Varroa wütet auch in Tschechien: Bienensterben setzt Imkern zu
Harte Zeiten für tschechische Imker: Fast ein Fünftel der Bienenvölker hierzulande hat den vergangenen Winter nicht überlebt. Schuld am massenhaften Bienensterben sind vor allem die berüchtigten Varroa-Milben. Dies geht aus einer Untersuchung des internationalen Bienenforschungsverbandes COLOSS hervor, die in dieser Woche veröffentlicht wurde.
In Tschechien wurde die Untersuchung von der naturwissenschaftlichen Fakultät der Palacký-Universität Olomouc in Zusammenarbeit mit dem Imkerverband durchgeführt. Insgesamt nahmen 977 Imker an der Befragung teil. „Es hat sich bestätigt, dass der vergangene Winter für die Imker kritisch war“, sagte der Biochemiker und Imker Jiří Danihlík am Dienstag der Presseagentur ČTK. „Während sich die Verluste im Vorjahr auf 6,6 Prozent beliefen, sind in diesem Jahr in den Wintermonaten 19,4 Prozent der Bienenvölker gestorben oder haben ihre Königin verloren.“ Mit 32,5 Prozent verzeichneten die Imker im Kreis Mährisch-Schlesien im Osten des Landes die größten Verluste. Das niedrigste Bienensterben mit 12 und 14 Prozent herrschte in den Kreisen Vysočina (Hochland) und Hrádec Králové (Königgrätz). Verantwortlich für die Verluste ist zum großen Teil die Tierseuche Varroose, ausgelöst durch die Varroa-Milbe. Die geschwächten Bienen sind nach dem Befall äußerst anfällig für weitere Erkrankungen. Laut Biochemiker Danihlík liegt das Überleben der Bienen jedoch auch in der Hand der Imker. Wo rechtzeitig Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Seuche ergriffen wurden, konnten die Züchter häufig das Schlimmste verhindern. Dabei sei es unerheblich, ob synthetische Medikamente oder alternative Mittel wie etwa die Ameisensäure zum Einsatz kommen. Im vergangenen Jahr wurden in Tschechien 7162 Tonnen Honig hergestellt, und damit 11 Prozent mehr als 2013. Den größten Anteil bildet der Blütenhonig, während der dunkle Waldhonig wegen der Wetterbedingungen fast ganz ausfiel. Zugenommen hat im vergangenen Jahr auch die Zahl der Imker um 3000 auf nunmehr 53.500. Dabei sind die Neueinsteiger vor allem Berufsimker mit größeren Bienenstöcken. Wegen Starthilfen der EU wie auch der Kreise wächst das Interesse an der Imkerei in Tschechien seit einigen Jahren stetig.