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Israelischer Premier bedankt sich in Prag für „Nein“ bei Uno-Abstimmung

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat am Mittwoch einen Kurzbesuch in Prag absolviert. Dabei bedankte er sich persönlich bei der tschechischen Regierung für ihr „Nein“ bei der Abstimmung über den Beobachterstatus der Palästinenser bei der Uno. Was richtig sei, müsse nicht immer populär sein, sagte Netanjahu nach einem Treffen mit Premier Petr Nečas. Der tschechische Regierungschef sprach sich für die Zwei-Staaten-Variante im Nahen Osten aus. Die Lösung liege aber nicht in New York bei der UN-Vollversammlung, erläuterte Nečas das tschechische Abstimmungsverhalten. Tschechien ist einer von neun Staaten weltweit, die gegen den UN-Beobachterstatus der Palästinenser gestimmt hatten, in Europa war es sogar das einzige Land. Netanjahu reiste aus Prag weiter nach Berlin, dort trifft er sich am Abend mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Regierungsumbildung: Peake könnte Verteidigungsministerin werden

Vizepremierministerin Karolína Peake hat Interesse an der Übernahme des Verteidigungsministeriums geäußert. Wie die Parteichefin von Lidem am Mittwoch gegenüber der Presseagentur ČTK sagte, wollen ihre Partei und die Demokratische Bürgerpartei (ODS) das Verteidigungs- und das Verkehrsministerium tauschen. Voraussetzung sei indes eine Zusammenlegung des Verkehrsministeriums mit dem Ressort Industrie und Handel. Premier Petr Nečas, der zugleich ODS-Chef ist, äußerte sich nach der Kabinettssitzung positiv zu dem Vorhaben. Sein langfristiges Ziel sei „eine geringere Anzahl von Ministerien“, so Nečas. Die Übernahme des Verteidigungsressorts durch Lidem halte er für „einen logischen Schritt“.

Am Montag hat Pavel Dobeš auf Druck seiner Partei Lidem die Leitung des Verkehrsministeriums aufgegeben, Verteidigungsminister Alexandr Vondra wird sein Ressort zu Ende der Woche verlassen. Karolína Peake hat bisher kein Ministerium inne, als Vizepremierministerin leitet sie den Legislativrat der Regierung und den Regierungsausschuss zur Bekämpfung von Korruption.

Transparency International: Leichter Rückgang der Korruption in Tschechien

Im neuesten Korruptionsindex von Transparency International (TI) konnte sich die Tschechische Republik um drei Ränge verbessern. Sie nimmt nun Platz 54 ein. Tschechien bewegt sich in einer Gruppe mit Ruanda, den Seychellen, der Türkei und Kuba. Laut Transparency liegen die Probleme in Tschechien in der vielgliedrigen Staatsverwaltung, im schlechten Funktionieren der Parteien und der unzureichenden Anti-Korruptionspolitik.

Auch die Slowakei konnte sich verbessern: um vier Plätze auf Rang 62. An der Spitze des Indexes befinden sich Dänemark, Finnland und Neuseeland, auf den letzten Plätzen Afghanistan, Nordkorea und Somalia. Deutschland erreichte den 13. Platz, Österreich Rang 25.

Quatar Airways und Korean Air an Kauf von ČSA interessiert

Quatar Airways und Korean Air haben Interesse an einem Kauf der tschechischen staatlichen Fluggesellschaft ČSA. Dies teilte Finanzminister Miroslav Kalousek nach der Regierungssitzung am Mittwoch gegenüber Journalisten mit. ČSA befindet sich bereits seit einiger Zeit in wirtschaftlichen Schwierigkeiten und wird nun bereits zum zweiten Mal zur Privatisierung angeboten. Das erste Verkaufsverfahren hatte die Regierung abgebrochen, nachdem die Angebote finanziell zu niedrig ausfielen. Eine Entscheidung der tschechischen Regierung über den Verkauf wird im April oder Mai kommenden Jahres erwartet.

Sozialdemokrat Hašek als Vorsitzender der Assoziation der Kreise bestätigt

Der Sozialdemokrat Michal Hašek wird weitere vier Jahre der Assoziation der Kreise in der Tschechischen Republik vorstehen. Der südmährische Kreishauptmann wurde am Mittwoch in seinem Amt bestätigt. Bei den Regionalwahlen im Oktober hatten die Sozialdemokraten gesiegt und stellen die Hauptmänner in 11 der 13 tschechischen Kreise. Die restlichen beiden Hauptmänner sind ein Kommunist (leitet den Kreis Ústí nad Labem / Aussig) und ein parteiloser Konservativer (Kreis Liberec / Reichenberg).

