,1 Milliarden Kronen (41 Millionen Euro). Nach einem Schiedsverfahren musste die tschechische Eisenbahnverwaltung dem Stromlieferanten eine fehlende Nachzahlung begleichen.

Das Unternehmen hat sich indes ein sehr niedriges Gewinnziel gesetzt für das laufende Jahr. So rechne man insgesamt mit einem Reingewinn von 18 Milliarden Kronen (666 Millionen Euro). Grund für die vorsichtige Schätzung ist die planmäßige Wartungspause in den Atomkraftwerken Temelín und Dukovany. Analysten nennen das Ziel realistisch. Eine Erfüllung sei nicht bedroht, so heißt es.