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Koalitionsverhandlungen: Leitung des Abgeordnetenhauses für ČSSD, Finanzministerium für ANO

Die Verhandlungsteams der Sozialdemokraten und der Partei ANO sind am Samstag in Průhonice bei Prag zur dritten Runde der Sondierungsgespräche über eine mögliche Koalition zusammengekommen. Dabei wurde auch über die Ressortverteilung und Besetzung der hohen Posten im Abgeordnetenhaus gesprochen. Die Parteispitzen einigten sich darauf, dass die ČSSD den Posten des Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses besetzt. Partei-Chef Bohuslav Sobotka nannte den bisherigen Vizevorsitzenden der Abgeordnetenkammer Jan Hamáček als möglichen Kandidaten für den Posten. Der Partei Ano des Milliardärs Andrej Babiš soll das Finanzministerium zukommen.

Nach den Gesprächen wurde weiter bekanntgegeben, die beiden Parteien hätten eine Annäherung in der Steuerpolitik erzielt. Über Details des Kompromisses hat man nicht informiert. Zwischen ANO und ČSSD bestand bisher keine Einigkeit bezüglich der Steuerpolitik, ANO hat die von den Sozialdemokraten geplante Steuererhöhung abgelehnt.

Am Montag soll das erste Treffen aller drei möglichen Koalitionspartner, das heißt der Sozialdemokraten, der Ano-Partei und der Christdemokraten stattfinden.

Kontroverser Unternehmer Radovan Krejčíř in Südafrika festgenommen

Der flüchtige tschechische Unternehmer Radovan Krejčíř wurde am Freitag in seinem Haus in Bedfordview bei Johannesburg festgenommen. Nach der südafrikanischen Polizei wird Krejčíř des versuchten Mordes und der Entführung beschuldigt. Zusammen mit ihm wurde sein südafrikanischer Komplize verhaftet. Am Montag wird Krejčíř vor Gericht gestellt.

Krejčíř ist seit 2005 auf der Flucht vor der tschechischen Justiz und lebt seit 2007 in Südafrika. In seiner Heimat war er wegen möglicher Steuerhinterziehung und weiterer Straftten zu elf Jahren Gefängnis verurteilt worden. In Südafrika wird er mit mehreren gewaltsamen Todesfällen in seinem Umfeld in Verbindung gebracht.

Älteste Tschechin ist im Alter von 109 Jahren gestorben

Die älteste Einwohnerin Tschechiens, Evangelia Čarasová, ist im Alter von 109 Jahren gestorben. In einer Klinik in Krnov / Jägerndorf unterlag sie einer starken Lungenentzündung. Čarasová stammt ursprünglich aus Griechenland. Sie musste mit ihrer Familie 1948 vor dem Bürgerkrieg in Griechenland fliehen und kam über Albanien nach Tschechien. Seit 1950 lebte sie in Dívčí Hrad / Maidlberg in Nordmähren. Sie verstand zwar Tschechisch, sprach aber ihr ganzes Leben lang nur Griechisch.

Laut Statistiken vom Juni leben zurzeit in Tschechien 850 Menschen, die älter als 100 Jahre sind. 712 davon sind Frauen.

Tschechische Bahnen bieten Sonderzüge zu Adventsmärkten nach Dresden an

Die Tschechischen Bahnen (ČD) werden in den nächsten Wochen spezielle Adventszüge zwischen der nordböhmischen Stadt Ústí nad Labem / Aussig und der sächsischen Metropole Dresden anbieten. Sie sind vor allem für Besucher der traditionellen Weihnachtsmärkte in Dresden bestimmt. Der erste Sonderzug mit dem Namen „Adventskomet“ wird am Samstag dem 30. November fahren, informierte eine Sprecherin der Tschechischen Bahnen. Die Züge werden samstags und sonntags bis zum 22. Dezember fahren, und zwar morgens rund um 9 Uhr Richtung Dresden und nachmittags nach 15 Uhr Richtung Ústí nad Labem.

Karlsuniversität lädt zum Informationstag ein

Die Karlsuniversität in Prag hat am Samstag einen Informationstag veranstaltet. Alle 17 Fakultäten, die mehr als 600 Studienfächer anbieten, wurden dabei präsentiert. Interessenten konnten sich über Möglichkeiten des Studiums an der Karlsuniversität und im Ausland, Aufnahmebedingungen, aber auch etwa Unterkunftsmöglichkeiten in Studentenwohnheimen informieren lassen. „Die Karlsuniversität bietet die größte Zahl von Studienfächern von allen Universitäten Tschechiens an. Darüber hinaus veranstalten wir zahlreiche Vorbereitungskurse zu Aufnahmeprüfungen und zum Abitur“, führte Rektor Václav Hampl an. Im Rahmen des Begleitprogramms konnte man unter anderem den Botanischen Garten, das Chlupáč-Museum zur Geschichte der Erde und das Museum für Mineralogie in Prag-Albertov besuchen.

Karl IV. gilt als bedeutendste Persönlichkeit der tschechischen Geschichte

Die meisten Tschechen halten Karl IV. für die bedeutendste Persönlichkeit der tschechischen Geschichte. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CVVM stimmten 24 Prozent für den böhmischen König und römischen Kaiser des Mittelalters. Den zweiten Platz belegte der erste Präsident der Tschechoslowakei Tomáš Garrigue Masaryk, gefolgt von Václav Havel. Für die beiden Präsidenten stimmten rund 20 Prozent der Befragten. Auf den weiteren Plätzen folgen mit großem Abstand der Reformator Johannes Hus und der Theologe und Pädagoge Jan Amos Komenský (Comenius) mit jeweils fünf Prozent.

Bei der Frage nach den bedeutendsten historischen Epochen nannten die meisten Befragten die Regierungszeit Karls IV. als den historischen Höhepunkt.

Schüler wählen Deutsch als zweite Fremdsprache

Die tschechischen Schüler wählen Deutsch oder Russisch als die zweite Fremdsprache. Englisch ist in den meisten Fällen die erste Fremdsprache an Schulen Tschechiens. Dies folgt aus Statistiken, die das Bildungsministerium der Presseagentur ČTK zur Verfügung gestellt hat. Das Bildungsministerium hat seit Anfang des Schuljahrs vorgeschrieben, eine zweite Fremdsprache spätestens ab der achten Grundschulklasse zu erlernen. Bis jetzt war nur eine Fremdsprache Pflicht, und zwar ab der dritten Klasse.

Das Wetter am Sonntag: bis 7 Grad, am Nachmittag deutliche Abkühlung

Am Sonntag ist es in Tschechien bewölkt bis bedeckt, vereinzelt leichter Regen oder Nieselregen. In Höhen ab 900 Meter geht der Regen in Schneefall über. Am Nachmittag in allen Höhenlagen Schneefall. Vereinzelt kann sich Nebel bilden. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 3 und 7 Grad Celsius, in Höhenlagen um 1000 Meter wird lediglich 0 Grad erreicht. Am Nachmittag kühlt es von Norden her deutlich ab.