Leiter der Gefängnisverwaltung befürchtet weitere Aufstandsversuche in Haftanstalten

Wegen der Überfüllung der Haftanstalten könnte es in nächster Zeit in Tschechien zu weiteren Versuchen von Gefängnisaufständen kommen. Dies befürchtet der Leiter der zentralen tschechischen Gefängnisverwaltung, Jiří Tregler. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass in fünf tschechischen Gefängnissen ein Aufstand vereitelt werden konnte. Justizminister Pospíšil hatte Mitte vergangener Woche den Spekulationen über eine Beteiligung der so genannten Berdych-Gang widersprochen und stattdessen die schlechten Bedingungen in der tschechischen Gefängnissen verantwortlich gemacht. Wie der Leiter der zentralen tschechischen Gefängnisverwaltung in einer Talkshow des Tschechischen Fernsehens am Sonntag sagte, seien 10 bis 20 Millarden Kronen (400 bis 800 Millionen Euro) nötig, um veraltete Gefängnisanlagen auszubessern. Zudem steige die Zahl der Inhaftierten, während die Finanzmittel schrumpften. Laut Zahlen vom Oktober sind die 36 tschechischen Gefängnisse im Schnitt zu 113 Prozent gefüllt. Insgesamt sind dort 23.000 Gefangene inhaftiert.

Autor: Till Janzer