Täglicher Nachrichtenüberblick
Premier Sobotka: Autobahn nach Dresden wird bis Ende 2016 fertiggestellt
Die Lücke in der Autobahnverbindung zwischen Prag und Sachsen soll wie geplant im nächsten Jahr geschlossen werden. Das hat Premierminister Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) am Samstagabend bei einem Besuch der Bauarbeiten in der Nähe von Litoměřice / Leitmeritz bekräftigt. Auch der massive Erdrutsch von 500 Kubikmetern nach schweren Regenfällen 2013 werde die Eröffnung im Dezember 2016 nicht verzögern, so Sobotka. Die Autobahn D8 soll Prag mit Dresden und Berlin verbinden. Nach 20-jähriger Bauzeit fehlt noch ein 13 Kilometer langes Teilstück im Böhmischen Mittelgebirge.
Verteidigungspapier: Gefahren für Tschechien und seine Verbündeten nehmen zu
Tschechien und seine militärischen Verbündeten in der EU und NATO sind in den kommenden Jahrzehnten ernsthaften Bedrohungen ausgesetzt. Dies geht aus einem Strategiepapier zur langfristigen Verteidigungspolitik bis 2030 hervor, über das die tschechische Regierung am Montag entscheiden wird. Das Papier wurde bereits vom staatlichen Sicherheitsausschuss abgesegnet. Als Herausforderungen der Zukunft nennen die Autoren unter anderem „wachsende Aggressivität und Ambitionen regionaler Mächte“. Auch vor „hybrider Kriegsführung“, dem Kampf um Rohstoffe, Energie und fossile Brennstoffe sowie der schnellen Ausbreitung von Pandemien wird gewarnt. In Zukunft sei mit vermehrten Auslandseinsätzen der Tschechischen Armee in Zusammenarbeit mit seinen Verbündeten zu rechnen.
Zaorálek rechnet mit unveränderten Russland-Sanktionen bis Ende 2015
Lubomír Zaorálek (Sozialdemokraten) rechnet mit einer Fortsetzung der EU-Sanktionen gegen Russland bis Ende des Jahres. Wie der tschechische Außenminister am Sonntag in einer Talkrunde im Tschechischen Fernsehen sagte, hänge die Entscheidung des Europäischen Rates im Juni jedoch an der aktuellen Entwicklung in der Ukraine. Sollte es zu erneuten Verstößen gegen das Minsker Abkommen kommen, sei eine Verschärfung der gegenwärtigen Maßnahmen möglich. Umgekehrt sei auch die Lockerung der Sanktionen denkbar. Der Europaabgeordnete Jan Zahradil (Bürgerdemokraten) trat während der Debatte für eine Verschärfung der Sanktionen ein, sollten die Verstöße gegen Minsk II weiter andauern. „Tschechiens Interesse ist es, dass sich die russische Einflusssphäre nicht weiter nach Westen - also in unsere Richtung - ausdehnt“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der konservativen Partei.
Chef des Landwirtschaftsverbandes klagt über Dumpingpreise bei Schweinefleisch
Tschechische Landwirte sind gezwungen, Schweinefleisch zu Dumpingpreisen zu verkaufen. Dies sagte der Vorsitzende des Tschechischen Landwirtschaftsverbandes, Martin Pýcha. am Sonntag zur Nachrichtenagentur ČTK. Demnach liegt der Preis für ein Kilo Schweinefleisch durchschnittlich 2,32 Kronen unter dem Herstellerpreis. Der Verlust für die Landwirte bewege sich damit zwischen 76 Heller und 4,43 Kronen pro Kilogramm. Pýcha fordert einen gesetzlichen Schutz vor Dumpingpreisen und rief das Landwirtschaftsministerium dazu auf, eine Analyse über Landwirtschaftssubventionen zu erstellen, die der EU-Kommission nicht gemeldet werden. „Wenn Sie ausländische Landwirte fragen, wie hoch ihre Subventionen aus dem Inland sind, heißt es zunächst, sie bekommen keine. Nach fünf Minuten erfahren Sie aber, dass es doch welche gibt“, sagte Pýcha weiter. Die derzeitigen Preise auf dem tschechischen Markt seien langfristig nicht haltbar.
Unabhängige dominieren Nachwahlen auf kommunaler Ebene
Unabhängige Kandidaten haben am Samstag die kommunalen Nachwahlen in Tschechien für sich entschieden. Wie die Nachrichtenagentur ČTK meldet, war die Wahlbeteiligung dabei vielerorts überdurchschnittlich hoch. Den Spitzenwert erreichte die Gemeinde Bludová im Bezirk Kutná Hora / Kuttenberg mit 92 Prozent. Gewählt wurde am Samstag in 20 Gemeinden und Ortschaften in Tschechien. Der Urnengang war notwendig geworden, weil die dortigen Stadt- und Gemeindevertretungen seit den landesweiten Kommunalwahlen im vergangenen Herbst bereits zerfallen sind.
Härtester Feuermann der Welt kommt aus Prag
Der Prager Feuerwehrmann Lukáš Novák ist der „härteste Feuermann der Welt“. Der 31-jährige Angestellte der Berufsfeuerwehr Prag setzte sich am Samstag bei einem gleichnamigen Test bei der Interschutz-Messe in Hannover gegen rund 500 Mitbewerber durch. Die Veranstaltung kommt aus den USA und kombiniert Elemente aus Leistungswettkampf und Showprogramm. Dabei müssen die Feuerwehrleute meist in voller Montur Kraft, Koordination und Kondition beweisen. Bei der Fachmesse „Interschutz“ präsentierten 1500 Aussteller aus aller Welt die neuesten Trends im Brand- und Katastrophenschutz.
Frauen-Basketball-EM: Tschechien unterliegt Frankreich
Trotz einer guten Leistung mussten sich die tschechischen Basketball-Damen am Samstagabend bei den Europameisterschaften dem Team aus Frankreich geschlagen geben. Dabei spielte Tschechien im rumänischen Temeswar sogar zwischenzeitlich eine Führung gegen die amtierenden Vize-Weltmeistererinnen heraus, ehe sie am Ende mit 75:85 unterlagen. Für den Einzug in die Zwischenrunde benötigen die Tschechinnen nun am Montag im letzten Spiel der Vorrunde einen Sieg gegen Rumänien.
Das Wetter am Montag, 15. Juni
Am Montag ist es in Tschechien überwiegend bewölkt und regnerisch. Erst gegen Abend reißt die Wolkendecke von Nordwesten her auf. Dabei ist es im Vergleich zum Wochenende wesentlich kühler. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 18 bis 22 Grad Celsius, im Südosten bei 24 Grad Celsius. In Höhenlagen sind bis zu 15 Grad möglich.