Der Sänger mit den vielen Gesichtern - Dan Bárta
Es gibt kaum einen Sänger in der tschechischen Musikszene, der so viele Musikstile probiert hat. Erdiger Rock, sphärischer Jazz, knackiger Funk oder Disco, Pop und Musical – nichts hat Dan Bárta in seiner bisherigen Karriere als Sänger ausgelassen. Dabei hat der 43-Jährige mit jeder neuen musikalischen Richtung weitere Fans hinzugewonnen. Bei der tschechischen Grammy-Wahl, dem Musikpreis Andel, wurde er schon unglaubliche neun Mal zum Sänger des Jahres gewählt.
Als Alice 1994 auseinanderfiel, wandelte sich erstmals bei Dan Bárta der Musikstil. So gelangte der langhaarige Rocker zum Musical - Jesus Christ Superstar wurde damals gerade zum ersten Mal in Tschechien produziert, und zwar mit den prominentesten Sängern des Landes. Andere Wege führten ihn aber auch in den Dunstkreis des tschechischen Funkpapstes Roman Holý, des Rappers Ota Klempíř und des Gitarristen Miroslav Chyška. Deswegen sang er in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre als Gast bei der Band J.A.R. und dem Easy-Listening-Projekt Sexy Dancers.
In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre war Dan Bárta auf dem Höhepunkt seines Ruhms. Die Kehrseite der Medaille war, dass er nun ernste Probleme mit Drogen bekam. Vier Jahre lang habe er Kokain und Crystal Speed geschnupft, bekannte der Sänger vor einiger Zeit. Doch er zog sich selbst aus diesem Sumpf. Zum Jahreswechsel 2000 machte er den Schnitt. Das ging einher mit dem Beginn seiner Solo-Karriere. Und die zeigte auch musikalisch ein völlig neues Gesicht von Dan Bárta. Seine neuen Mitspieler waren Jazzmusiker rund um den angesagten Bassisten Robert Balzar. Ihr erstes gemeinsames Album erhielt den Namen ihrer Band, die bis heute besteht: Illustratosphere. Vor einem Monat ist im Übrigen das insgesamt fünfte Album von ihm und seiner Band Illustratosphere herausgekommen. Die Kritiker sind indes nicht so begeistert wie von früheren Produktionen.