Diskussion über Entschädigung an besonders schwer geschädigte Sudetendeutsche

In der Diskussion um eine mögliche "humanitäre Geste" von Tschechien an Sudetendeutsche hat sich Bundesaußenminister Joschka Fischer nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe) auf die Seite des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber gestellt. Die Bundesregierung unterstütze Stoibers Forderung an Prag nach Entschädigungszahlungen an "besonders schwer geschädigte Sudetendeutsche", berichtete die Zeitung unter Berufung auf einen entsprechenden Brief von Fischer an Stoiber. Ein Mitarbeiter des Außenministeriums in Prag sagte am Dienstagabend der Deutschen Presse-Agentur, in Tschechien werde seit einiger Zeit über "verschiedene Möglichkeiten" diskutiert. Man könne sich aber "schwer vorstellen", dass Fischer die Forderungen von Stoiber rückhaltlos unterstütze. Auch der Vorsitzende des tschechischen Abgeordnetenhauses, Lubomir Zaoralek, nannte das erwähnte Projekt am Abend "nicht neu". Er sei aber dagegen, Opfer des Faschismus und Opfer von Nachkriegsereignissen auf eine Stufe zu stellen, sagte der Sozialdemokrat der Prager Nachrichtenagentur CTK.