Arbeitssieg mit Traumtor: Liberec überwintert in Europa League
Am Donnerstag war es wieder spannend in der Fußball-Europa League. In der Gruppe H trugen Slovan Liberec und der SC Freiburg ein Fernduell aus, es ging um Platz zwei in der Gruppe und damit um den Einzug in die K.o.-Runde. Während Freiburg zu Hause eine 0:2 Niederlage gegen Sevilla einstecken musste, gelang den Nordböhmen gegen das portugiesische Team von Estoril Praia ein 2:1 Auswärtssieg. Damit steht fest: Liberec ist zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte über die Gruppenphase hinaus gekommen.
„Das war schon sehr ähnlich, doch ich habe kein Patentrezept für solche Tore. Wenn ich die Möglichkeit für einen Fallrückzieher sehe, dann versuche ich es halt. Ich trainiere das sehr oft, Gott sei Dank hat es Erfolg.“
Ansonsten war das Spiel nicht gerade eine Augenweide. Liberec startete sehr verhalten, die Gastgeber hatten zunächst mehr vom Spiel. Bereits in der vierten Minute vergab Estorils Stürmer Fernando Gerso die Chance zur Führung freistehend vor dem Tor der Nordböhmen kläglich. Nach dem Führungstreffer verlegte sich Liberec dann auf das Verteidigen und das Spiel verflachte zusehends. Auch die Stimmung war nicht besonders, zumal sich lediglich 1270 Fans in das Stadion des portugiesischen Klubs verirrt hatten. Der Kapitän der Nordböhmen, Radoslav Kováč, sagte nach dem Spiel:„Die Atmosphäre war sehr gemütlich, ich danke aber trotzdem den mitgereisten Fans, die Mannschaft weiß das zu schätzen.“
Die Entscheidung des Spiels fiel erst in der 70. Minute. Michael Rabušic machte sich nach einem Steilpass aus dem Mittelfeld alleine auf den Weg in Richtung Praia-Tor, setzte sich gegen zwei Verteidiger durch und überwand den Torhüter der Gastgeber.
Auf den Treffer reagierte Estoril mit wütenden Attacken und schaffte in der 82. Minute noch den Anschlusstreffer. In der hitzigen Schlussphase gelang es den Nordböhmen dennoch, den Vorsprung zu verteidigen. Trainer Jaroslav Šilhavý:
„Unsere Europapokaltaktik ist mal wieder aufgegangen. Wir haben sehr gut verteidigt, das erste Tor fiel nach einer Standardsituation, das zweite nach einem Konter. Natürlich hat der Gegner dann auf den Anschluss gedrückt, zum Glück ist ihm kein weiterer Treffer gelungen. Den Sieg haben sich die Jungs verdient, ich muss ihnen für das gesamte Auftreten in der Europa League danken.“Durch den Sieg hat Slovan Liberec neun Punkte auf dem Konto in Gruppe H, der direkte Konkurrent Freiburg verlor indes zu Hause gegen Sevillla und brachte es so nur auf sechs Punkte. Für die bevorstehende Auslosung am Montag äußerte der Torschütze zum 1:0, Josef Šural, schon einen Wunsch: Er hätte gerne Juventus Turin zum Gegner.