Europa League: Slavia Prag geht unter, Sparta Prag verliert, und Liberec schafft ein Unentschieden

Bayer 04 Leverkusen - Slavia Prag (Foto: ČTK / AP Photo / Ina Fassbender)

Kein Sieg, sondern zwei Niederlagen und ein torloses Unentschieden – das ist die Bilanz der tschechischen Fußballklubs zum Abschluss der Gruppenphase in der Europa League.

Jan Bořil  (links). Foto: ČTK / AP Photo / Ina Fassbender

Einzig für Slavia Prag ging es am Donnerstagabend noch um etwas – und zwar um den Sieg in der Gruppe C. Gegner Leverkusen ließ dem tschechischen Meister jedoch keine Chance und gewann im eigenen Stadion mit 4:0. Die Treffer erzielten zweimal Leon Bailey sowie Moussa Diaby und Karim Bellarabi. Slavia-Kapitän Jan Bořil war nach der Begegnung ziemlich angefressen:

„Wir haben gewusst, dass Leverkusen hervorragend ist, vor allem in der Offensive. Trotzdem sind wir damit nicht zurechtgekommen. Wir wollten Gruppenerster werden. Das hat nicht geklappt. Zufrieden sind wir nur darüber, dass wir schon vorher die Zwischenrunde sicher hatten – aber natürlich nicht mit den vier Gegentoren.“

Jindřich Trpišovský  (Foto: ČTK / AP Photo / Ina Fassbender)

Die Zwischenrunde war auch das erklärte Ziel, das die Vereinsführung ausgegeben hatte. Immerhin konnte Slavia wenigstens im Hinspiel Leverkusen besiegen. Da profitierten die Prager aber davon, dass der Gegner aus der Bundesliga über 70 Minuten lang nur zu zehnt spielte. Deswegen wertete Slavia-Trainer Jindřich Trpišovský auch erst das Rückspiel als aussagekräftig für die internationale Konkurrenzfähigkeit seines Teams:

„Leverkusen war sehr viel dynamischer und schneller als wir. Für uns war dieses Aufeinandertreffen mit einem europäischen Top-Team in voller Mannschaftsstärke eine Lehrstunde. Dabei ist Leverkusen sogar ohne seine wichtigsten Spieler angetreten. Unsere Leistung war für mich eine Enttäuschung. Ich hatte gedacht, dass wir konkurrenzfähiger sein würden.“

Nun wartet Slavia am Montag auf das Los für die Zwischenrunde. Dahingegen haben sich Sparta Prag und Slovan Liberec für diese Saison von der Europa League verabschiedet. Immerhin wurden beide Mannschaften jeweils Gruppendritte. Sparta ließ dabei Celtic Glasgow hinter sich.

Václav Kotal  (Foto: ČTK / Michal Kamaryt)

„Die Begegnungen mit Celtic haben gezeigt, dass wir insgesamt mitspielen können. Doch bei besseren Mannschaften bekommen wir Probleme“, so Sparta- Trainer Václav Kotal im Tschechischen Fernsehen:

Damit verwies der Coach auf den AC Mailand und den OSC Lille. Diese waren eine Nummer zu groß für den tschechischen Rekordmeister. Und am Donnerstag, als es zu Hause gegen Mailand um nichts mehr ging, stellte Trainer Kotal einige Nachwuchsspieler auf. Sie schlugen sich zwar nicht schlecht, dennoch gewannen die Italiener mit 1:0.

Sparta Praga - AC Mailand  (Foto: ČTK / Vít Šimánek)

Während Sparta Prag in den vergangenen Jahren regelmäßig an europäischen Pokalwettbewerben teilgenommen hat, hatte Slovan Liberec vier Jahre lang warten müssen. Die Mannschaft war also international unerfahren, und dementsprechend musste sie auch Lehrgeld zahlen. In der abschließenden Partie gegen Roter Stern Belgrad reichte es nur zu einem 0:0-Unentschieden. Dennoch war Torhüter Milan Knobloch zufrieden. Er hatte den Vorzug erhalten vor Stammkeeper Filip Nguyen…

„An unserem Einsatz war zu erkennen, dass wir gewinnen wollten. Das hat sich auch darin gezeigt, dass wir uns Chancen herausgearbeitet haben. Schade nur, dass wir keine von ihnen verwandeln konnten. Aber wir haben uns darum bemüht“, urteilte Knobloch nach der Begegnung.

Pavel Hoftych  (Foto: ČTK / Radek Petrášek)

In der Gruppe L erwies sich vor allem Hoffenheim als zu stark für Liberec / Reichenberg. Aber den tschechisch-belgischen Vergleich mit dem KAA Gent konnten die Nordböhmen klar für sich entscheiden – man gewann beide Spiele. Und so zog Trainer Pavel Hoftych ein positives Fazit:

„Wir haben die Teilnahme an der Europa League von hinten bis vorne genossen. Den Spielern bin ich dankbar dafür, dass sie Slovan Liberec so hervorragend repräsentiert haben.“

Autoren: Till Janzer , Mirko Vasić , Pavel Petr
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