Wachsende Konkurrenz: Žabka-Supermärkte in Bedrängnis

Foto: Archiv des Tschechischen Rundfunks - Radio Prag

Sie starteten mit großen Ambitionen auf dem tschechischen Markt. Die Supermarktkette Žabka wollte mit einem kleinen Sortiment und langen Öffnungszeiten die Stadtkundschaft an sich binden. Wie die Zeitung „Hospodářské noviny“ aber nun berichtet, kämpft die Tesco-Tochter mit wachsender Konkurrenz. Statt neue Läden zu eröffnen, musste Žabka sein Netz schon wieder ausdünnen.

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„Wir haben in diesem Jahr einige Geschäfte geschlossen“, bestätigte Žabka-Manager Radim Lunda am Montag gegenüber der Hosporářské noviny. In Zahlen: Waren es Ende 2013 in Tschechien 141 Filialen, sind es derzeit 112. Mutterkonzern von Žabka ist seit 2011 die britische Kette Tesco, die sie damals von der Penta-Gruppe übernahm. Die damaligen Verluste von fast 200 Millionen Kronen (7,4 Millionen Euro) konnten in der Folge verringert werden. Im vergangenen Jahr ist Žabka allerdings erneut in die roten Zahlen gerutscht. Nach einem Gewinn von 90 Millionen Kronen (3,3 Millionen Euro) im Jahr 2013 schlug am Jahresende 2014 ein Verlust von 47 Millionen Kronen (1,7 Millionen Euro) zu Buche.

Als problematisch gelten die relativ hohen Preise, die nicht mit den großen Supermärkten konkurrieren können. Wie es von Žabka hieß, sollen Vergünstigungen für Clubmitglieder nun die Stammkunden bei der Stange halten. Noch nicht abgeschrieben ist auch die Expansion. Vor allem in Prag und im Mittelböhmischen Kreis drumherum plant Žabka weitere Filialen. Gerade abseits der Hauptstadt könnte es aber eng werden. Laut Hospodařské noviny verzeichnet in den Regionen derzeit die Kette Můj obchod, betrieben vom Makro-Konzern, ein rasantes Wachstum. Noch in diesem Jahr soll die 500. Filiale eröffnet werden, für 2016 sind 160 weitere geplant. Der Klein-Supermarkt hat auf geschickte Weise vietnamesische Händler in sein Netz integriert, die nun unter dem Markennamen Waren erhalten und vom Marketing von Makro profitieren. Ein weiterer Konkurrent für Žabka im Segment der Klein-Supermärkte ist die Kette Pont Market, betrieben von der Gesellschaft JPServis. Bislang sind die Kioske mit 25 Filialen vor allem an Bahn- und Busbahnhöfen vertreten. Das Netz soll in Zukunft auch in Bürokomplexen und Gesundheitszentren zu finden sein.