Von Tschechien ausgeflogene Iraker beantragen Asyl in Deutschland

Eine Gruppe von 25 christlichen Irakern, die Tschechien eigens aus dem Irak ausgeflogen hatte, bleibt in Deutschland. Die Iraker hätten in Deutschland Asyl beantragt, teilte die Sprecherin der tschechischen Fremdenpolizei, Kateřina Rendlová, am Montag mit. Ursprünglich beantragte jedoch die deutsche Seite die Wiederaufnahme der Iraker in Tschechien. Den Antrag zog sie später zurück. Tschechien hatte die Gruppe von Christen aus dem Nordirak im Rahmen eines humanitären Projektes ausgeflogen und ihnen Schutz angeboten. Die Flüchtlinge bestellten jedoch einen Reisebus und setzten sich in Sachsen ab. Jan Talafant von der Stiftung „Generace 21“ sagte gegenüber der Tageszeitung „Lidové noviny“, in den ersten Wochen habe nichts darauf hingedeutet, dass die Iraker von Tschechien weg wollten. Sie hätten in einem Ort nahe Jihlava / Iglau fleißig Tschechisch gelernt. Die Stiftung „Generace 21“ organisiert die Übersiedlung der Christen aus dem Irak nach Tschechien. Bisher sind im Rahmen des Projektes 89 irakische Flüchtlinge nach Tschechien gekommen. Nachdem eine Gruppe von 25 Irakern nach einigen Wochen Tschechien verlassen hatte, hat der tschechische Innenminister Milan Chovanec (Sozialdemokraten) die Übersiedlung gestoppt. Über die Zukunft des Projektes wird das Regierungskabinett am Donnerstag beraten.