Reisebüro-Verband: Interesse an Urlaub in Frankreich sinkt um 30 Prozent

Nizza (Foto: Martin Stiburek, CC BY-SA 4.0)

Der Terroranschlag im südfranzösischen Nizza wird zu einem weiteren Rückgang von tschechischen Urlaubern in Frankreich führen. Nach Einschätzung des tschechischen Reisebüro-Verbandes (ACK) werden in diesem Jahr mindestens um 30 Prozent weniger Tschechien in die Grande Nation reisen. Dieser Einbruch sei vor allem eine Folge des Terrorangriffs, der im vergangenen November in Paris geschah, begründete der Verband die bereits gesunkene Nachfrage.

Nizza  (Foto: Martin Stiburek,  CC BY-SA 4.0)
„An der Côte d’Azur (Französische Riveira) halten sich unseren Schätzungen zufolge gegenwärtig 6000 bis 8000 Touristen aus Tschechien auf“, sagte der stellvertretende Verbandschef Jan Papež am Freitag der Nachrichtenagentur ČTK. In der Rangliste der beliebtesten Reiseländer unter den Tschechen lag Frankreich im vergangenen Jahr auf Platz acht. Insgesamt besuchten 139.000 Gäste aus Tschechien 2015 das Atlantikland.

Nach dem Terroranschlag von Nizza, bei dem am späten Donnerstagabend mindestens 84 Menschen starben, werde es einen weiteren Rückgang bei der Nachfrage nach Frankreich-Reisen geben. „Der Einschnitt wird sogar noch etwas tiefer sein, da dieser Anschlag nach einer völlig neuen Methode verübt wurde – einer Methode, die man überhaupt nicht vorhersehen kann. Dagegen kann man sich so gut wie gar nicht wehren“, erklärt Papež. Solche Angriffe schlagen sich sofort auf das Interesse an Flügen in die betroffene Destination nieder. Nach dem Terroranschlag im vergangenen Herbst in Paris sei beispielsweise der Flugticketverkauf im Nu um zehn Prozent zurückgegangen, ergänzt Papež.

Věra Janičinová  (Foto: ČT24)
„Im Augenblick können wir noch nicht abschätzen, wie sich die Tragödie von Nizza auf den Reiseverkehr auswirken wird. Alles wird von der weiteren Entwicklung und der Sicherheitslage als solcher abhängen. Aber es ist sehr wahrscheinlich, dass sich in den nächsten Stunden und Tagen die Nachfrage nach Nizza-Reisen ebenso verringern wird wie bei den Anschlägen von Paris“, sagte die Direktorin der Reiseagentur Student Agency, Věra Janičinová.