Ähnlich wie das Bier aus Böhmen und Mähren, so ist auch der Hopfen aus Tschechien wieder sehr gefragt. Im Vergleich zur Periode vor zwei, drei Jahren, als der Weltmarkt übersättigt schien und die Bierbrauereien mit den Preisen spekulierten, steigt die Nachfrage gegenwärtig wieder an. Das erklärte der Sekretär des Verbandes der tschechischen Hopfenbauern, Michal Kovařík, am Montag in Stekník bei Žatec / Saaz. Dort führte der Verband diesmal seinen „Tag der offenen Tür“ durch.
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Gegenüber der Zeit um die Jahrhundertwende ist die Hopfenproduktion in Tschechien geringer geworden. In diesem Jahr aber ist die Fläche aller Hopfenfelder erstmals in den zurückliegenden zehn Jahren gewachsen, und zwar um 153 Hektar. Damit gibt es nunmehr eine Gesamtfläche von 4472 Hektar, von der Hopfen geerntet wird. Nach Aussage von Kovařík wird die diesjährige Ernte in etwa denselben Ertrag haben wie der langfristige Jahresdurchschnitt. Das bedeutet, der Ertrag sollte bei ein und ein Viertel Tonnen Hopfen je Hektar liegen. Vor zwei Jahren lag der Hektarertrag noch bei unter einer Tonne – damals waren die Hopfenfelder im Winter gefroren und das Wetter auch danach nicht sehr günstig gewesen, bemerkte Kovařík. Im vergangenen Jahr wiederum hatte Hochwasser die Ernte beeinträchtigt: Fast 700 Hektar der Hopfenfelder standen unter Wasser, davon wurden rund 200 Hektar total verwüstet. Die Ernteschäden beliefen sich auf mehr als 90 Millionen Kronen (ca. 3.2 Millionen Euro).
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Nach Information von Verbandssekretär Kovařík sind vorläufigen Zahlen zufolge mittlerweile 406 Hektar mit neuen Hopfenpflanzen bestückt worden. Das Ziel sei es, schon bald Hopfen von einer Gesamtfläche von über 5000 Hektar ernten zu können. Dafür sei es notwendig, das Ausmaß der Neupflanzungen mindestens noch weitere zwei, drei Jahre aufrechtzuerhalten. Nur so könne man auf die gegenwärtigen Marktentwicklungen reagieren und die Hopfenproduktion stabilisieren, ergänzt Kovařík.
Die Nachfrage nach tschechischem Hopfen ist im Ausland weiter steigend, in etwa 80 Prozent der Produktion sind für den Export bestimmt. Der größte Importeur von tschechischem Hopfen ist nach wie vor Japan – in das Land der aufgehenden Sonne wird mehr als ein Viertel des Gesamtexports geliefert. Große Abnehmer des Hopfens made in Czech sind zudem Deutschland und China.