Über 13.000 tschechische Firmen haben Sitz im Steuerparadies
Auch tschechische Firmenbesitzer wissen die Steuerparadiese zu nutzen. Dies bestätigten Zahlen, die am Mittwoch veröffentlicht wurden.
Die Zahl der tschechischen Firmen, deren Eigentümer in einem der ausländischen Steuerparadiese seinen Sitz hat, ist im vergangenen Jahr gestiegen. Ende 2013 waren 13.074 Firmen in Ländern mit einer niedrigen Besteuerung gemeldet, dies war um 371 mehr als im Vorjahr. Deren Eigentümer verwalten 3,3 Prozent der tschechischen Unternehmen. In deren Grundkapital investierten sie fast 400 Milliarden Kronen (14,5 Milliarden Euro). Das entspricht etwa 16 Prozent des gesamten Grundkapitals der tschechischen Firmen. Von den Steuerparadiesen weiterhin an meisten gefragt sind die Seychellen und Zypern. Das gab am Mittwoch die Beraterfirma Bisnode bekannt, die als größter europäischer Anbieter von Wirtschaftsinformationen gilt. Fast drei Fünftel der Firmen, deren Eigner in einem Steuerparadies registriert ist, ist in der Immobilien- oder Handelsbranche unternehmerisch tätig. Das gestiegene Bedürfnis der Unternehmer, ihren Sitz ins Ausland zu verlegen, sei laut Bisnode besonders auf das Verbot von anonymen Aktien und auf die Resultate der vorgezogenen Neuwahlen zum Abgeordnetenhaus zurückzuführen. Weder der von der EU und den USA ausgeübte Druck auf die Steuerparadiese, noch die Änderungen der Legislative auf den beliebten Seychellen haben die Firmen davon abgebracht, diesen Schritt zu vollziehen. Das Interesse, in Steuerparadiese zu flüchten, werde vermutlich auch 2014 nicht dramatisch sinken, erklärte Petra Štěpánová von der Beraterfirma Bisnode.