Wirtschafts-Wochenrückblick: 16. bis 23. Juli
Ökonomen verbessern Wirtschaftsprognose für Tschechien. Prag liegt auf dem 11. Rang unter den führenden Kongressstädten. Der tschechische Werbemarkt ist im Aufschwung, dagegen geht der tschechische Export in die Ukraine stark zurück. Das sind nur einige Wirtschaftsthemen der vergangenen Woche. Die Berichte dazu sind im aktuellen WirtschaftsCzech zusammengefasst, es sind Meldungen vom 16. bis zum 23. Juli.
Die Tschechische Republik wird immer häufiger auch als Austragungsort internationaler Konferenzen besucht. Allein im zurückliegenden Jahr hat sich die Zahl solcher Veranstaltungen hierzulande um zehn Prozent erhöht. Prag liegt auf dem 11. Rang unter den führenden Kongressstädten.
Auch der tschechische Werbemarkt ist wieder im Aufschwung. Im ersten Halbjahr 2014 verzeichnete er einen Zuwachs von fast sieben Prozent, so dass Ende Juni laut Preisliste Gesamteinnahmen von 31,7 Milliarden Kronen (ca. 1,16 Milliarden Euro) zu Buche standen. Das geht aus der jüngsten Umfrage der Marktbeobachtungsagentur Admosphere hervor. Laut Admosphere hat die TV-Werbung den größten Sprung nach vorn gemacht. Gestiegen sind ebenso die Einnahmen für Rundfunk- und Außenwerbung.
Dagegen geht der tschechische Export in die Ukraine weiter stark zurück. Nachdem im April der Umfang bereits um gut die Hälfte (51,2 Prozent) geschrumpft war, gab es im Mai wegen des Konflikts in der Ostukraine einen weiteren Einbruch um 43,1 Prozent. Dies geht aus den Zahlen des Statistikamtes hervor. Der tschechische Verband für Industrie und Transport dürfte daher bereits demnächst die Ukraine von der Liste der zwölf wichtigsten Exportländer streichen.
Das Abgeordnetenhaus in Prag hat in erster Lesung das von der Regierung Sobotka geschnürte Paket von Steuererleichterungen und sozialen Zuschüssen unterstützt. In dem Paket werden zum Beispiel Steuerermäßigungen für das zweite und das jeweils nächste Kind gewährt. Es beinhaltet zudem die Wiedereinführung von Steuererleichterungen für Rentner und eine Beschränkung der Kostenpauschale für Gewerbetreibende.
Außerdem stimmten die Abgeordneten in erster Lesung auch dem Gesetzentwurf der Regierung zur Einführung eines zweiten reduzierten Mehrwertsteuersatzes zu. Danach soll für Bücher, Medikamente und Babynahrung ab 2015 nur die untere Mehrwertsteuer von zehn Prozent erhoben werden. Die bisher einzige reduzierte Mehrwertsteuer liegt bei 15 Prozent.
Die Autarkie aller tierischen Lebensmittel in Tschechien ist im vergangenen Jahr um ein Prozent gestiegen. Demgegenüber ist die Autarkie des Landes bei Kartoffeln und frischem Obst weiter stark gesunken. Das geht aus den jüngsten Angaben hervor, die das Landwirtschaftsministerium in Prag veröffentlicht hat.
Die tschechische Flugzeugbaufirma Aero Vodochody hat den angekündigten Vertrag zum Verkauf gebrauchter Kampfflugzeuge vom Typ L-159 mit der amerikanischen Firma Draken International unterzeichnet. Laut Pressemitteilung soll Draken International jetzt sogar bis zu 28 der aussortierten Kampfflugzeuge erwerben können, früheren Meldungen zufolge war lediglich von 14 Stück die Rede. Über den Verkaufspreis hat Aero allerdings Stillschweigen bewahrt.
In Tschechien wurde am Donnerstag das Projekt der ersten tschechischen virtuellen Währung gestartet. Sie trägt den Namen Czech Crown Coin (CZC). Wie die populärste virtuelle Währung Bitcoin soll Czech Crown Coin Zahlungen im Internet weltweit ermöglichen. Insgesamt sollen 100 Millionen CZC-Münzen ausgegeben werden.
Nach acht Jahren kann das fehlende Teilstück der Autobahn D 11 von Prag nach Hradec Králové / Königgrätz in Ostböhmen wohl fertiggebaut werden. Die Arbeiten am 2,5 Kilometer langen letzten Abschnitt wurden am Dienstag feierlich aufgenommen. Seit 2006 hatten die Arbeiten an der Autobahn geruht. Grund war zunächst ein Rechtsstreit um ein Grundstück nahe Hradec Králové gewesen, später wurde der Baubeginn durch zähe Verhandlungen mit der Baufirma verzögert. Allerdings besteht noch ein weiteres Grundstück, das auch noch aufgekauft werden müsste. Der fehlende Abschnitt der D 11 soll nun innerhalb von drei Jahren fertiggestellt werden. Die Baukosten sind mit 1,1 Milliarden Kronen (ca. 40 Millionen Euro) veranschlagt.