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Syrische Flüchtlinge: Tschechien und Slowakei schlagen Einrichtung eines Zugkorridors nach Deutschland vor

Tschechien und die Slowakei haben die Einrichtung eines Bahnkorridors für syrische Flüchtlinge auf dem Weg nach Deutschland vorgeschlagen. Wie Tschechiens Innenminister Milan Chovanec am Freitag sagte, gelte dies für den Fall, dass Deutschland alle syrischen Flüchtlinge aufnehmen wolle. Züge mit syrischen Flüchtlingen aus Ungarn könnten die Slowakei und Tschechien dann ohne die bisherigen Kontrollen passieren. Deutschland müsse dazu jedoch eine Übereinkunft mit Ungarn treffen. Budapest wiederum müsse sicherstellen, dass alle Reisenden tatsächlich Syrer seien. Tschechiens Innenminister Milan Chovanec und seine slowakischer Amtskollege Robert Kaliňák sind am Freitag in Prag zusammengetroffen. Dabei sprachen sie sich erneut gegen eine verpflichtende Quote zur Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der Europäischen Union aus.

Visegrad-Staaten bekräftigen Nein zur Flüchtlingsquote

Die Premierminister der Visegrad-Staaten haben sich erneut vehement gegen verpflichtende Quoten zur Aufnahme von Flüchtlingen aus anderen EU-Ländern ausgesprochen. Dies bekräftigten die Regierungschefs von Tschechien, Polen, Ungarn und der Slowakei bei einem Treffen am Freitag in Prag. Wie Tschechiens Premier Bohuslav Sobotka sagte, liege das eigentliche Problem in Ländern wie Syrien und Libyen. Laut der polnischen Premierministerin Ewa Kopacz würden Quoten zur Umverteilung noch mehr Flüchtlinge nach Europa locken. Zum Schutz der Innengrenzen im Schengenraum wollen die Visegrad-Länder Experten zur Verfügung stellen. Auch im Kampf gegen Schieberbanden und den Islamischen Staat kündigten sie Hilfen an. Die vier Regierungschefs zeigten sich überzeugt, dass die bisherigen Maßnahmen auf europäischer Ebene zur Flüchtlingskrise nicht ausreichen. Das Treffen der Visegrad-Gruppe diente der Abstimmung vor dem EU-Gipfel in Brüssel Mitte September.

Premierminister der Visegrad-Staaten beraten in Prag über Flüchtlingskrise

Die Premierminister der Visegrad-Staaten (V4) treffen am Freitag in Prag zusammen, um über die Lösung der Flüchtlingskrise zu beraten. Die Regierungschefs aus Ungarn, Polen, Tschechien und der Slowakei wollen sich vor weiteren Verhandlungen auf EU-Ebene abstimmen und konkrete Maßnahmen zum Zustrom der Flüchtlinge aus Ungarn besprechen. Bereits im Vorfeld hatten die Premiers Einigkeit demonstriert. Verpflichtende Quoten zur Aufnahme von Flüchtlingen aus anderen EU-Ländern lehnen sie grundsätzlich ab. Tschechiens Premier Sobotka bezeichnete eine solche Quote als „Nährboden für Fremdenfeinde“.

Rotes Kreuz versorgt freigelassene Syrer

Das Tschechische Rote Kreuz hilft den freigelassenen Syrern im Land mit Nahrung und Hygieneartikeln. Wie der Chef des Roten Kreuzes mitteilte, sind die Hilfsmaßnahmen in Übereinkunft mit dem Innenministerium an diesem Freitag angelaufen. Innenminister Milan Chovanec erklärte, eine Minimalversorgung müsse sichergestellt werden, niemand dürfe in die Kleinkriminalität gedrängt werden.

Die tschechische Polizei lässt seit Donnerstag die syrischen Flüchtlinge aus den Auffanglagern in Tschechien frei, die einen Asylantrag in Ungarn gestellt haben. Es handelt sich um etwa 230 Personen, die zuvor während der Durchreise aufgegriffen wurden. Nun steht ihnen die Weiterfahrt nach Deutschland oder in andere Länder frei. Flüchtlinge, die vor der Ankunft in Tschechien keinen Asylantrag eingereicht haben, werden weiterhin in Auffanglagern festgehalten.

Zeman trifft chinesischen Staatspräsident Xi Jinping

Der tschechische Staatspräsident Miloš Zeman ist am Freitag in Peking mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping zusammengetroffen. Dabei lud Zeman den chinesischen Staatspräsidenten nach Tschechien ein. Xi Jinping akzeptierte die Einladung und wird damit voraussichtlich das erste chinesische Staatsoberhaupt, das Tschechien besucht. Nach dem Treffen verwies Zeman auf mehrere Wirtschaftsverträge zwischen China und Tschechien, die noch während seines Besuchs in China zustande kommen sollen. Kritik an Zemans Reise kam unterdessen zuhause aus der konservativen Oppositionspartei Top 09. Vizechef Miroslav Kalousek sagte etwa, es wäre zu begrüßen, wenn der Staatspräsident auch in westliche, demokratische Länder reisen würde. Zeman besucht China zum zweiten Mal innerhalb von elf Monaten.

