Steigende Touristenzahlen: Neues Infozentrum Bayern-Böhmen in Pilsen
Der Landkreis Regen hat bereits vier Jahre lang ein Büro in Plzeň / Pilsen betrieben. Nun wurde die bayerisch-böhmische Zusammenarbeit ausgeweitet: Seit Mittwoch besteht in der westböhmischen Stadt ein gemeinsames Infozentrum mit dem Kreis Pilsen – es richtet sich an Besucher beiderseits der Grenze.
„Wir haben auch eine Dependance in Budweis, in Südböhmen – aber nicht in dieser engen Kooperation mit dem Kreis wie hier in Pilsen“, so Herbert Unnasch, Geschäftsführer der Arberland Regio.
Als eine Ehre bezeichnet Ivo Grüner das gemeinsame Projekt. Für den stellvertretenden Hauptmann des Kreises Pilsen ist das Infozentrum eine logische Folge langjähriger Zusammenarbeit.
„Beide Seiten, sowohl die tschechische als auch die bayerische, fanden es sinnvoll, die Erfolge und Highlights beider Regionen gemeinsam zu präsentieren.“Tatsächlich boomt der Tourismus in der Grenzregion. Auch wegen der kritischen Sicherheitslage in entfernteren Reiseländern sind nahe Ziele wieder angesagt. Herbert Unnasch:
„Überwiegend sind wir für den Landkreis Regen beziehungsweise für Niederbayern und die Oberpfalz der Ansprechpartner, weil das die Grenzregionen sind. Aber wir haben Partner auch aus ganz Bayern, etwa aus Ingolstadt und so weiter. Sie halten den tschechischen Markt und die tschechischen Gäste für so wichtig, dass sie hier werben wollen.“
Das Informationszentrum erhält keine öffentlichen Zuschüsse, die Gemeinden und Körperschaften zahlen Gebühren, um auf sich aufmerksam machen zu können. Aber auch die tschechische Seite möchte ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen.
„Der Kreis Pilsen ist der schönste in ganz Tschechien. Das haben die tschechischen Bürger so in einer Umfrage bewertet. Mit der bayerischen Seite haben wir viel gemeinsam: Böhmerwald und Bayerischer Wald, die Nationalparks dort, aber auch die Geschichte. Wir wollen beispielsweise darauf hinweisen, dass sich tschechische und deutsche Familien früher vermischt haben und auf beiden Seiten der Grenze beide Sprachen gesprochen wurden“, sagt Grüner.Im Kreis Pilsen sind in den vergangenen vier Jahren die Besucherzahlen deutlich angestiegen. Und das aus einem einfachen Grund, so Ivo Grüner:
„Das lag daran, dass Pilsen Europäische Kulturhauptstadt 2015 geworden ist. Die Besucher sind daher nicht nur hierhergekommen, um Sehenswürdigkeiten in der Stadt und im Kreis zu bewundern, sondern auch, um Kultur und weitere Veranstaltungen zu erleben. Interessamt ist, dass im ersten Quartal dieses Jahres noch einmal mehr Touristen gekommen sind als im selben Zeitraum 2015, als das Kulturhauptstadtjahr begann. Das zeigt, dass die Dynamik anhält.“
Das Informationszentrum Bayern-Böhmen befindet sich in der Martinská 9 in Pilsen. Die Öffnungszeiten sind derzeit Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr (www.bavorsko-cechy.eu).
Worüber kann man sich also in der neuen Anlaufstelle in Pilsen informieren? Herbert Unnasch bei der Eröffnung.
„Wir präsentieren hier Ausflugsangebote in unsere touristischen Einrichtungen, aber ebenso Informationen über die Reisemöglichkeiten, sei es Zug- oder Busverbindungen. Dazu gehören genauso kulturelle Angebote und Festivitäten diesseits und jenseits der Grenze, so dass wir vor allem für den Tagestourismus auch einiges zu bieten haben.“