Wirtschafts-Wochenüberblick 19. bis 25. Februar

Foto: Barbora Kmentová / Radio Praga

Mit der tschechischen Wirtschaft geht es wieder aufwärts. Das belegen mehrere Berichte der vergangenen Woche, auch wenn es einige Merkmale kritisiert wurden. Die Berichte sind im aktuellen Wirtschafts-Czech zusammengefasst, es sind Meldungen vom 19. Februar bis zum 25. Februar 2014.

Foto: Archiv Fibertex
Das Interesse ausländischer Firmen an Investitionen in Tschechien ist zuletzt gestiegen. Den Angaben der staatlichen Agentur CzechInvest zufolge erreichten die Direktinvestitionen im vergangenen Jahr einen Gesamtwert von umgerechnet 1,77 Milliarden Euro. Das ist doppelt so viel wie im Jahr 2012.

Das insgesamt größte Investitionsvolumen kam voriges Jahr erneut aus Deutschland. Laut CzechInvest steuerten Firmen des Nachbarstaates zu 13 Projekten die Summe von umgerechnet 219 Millionen Euro bei. Gezielte Geldgeber sind aber ebenso Schweizer Firmen. Sie investierten 2013 umgerechnet 85 Millionen Euro in Tschechien. Die größte Investition indes wurde voriges Jahr von der dänischen Firma Fibertex Nonwovens angekündigt. Sie erweitert ihre Produktion nicht gewobener Textilien in Svitavy / Zwittau im Kreis Pardubice. Dazu will die Firma umgerechnet 96 Millionen Euro aufbringen. Die meisten neuen Arbeitsplätze wiederum wird Reifenhersteller Barum schaffen. Die Firma aus Otrokovice im Kreis Zlín wird dort künftig 293 Menschen beschäftigen.


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Der Zuwachs an ausländischen Investitionen setzt ein hohes Maß an Vertrauen in die tschechischen Firmen voraus. Fast die Hälfte von ihnen ist allerdings in den vergangenen zwei Jahren Opfer von Wirtschaftskriminalität geworden. Das zeigen die Ergebnisse der jüngsten weltweiten Untersuchung von PricewaterhouseCoopers (PwC). Danach sind 2012 und 2013 rund 48 Prozent der tschechischen Unternehmen Opfer wirtschaftskrimineller Handlungen geworden. Dieser Wert ist überdurchschnittlich hoch, denn weltweit beklagen sich im Schnitt 37 Prozent der Firmen über eine solche Art von Schädigung. Die häufigsten Delikte waren Diebstahl und Unterschlagung. In mehr als der Hälfte der Fälle wurden diese Taten von Mitarbeitern der geschädigten Firma begangen. Einen immer höheren Anteil an den wirtschaftskriminellen Delikten nimmt die Computerkriminalität ein. Sie liegt in Tschechien bei 31 Prozent aller Fälle, 2011 waren es nur 13 Prozent gewesen.


Foto: Eva Odstrčilová
Demgegenüber erfreulich ist: Die Tschechische Republik hat die Stromerzeugung mittels Windkraft im vorigen Jahr um 15 Prozent auf nunmehr 478 Gigawattstunden gesteigert. Der Anteil der Windkraft an der gesamten Stromerzeugung des Landes liegt indes weiterhin bei geringen 0,55 Prozent. Das entspricht der Abdeckung des Strombedarfs für etwa 136.000 Haushalte, gab die Tschechische Gesellschaft für Windenergie (ČSVE) am Freitag bekannt. Ihr Vorsitzender Michal Janeček räumt daher ein, dass die Zunahme der Windräder immer noch zu langsam voranschreite.


Foto: Barbora Němcová,  Radio Prague International
Kritisch von der Europäischen Kommission in Brüssel beäugt wird unterdessen das Haushaltsdefizit der Tschechischen Republik. Es soll im Jahr 2014 bei 2,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegen. Für das Jahr 2015 rechnet die Kommission sogar mit 3,3 Prozent. Für den Anstieg macht die EU die höheren Ausgaben und die Änderungen bei der Besteuerung der Einkommen durch die neue Regierung verantwortlich. Allerdings rechnet die EU-Kommission auch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts der Tschechischen Republik, und zwar für das laufende Jahr um 1,8 Prozent, für 2015 um 2,2 Prozent.


Höhere Zahlen verzeichnen die Veranstalter der internationalen Lebensmittelmesse Salima im südmährischen Brno / Brünn. An ihr beteiligen sich diesmal 786 Aussteller. Dies ist ein Anstieg um 15 Prozent gegenüber dem Jahr 2012. Unter den Ausstellern aus 34 Ländern sind traditionell nicht nur Lebensmittelproduzenten, sondern vor allem auch Hersteller von Maschinen und Technologien für die Lebensmittelindustrie. Die Salima findet von Dienstag bis Freitag dieser Woche statt.