Bahnverkehr Budweis-Linz: umständlicher Lokführertausch entfällt

Im grenzüberschreitenden Bahnverkehr zwischen České Budějovice / Budweis und Linz werden mit dem Winterfahrplan nicht mehr wie bisher die Lokführer ausgetauscht. Dies führe in einigen Fällen zu schnelleren Verbindungen, sagte ein Sprecher der Tschechischen Bahnen (ČD). Zudem erhöhe sich ab Inkrafttreten des neuen Fahrplans am Sonntag die Zahl der Direktverbindungen auf der Strecke auf sechs.

Die Änderungen basieren auf einer Absprache zwischen den Tschechischen Bahnen und den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Acht tschechische Lokführer wurden im ÖBB-Ausbildungszentrum in Wörth in deutscher Sprache und in österreichischen Verkehrsvorschriften geschult. Ein vergleichbarer Austausch besteht auch zwischen Tschechien und Deutschland. Tschechische Lokführer fahren nach Dresden und Leipzig, deutsche wiederum nach Prag.

96 Prozent aller Tschechen nutzen ein Mobiltelefon

Eine Umfrage des tschechischen Statistikamtes hat ergeben, dass 96 Prozent aller erwachsenen Tschechen ein Mobilfunktelefon nutzen. Vor fünf Jahren waren es noch 86 Prozent. In der Alterkategorie zwischen 16 und 44 Jahren gibt es praktisch niemanden mehr ohne Mobiltelefon, die Quote liegt hier bei 99,5 Prozent. Aber auch bei den über 75-Jährigen haben 70 Prozent ein Handy. Auch das mobile Internet verbreitet sich schnell in der Tschechischen Republik: 13 Prozent nutzen es auf dem Handy, weitere 12 Prozent auf einem Notebook oder Tablet-PC.

Urteil gegen Verkehrsrowdy: Bewährungsstrafe und Führerscheinentzug

Einem tschechischen Verkehrsrowdy wurde für sieben Jahre der Führerschein entzogen, zudem erhielt er eine zweijährige Haftstrafe auf Bewährung. Der 44-jährige Unternehmer hatte im Dezember 2010 auf der Autobahn D1 mehrfach langsamer fahrende Autos ausgebremst, ein Mercedesfahrer konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren und fuhr auf das Auto des Rowdys auf. Über das Strafmaß entschied am Mittwoch der Obere tschechische Gerichtshof, er bestätigte in zweiter Instanz das Urteil eines Kreisgerichts vom Juni dieses Jahres. Die Anklage hatte eine Verurteilung wegen versuchter schwerer Körperverletzung gefordert, dem Rowdy hätten dann bis zu zwölf Jahre Haft gedroht. Die Staatsanwaltschaft stufte das Vergehen indes nur als einfache Körperverletzung ein.

Handball-EM der Frauen: Tschechien besiegt die Ukraine

Zum Auftakt der Handball-Europameisterschaft der Frauen in Serbien hat Tschechien die Ukraine geschlagen. Mit 25:22 entschieden die tschechischen Handballerinnen die Begegnung der Gruppe A in Belgrad am Dienstagabend für sich. Die Schützlinge von Nationaltrainer Jan Bašný sind damit der Qualifikation für die Zwischenrunde näher gekommen. Aus jeder der Vierergruppen qualifizieren sich drei Teams für die nächste Runde. In der Gruppe A spielen neben Tschechien und der Ukraine noch Titelverteidiger Norwegen und die Gastgeberinnen aus Serbien. Die tschechischen Handballerinnen haben sich erstmals seit acht Jahren für eine EM qualifiziert.

Floorball-WM: Tschechien nur Gruppen-Zweiter – Viertelfinale gegen Finnland

Bei der Floorball-WM in der Schweiz haben die tschechischen Männer ihre Medaillenträume erschwert. Am Dienstag verloren die Bronzemedaillengewinner von 2010 im abschließenden Spiel der Gruppe C überraschend mit 4:5 gegen Lettland. Tschechien belegt daher nur Rang zwei in Gruppe und trifft im Viertelfinale daher auf Titelverteidiger Finnland. Der tschechische Trainer Tomáš Trnavský erinnerte jedoch daran, dass seine Schützlinge in diesem Jahr eine gute Bilanz gegen die Skandinavier haben. Das Spiel Finnland – Tschechien wird am Donnerstag um 15.30 Uhr in der Saalsporthalle in Zürich angepfiffen.

Das Wetter am Donnerstag, 6.12.: Wolken, Schnee, bis 3 Grad

Am Donnerstag ist es in Tschechien teils veränderlich, teils stark bewölkt. Örtlich schneit es oder es kommt zu Schneeschauern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen -1 und +3 Grad Celsius, in Höhenlagen um 1000 Meter bei -5 Grad Celsius.