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Senat beschließt Beschränkung der Subventionen für erneuerbare Energiequellen
Tschechien kürzt die Förderung erneuerbarer Energiequellen zum Jahreswechsel drastisch. Der tschechische Senat hat am Freitag eine Regierungsvorlage erwartungsgemäß unterstützt, die die Subventionen für Stromproduktion aus Öko-Energiequellen beschränkt. Die finanzielle Förderung wird ab 1. Januar 2014 gestoppt, das heißt, dass sie sich nicht mehr auf Anlagen beziehen wird, die nach diesem Datum in Betrieb genommen werden. Ziel der Neuerung ist es, die negativen Folgen der staatlichen Förderung der Solarenergiegewinnung für die Stromverbraucher und für den Staatshaushalt zu begrenzen. Mit dem Beschluss wird auch die Gebühr reduziert, mit der die Stromverbraucher hierzulande zur Förderung alternativer Energiequellen beitragen.
In diesem Jahr werden erneuerbare Energiequellen mit 45 Milliarden Kronen (1,8 Milliarden Euro) subventioniert. 12 Milliarden davon werden aus dem Staatshaushalt bezahlt, der Rest wird durch die erhöhten Strompreise von den Bürgern und Firmen finanziert.
Staatsverschuldung von Tschechien um 400 Millionen Euro gewachsen
Die Staatsverschuldung der Tschechischen Republik ist von Jahresbeginn bis Ende Juni um 10,5 Milliarden Kronen auf knapp 1,7 Billionen Kronen gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von zirka 400 Millionen Euro und einem Schuldenstand von rund 65 Milliarden Euro. Das gab das Finanzministerium in Prag am Freitag bekannt. Umgerechnet auf die Pro-Kopf-Verschuldung des Landes bedeutet dies, dass auf jeden Tschechen ein Schuldenanteil von 160.000 Kronen (ca. 6100 Euro) entfällt.
Antikorruptionspolizei nimmt neun Personen wegen Steuerkürzungen fest
Die Antikorruptionspolizei in Prag hat am Freitag neun Personen wegen Steuerkürzungen festgenommen. Der Schaden belaufe sich auf 700 Millionen Kronen (28 Mio. Euro), informierte ein Polizeisprecher. Die Polizisten durchsuchten 14 Privathäuser und Firmen. Darunter war auch der Sitz eines Prager Verlags, laut Detektiven stehe der Fall aber nicht im Zusammenhang mit dem Journalismus oder der Verlagstätigkeit.
Ehemaliger Premier und ČSSD-Parteichef Paroubek wird bei der Abgeordnetenwahl nicht kandidieren
Der ehemalige Premierminister und Parteivorsitzende der Sozialdemokraten (ČSSD) Jiří Paroubek wird für seine neue Partei „Lev 21“ in die anstehende Abgeordnetenhauswahl nicht antreten. Darüber berichtet Nachrichtenportal www.lidovky.cz mit Berufung auf Paroubeks Website am Freitag. Paroubek wird seine Partei „Nationalen Sozialisten Lev 21 unterstützen, die er nach dem Austritt aus der ČSSD im Herbst 2011 gegründet hat. Seine Abwesenheit im Wahlkampf begründet er unter anderem mit dem geringen Raum, der seiner Partei in Medien gewidmet werde, sowie mit geringen Finanzmitteln für eine Wahlkampagne. Paroubeks Partei hatte in dem bisherigen Abgeordnetenhaus zwei Abgeordnete, die allerdings 2010 auf der Kandidatenliste der Sozialdemokraten gewählt worden waren. Laut Meinungsforschungen ist die Chance der Partei auf Wahlerfolg gering.
Bodenrutsch gefährdet Fertigstellung der Autobahn D8 Richtung Dresden
Der Termin für die Fertigstellung der Autobahn D8 im Jahr 2015 ist bedroht. Ursache ist der Bodenrutsch in der Nähe von Litochovice bei Litoměřice in Nordböhmen, zu dem es am 7. Juni dieses Jahres in Folge des starken Regens und der darauffolgenden Überflutungen gekommen war. Über die Problematik der D8 haben der Kreishauptmann von Ústí nad Labem / Aussig, Oldřich Bubeníček, und Verkehrsminister Zdeněk Žák am Donnerstag verhandelt. Das betroffene Gebiet muss nun einer geotechnischen Untersuchung unterzogen werden. Sollte diese schlecht ausfallen, müsse man nach möglichen Lösungen, inklusive einer neuen Streckenführung für die Autobahn suchen, teilte Bubeníček nach dem Treffen mit Žák mit. Laut Bubeníček wäre die neue Streckenführung dennoch die letzte der Varianten, nach denen man im Notfall greifen würde. Wie der Tschechische Rundfunk auf seiner Website anführt, könnte diese Variante die Bauarbeiten um bis zu zehn Jahre verzögern.
