Wirtschaftsanalytiker: Haushaltsentwurf zeigt Reformunwillen
Mit der Verabschiedung des Haushaltsentwurfs für 2007 haben die tschechischen Abgeordneten laut Wirtschaftsfachleuten gezeigt, dass sie nicht zu Reformschritten im Bereich der öffentlichen Finanzen bereit sind. So sagte der Analyst der Raiffeisenbank, Ales Michl, gegenüber der tschechischen Presseagentur CTK, dass mit der Annahme des stark defizitären Haushalts die Haushaltsneuverschuldung im kommenden Jahr auf 3,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigen werde. Dabei wäre es, so Michl weiter, angesichts des derzeitigen Wirtschaftswachstums und steigender Steuereinnahmen auch möglich gewesen, das Defizit auf unter drei Prozent zu drücken. Der Analyst der Sparkasse Ceska sporitelna, David Navratil, glaubt zudem, dass beim Haushalt nachgebessert werden müsse und das tatsächliche Defizit auf bis zu 130 Milliarden Kronen (rund 4,5 Milliarden Euro) steigen könnte.