Geheimdienst warnt vor russischen Spionen

Russische Spione verfolgen offenbar die Teilnahme Tschechiens an internationalen Wissenschafts- und Technikprojekten. Wie der tschechische Geheimdienst (BIS) in seinem Jahresbericht für 2014 schreibt, interessieren sich die Spione auch für Tschechiens Zugang zu internationalen Fonds und Zuschüssen. Um Informationen zu erlangen, würden die Spione auch auf tschechische Mittelsmänner zurückgreifen. Wie es weiter heißt, erhofft sich Russland von dem Einblick einen Wettbewerbsvorteil. Der tschechische Geheimdienst macht seit langem auf die Präsenz russischer Spione in Tschechien aufmerksam. In dem Jahresbericht ist die Rede von einer „hohen Zahl“.

Anstieg des Durchschnittslohns überrascht Analysten

Das Durchschnittseinkommen in Tschechien steigt weiter an. Nach Angaben des Statistikamtes vom Freitag verdienten die Arbeitnehmer im zweiten Quartal dieses Jahres 26.287 Kronen (972 Euro) pro Monat. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das eine Zunahme von 875 Kronen (32 Euro) im Monat beziehungsweise ein Realanstieg von 2,7 Prozent. Damit übertreffen die Werte die Erwartungen der Analysten, die mit einem Wachstum von etwa zwei Prozent gerechnet hattten. Am höchsten ist der Durchschnittslohn weiterhin in Prag. In der Hauptstadt verdienen Arbeitnehmer im Schnitt 33.714 Kronen (1.246 Euro) und damit monatlich 7.427 Kronen (275 Euro) mehr als andernorts.

Fußball: Tschechien besiegt in der EM-Qualifikation Kasachstan 2:1

In der Qualifikation für Europameisterschaft 2016 hat die tschechische Fußballnationalmannschaft am Donnerstag in Plzeň / Pilsen Kasachstan mit 2:1 besiegt. Dabei erzielte Milan Škoda von Slavia Prag beide Tore für die Tschechen. Nationaltrainer Pavel Vrba erklärte nach dem Sieg, er halte viel von der inneren Kraft dieser Mannschaft. Am Sonntag trifft Tschechien in der EM-Qualifikation auf Lettland.

Tennis: Cetkovská besiegt bei US-Open Wozniacki

Für eine große Überraschung in der Zweiten Runde der US-Open hat die tschechische Tennisspielerin Petra Cetkovská gesorgt. Die Weltranglisten-149. besiegte die ehemalige Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki aus Dänemark mit 6:4, 5:7 und 7:6. Auch weitere Tschechinnen waren erfolgreich. Petra Kvitová schlug Nicole Gibbs aus den USA mit 6:3 und 6:4. Barbora Strýcová bezwang die Chinesin Wang Quiang mit 6:2, 4:6 und 7:5.

Bei den Herren setzte sich am Donnerstag Jiří Veselý gegen den Kroaten Ivo Karlovic mit 7:6, 3:6, 3:6, 6:2 und 7:6 durch. Tomáš Berdych besiegte den Österreicher Jürgen Melzer mit 7:6, 6:1 und 6:3. Lukáš Rosol scheiterte dagegen in der zweiten Runde am Deutschen Philipp Kohlschreiber.

Leichtathletik: Hejnová und Špotáková siegen in der Diamond-League

Die tschechischen Athletinnen Barbora Špotáková und Zuzana Hejnová haben am Donnerstag das Diamond-League-Meeting in Zürich und damit die gesamte Diamond-League-Serie gewonnen. Hejnová siegte über 400 Meter Hürden. Die Diamond-League gewann sie bereits zum zweiten Mal in ihrer Karriere. Speerwerferin Barbora Špotáková, die bei der WM in Peking den Endkampf verpasste, zeigte in Zürich, dass sie doch in Form ist. Die Weltrekordlerin holte sich mit 64,31 Metern den Sieg vor der Kanadierin Elizabeth Gleadle. Die Diamond-League-Serie gewann Špotáková bereits zum vierten Mal in ihrer Sportkarriere.

Das Wetter am Samstag, 5. September

Am Samstag ist es in Tschechien heiter bis wolkig mit gebietsweisen Schauern. Gegen Abend ist vor allem im Nordwesten des Landes mit ausgiebigerem Regen zu rechnen. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 17 und 21 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden maximal 12 Grad Celsius erreicht.