Pavel Šporcl entfacht das Feuer der Zigeunervioline

Pavel Šporcl (Foto: Kristýna Maková)

Pavel Šporcl ist kein gewöhnlicher Violinist. Der 41-jährige Tscheche, geboren in České Budějovice / Budweis, ist vielmehr ein Geigenvirtuose von Weltformat. Mit seinen Alben „Gipsy Way“ und „Gipsy Fire“ hat er zudem die Zigeunermusik wieder salonfähig gemacht.

Pavel Šporcl  (Foto: Kristýna Maková)
Eine Platinplatte von Supraphon für über 20.000 verkaufte Alben, viele Konzerte im In- und Ausland, zwei große Tourneen, zweimal eine Viertelmillion Fernsehzuschauer, die den Konzertmitschnitt im Rahmen des Musikfestivals Smetanas Litomyšl verfolgten… Dies ist nur ein Teil der Statistik zu „Gipsy Way“, dem bisher erfolgreichsten Projekt von Pavel Šporcl.

Sechs Jahre lang bespielt Šporcl mit seiner veränderten Kapelle die Konzertpodien, diese Musik scheint ihm immer größeren Spaß zu machen und das Interesse an dem „Zigeuner“-Konzertprogramm lässt nicht nach. Daher ist es verständlich, dass das Album „Gipsy Way“ eine Fortsetzung erlebt: Im Sommer 2014 veranstaltete Šporcl zusammen mit Supraphon im legendären Domovina-Studio zwei Konzerte, die ein neues Album entstehen ließen.

Foto: Supraphon
Die CD „Gipsy Fire“ ist im November 2014 erschienen. Er hat sie mit seiner Zigeunerkapelle Gipsy Way Ensemble eingespielt. Neben bekannten Volksliedern, Csárdás und Filmmelodien habe er dafür auch fantastische virtuose Stücke berühmter Zigeunergeiger ausgewählt, von denen einige im Anspruch nicht hinter den Kompositionen eines Niccolò Paganini zurückstünden, sagt Šporcl. An die Hörer der CD wendet er sich mit den Worten: „Möge diese Feier der Zigeunervioline zur Entspannung und Freude in Ihren Herzen beitragen“. Wenn Sie die von Violine und Cembalo (Zymbal) getragene Musik hören, dann werden Sie aber auch das Feuer spüren, das in ihr steckt. Ein Feuer, bei dem man am liebsten hinaus ins Freie will, um am Maibaum Csárdás zu tanzen. Angefangen vom Titel „Hungarian Dance No. 1“ in G-Moll bis zur Béla-Babai-Komposition „Caprice Tzigany“ – alle Stücke verbreiten eine dicke Spur von Frohsinn und Freiheit, die Šporcl auch selbst gern auslebt.

Autor: Lothar Martin
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