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Unglück der Costa Concordia: tschechischer Passagier vermisst
An Board des verunglückten Kreuzfahrtschiffs Costa Concordia soll laut der Passagierliste, die die Presseagentur AFP veröffentlicht hat, auch ein Tscheche gewesen sein. Sein Schicksal sei bisher unbekannt, meldeten tschechische Medien am Samstag. Das tschechische Außenministerium hat indes nicht bestätigt, dass sich tschechische Staatsbürger an Board des Luxus-Liners befunden hätten.
Über 4000 Passagiere und Besatzungsmitglieder befanden sich auf der Costa Concordia, die im Jahr 2006 vom tschechischen Super-Model Eva Herzigová eingeweiht worden war. Den Informationen nach starben drei Menschen, als das Schiff am Freitagabend vor der toskanischen Küste auf Grund lief, 14 Menschen wurden bei dem Unglück verletzt.
Staatspräsident Klaus spricht sich in Wien gegen EU-Haushaltsunion aus
Staatspräsident Václav Klaus hat sich bei einem Gespräch mit seinem österreichischen Amtskollegen Heinz Fischer erneut gegen eine EU-Haushaltsunion ausgesprochen. Eine solche Union zerstöre radikal die Souveränität der europäischen Staaten, wiederholte das tschechische Staatsoberhaupt am Samstag in Wien nach dem Treffen mit Fischer gegenüber der Presseagentur ČTK. Zudem lehnte Klaus ein Referendum in dieser Frage ab, diesen Vorschlag hatte die Demokratische Bürgerpartei (ODS) von Premier Petr Nečas in die Debatte geworfen. Er würde sehr wünschen, dass die Politiker die Verantwortung in ihre Hände nehmen und selbst über die Sache entscheiden, so Klaus. Mit dem österreichischen Bundespräsidenten hatte sich Václav Klaus vor allem über europäische Fragen unterhalten, wie ČTK meldete.
Am Nachmittag nahm Klaus in Laxenburg nahe der österreichischen Hauptstadt an einer Konferenz zu 20 Jahren wirtschaftlicher Transformation in den mittel- und osteuropäischen Ländern teil. Die zweitägige Konferenz wird vom Internationalen Institut für angewandte Systemanalysen (IIASA) ausgerichtet. Zur Tagung, die bereits am Freitag begann, war unter anderem auch Klaus´ früherer politischer slowakischer Amtskollege und Gegenspieler, Ex-Premier Vladimír Mečiar, eingeladen.
Sambia fordert wegen Spionage angeklagte Tschechen zur Rückkehr auf
Der sambische Innenminister Kennedy Sakeni hat drei der Spionage angeklagte Tschechen aufgefordert, sich im afrikanischen Staat ihrem Prozess zu stellen. Dies berichtet die Presseagentur Reuters. Die tschechischen Touristen waren in einer Geheimaktion, wahrscheinlich unter Mithilfe tschechischer Behörden, Ende Dezember aus Sambia geflüchtet und in ihre Heimat zurückgekehrt. Die sambischen Behörden prüften derzeit, auf welchem Weg die Tschechen aus dem Land gekommen seien, sagte Sakeni. Der Verdacht bestehe, dass dies anders als über einen der internationalen Flughäfen in Sambia geschehen sei. Das tschechische Außenministerium wollte sich nicht zu dem Fall äußern. Justizminister Jiří Pospíšil glaubt, dass eine Forderung aus Sambia zur Herausgabe der angeklagten Tschechen vor tschechischen Gerichten keinen Erfolg haben würde.
Die drei Tschechen waren im Oktober vergangenen Jahres von einer Messe in Südafrika als Touristen nach Sambia gereist. Verhaftet und der Spionage angeklagt wurden sie, weil sie in der Hauptstadt Lusaka ein altes Militärflugzeug tschechoslowakischer Bauart fotografiert hatten.