Veterinärverwaltung: keine gefährlichen Fleischprodukte aus Polen in Umlauf
In Tschechien sind keine Fleischprodukte aus den Tieren in Umlauf, die in Polen trotz des Verbots mit Tiermehl gefuttert wurden. Darüber informierte die Staatliche Veterinärverwaltung am Freitag, mit Berufung auf eine Erklärung des polnischen Hauptveterinärs Janusz Zwiazek. Nach einem Bericht des polnischen Fernsehsenders TVN solle man in Polen Tiermehl aus eingegangenen Tieren verfuttert haben. Der Sender berichtete über mehrere Fälle, in denen die Polizei seit Mai 2013 ermittelt. Das Tiermehl gilt als Hauptquelle der BSE-Seuche. Die Verwendung als Futtermittel für Nutztiere ist sowohl in Tschechien als auch in Polen seit 2003 verboten.
Nachkommen von Unternehmer Baťa fordern von Slowakei Entschädigung
Die Erben des tschechischen Unternehmers Jan Antonín Baťa haben die Slowakei zur Zahlung einer milliardenschweren Entschädigung aufgefordert. Mit der Entschädigung sollen die Ansprüche der Nachkommen kompensiert werden auf das Eigentum des Vorfahren, das die Slowakei auf der Grundlage der so genannten Beneš-Dekrete konfisziert hat. Der Rechtsvertreter der Verwandten von Baťa, Tomáš Pecina bestätigte, dass die Forderung seiner Mandanten bei einer Entschädigungssumme von einer Milliarde Euro liege. Der Enkel von Jan Antonín Baťa, John Nash, wollte die Forderung nicht kommentieren, erklärte aber, dass weitere Details dazu in der kommenden Woche veröffentlicht würden. Seiner Meinung nach aber sei der Anspruch auf Entschädigung, den er und seine Verwandten gegenüber der Slowakei erheben, rechtlich und moralisch sehr stark legitimiert, sagte Nash der Tageszeitung „Hospodářské noviny“.
Jan Antonín Baťa war der Stiefbruder des einstigen Schuhfabrikanten Tomáš Baťa. Nach dem Tod des Stiefbruders im Jahr 1932 hatte Jan Antonín Baťa die Firma übernommen, bevor er 1941 nach Brasilien ausreiste. In seiner Abwesenheit hat das Nationalgericht der Tschechoslowakei den Unternehmer nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem Verräter und Kollaborateur gestempelt. Daraufhin wurde das Eigentum von Baťa verstaatlicht.
Tennis: Tschechien führt im Davis-Cup-Halbfinale gegen Argentinien mit 2:0
Titelverteidiger Tschechien ist mit einem Auftakterfolg in das Halbfinale des Davis Cups gestartet. Nach dem ersten Spieltag führen die Tschechen über Argentinien mit 2:0. In Prag sorgte zunächst Radek Štěpánek für den ersten Punkt. Štěpánek gewann glatt mit 7:6 (7:3), 6:3, 6:2 gegen Juan Mónaco. Im zweiten Spiel besiegte Tschechiens Top-Spieler Tomáš Berdych den Argentinier Leonardo Mayer mit 6:4, 4:6, 6:3 und 6:4. Über den entscheidenden dritten Punkt im Halbfinale kann daher bereits im Doppelspiel am Samstagnachmittag entschieden werden.
Fußball: Assistenztrainer Pešice mit der Leitung des Nationalteams beauftragt
Der bisherige Assistent von Nationaltrainer Bílek, Josef Pešice, wird die Nationalmannschaft vorübergehend trainieren. Er wird die Repräsentation in den beiden letzten Qualifikationsspielen für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien führen. Josef Pešice wurde am Freitag vom Vorsitzenden des Tschechischen Fußballverbands, Miroslav Pelta, mit der Führung beauftragt. Tschechien trifft in der Gruppe B am 11. Oktober noch auf Malta und am 15. Oktober auf Bulgarien. Hauptaufgabe sei es, die Qualifikationsphase würdevoll und gut zu Ende zu führen, sagte Pešice am Freitag.
Michal Bílek ist nach vier Jahren als Nationaltrainer der Tschechischen Republik von seinem Posten zurückgetreten. Grund dafür war die 1:2-Niederlage gegen Italien, mit der alle Hoffnungen auf eine WM-Qualifikation zerplatzt sind.
Eishockey: Meister Pilsen startet mit Heimsieg in neue Extraliga-Saison
Titelverteidiger Škoda Pilsen ist am Donnerstag mit einem Sieg in die 21. Saison der tschechischen Eishockey-Extraliga gestartet. Vor heimischem Publikum bezwangen die Westböhmen das Team von Vítkovice Steel mit 5:2. Überragender Akteur auf dem Eis war Pilsens Kapitän und Clubeigner Martin Straka, der zwei Treffer erzielte. In der zweiten Begegnung zur Saisoneröffnung war auch Vizemeister PSG Zlín erfolgreich. In Litvínov gewannen die Mähren mit 3:2 nach Penalty-Schießen. Die restlichen fünf Partien des 1. Spieltags werden am Freitag ausgetragen.
Das Wetter am Samstag: meist bewölkt mit Schauern, bis 21 Grad
Am Samstag ist es im Osten Tschechiens bedeckt mit Regen. Gegen Abend gehen die Niederschläge von Westen her zurück und der Himmel klart allmählich auf. In der westlichen Landeshälfte während des Tages nur leicht bewölkt, mit örtlichen Regenschauern. Zum Abend hin werden die Wolken überwinden. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 17 und 21 Grad Celsius, im Osten 15 Grad. In Höhenlagen um 1000 Meter werden 13 Grad Celsius erreicht.