Verkehrsverbindungen zwischen Tschechien und Österreich sollen bald besser werden
Bei Verhandlungen zwischen tschechischen und österreichischen Politikern sind sie seit vielen Jahren ein Dauerthema: die unzureichenden Verkehrsverbindungen zwischen beiden Ländern, die dem Tourismus genauso schaden wie der Wirtschaft. Nun dürfte endlich wieder Schwung in den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur kommen. Beim Besuch des niederösterreichischen Landeshauptmann s Erwin Pröll in Prag wurden am Montag konkrete Zeitpläne präsentiert.
„Nach dem heutigen Gespräch können wir optimistisch sein, dass wir, was den Ausbau auf österreichischer Seite betrifft, im Jahr 2018 an der Staatsgrenze angelangt sind, und dass wir dann auch auf tschechischer Seite eine zweispurige Fortsetzung dieses wichtigen Straßenzuges vorfinden werden.“
Zweispurig deshalb, weil auf den letzten Kilometern vor der Grenze auch in Österreich nur zwei Fahrspuren geplant sind. Die mehrspurige Nordautobahn wird nur bis Poysbrunn ausgebaut, von dort soll es zweispurig Richtung Tschechien weitergehen. Verkehrsminister Prachař:„Wir gehen von den Plänen der österreichischen Seite aus, die nur zwei Spuren vorsieht. Aus unserer Sicht macht es keinen Sinn, vier Spuren zu bauen, von denen zwei dann an der Grenze enden. Der Plan ist also Ergebnis unserer Abmachungen, und ich glaube, er wird die Fertigstellung beschleunigen.“
Die Zeit drängt, denn die Grenzstädte Mikulov / Nikolsburg sowie Drasenhofen sollen möglichst bald durch Umfahrungen entlastet werden. Auch die Zugverbindungen werden schneller und komfortabler: Die neuen Railjets der Tschechischen Bahn pendeln bereits jetzt im Probebetrieb zwischen Prag und Wien, ab dem Fahrbahnwechsel im Dezember werden sie alle zwei Stunden Prag und Graz miteinander verbinden. Die Fahrzeit Prag – Wien soll sich dann um mehr als eine halbe Stunde verkürzen.Die Finanzierung der genannten Projekte stellt auf tschechischer Seite kein Problem dar, verspricht Finanzminister Babiš:
„Bald feiern wir den 25. Jahrestag der Samtenen Revolution. Da ist es doch eine Schande, dass wir immer noch keine Autobahnverbindung mit Österreich haben, und dass der Zug nach Wien viereinhalb Stunden fährt. Unsere Regierung möchte diese Defizite nun ausgleichen. Geld für die Verkehrsinfrastruktur gibt es genug“, so Babiš.Erst am Montag hatte die neue Regierung eine Erhöhung der Budgetmittel für die Verkehrsinfrastruktur beschlossen.
Gute Nachrichten gibt es auch für Reisende von und nach Oberösterreich: Vorige Woche trat in Tschechien ein neues Gesetz in Kraft, das höhere Preise beim Ankauf von Grundstücken durch die öffentliche Hand erlaubt. Bereits wenige Tage später konnte die Tschechische Republik das letzte Grundstück aufkaufen, das auf der Trasse der geplanten Autobahn D3 von Prag über České Budějovice / Budweis Richtung Oberösterreich liegt.