Deutsche Experten sollen Baufehler an tschechischer Autobahn prüfen
Deutsche Experten sollen Baufehler an der tschechischen Autobahn D47 bei Ostrava / Ostrau prüfen. Dies schwebt Verkehrsminister Pavel Dobeš vor, wie er nach Gesprächen mit Lokalpolitikern und Vertretern der Baufirma Eurovia in Ostrau sagte. Dobeš will ausländische Experten zur Beurteilung hinzuziehen, weil er bei tschechischen Firmen Voreingenommenheit befürchtet. „Wir werden uns wahrscheinlich nach Deutschland wenden. Dort weiß man, wie Autobahnen gebaut werden“, so der Verkehrsminister. Kaum fünf Jahre nach Fertigstellung des Ostrauer Teilstücks der D47 weisen drei Brücken und der Fahrbelag Fehler auf. An einigen Stellen sind zum Beispiel Wellen im Asphalt aufgetaucht. Die Höchstgeschwindigkeit wurde deswegen dort auf 60 km/h begrenzt.
Den Bau des acht Kilometer langen Autobahnstücks hatte das Firmenkonsortium ODS-Dopravní stavby Ostrava (ODS-Verkehrsbau Ostrau) begonnen. Später übernahm die Baufirma Eurovia CS die Arbeiten daran. Das Autobahnteilstück kostete umgerechnet insgesamt 180 Millionen Euro und wurde 2007 eingeweiht.
Experten: Rating-Herabstufung für neun EU-Länder hat Folgen für Tschechien
Experten warnen, dass die Herabstufung von neun EU-Ländern durch die Ratingagentur Standard´s & Poor, auch Folgen für die Tschechische Republik haben werden. Die Agentur hatte unter anderem Frankreich und Österreich die Bestnote AAA entzogen, für Tschechien hatten sich keine Änderungen ergeben, die Benotung liegt weiter bei AA-.
Alle Probleme der Eurozone beträfen auch Tschechien, sagte Wirtschaftsanalytiker Pavel Sobíšek von der UniCredit Bank. Ähnlich äußerte sich auch David Marek von Patria Finance: „Je mehr Probleme in der Eurozone, desto schwieriger ist es für Tschechien.
Steuerbetrug beim Verkauf von Kraftstoffen: Polizei beschuldigt siebenköpfige Gang
Die tschechische Polizeisondereinheit zur Bekämpfung von Korruption hat sechs Männern und einer Frau Steuerbetrug beim Verkauf von Kraftstoffen vorgeworfen. Die Verdächtigen sollen zwischen November 2009 und September 2010 in anderen EU-Ländern Rohöl gekauft, es nach Tschechien gebracht und zu deutlich geringeren als den handelsüblichen Preisen verkauft haben. Dabei soll dem Staat durch Steuerhinterziehung ein Schaden von umgerechnet 32 Millionen Euro entstanden sein, wie ein Sprecher der Polizeisondereinheit mitteilte. Die sieben Beschuldigten sollen sich als Gesellschafter oder Angestellte bei verschiedenen tschechischen Handelsfirmen an dem Betrug beteiligt haben. Die Gang war in einer konzertierten Aktion von rund 60 Polizisten am Dienstag verhaftet worden.
Palach-Gedenken: In Prag und Všetaty wurde an Selbstverbrennung des Studenten erinnert
In Tschechien wurde am Samstag bei zwei Veranstaltungen an die Selbstverbrennung von Jan Palach vor fast genau 43 Jahren erinnert. So kamen in Prag am Grab des Studenten, der sich aus Protest gegen die sowjetische Invasion am 16. Januar 1969 angezündet hatte und drei Tage später an seinen schweren Verbrennungen gestorben war, mehrere Dutzend Menschen zusammen. Sie legten Blumen nieder und zündeten Kerzen an. In Palachs mittelböhmischem Heimatort Všetaty versammelten sich etwa 100 Menschen im dortigen Kino, um an die Selbstverbrennung zu erinnern. Palach wollte mit seiner Tat die Menschen zum Widerstand aufrütteln, sagte der Leiter des Nationalmuseums, Michal Lukeš. Das Haus von Palachs Familie in Všetaty wird derzeit renoviert und soll danach als Museum dienen.
Jan Palach, Student an der Prager Karlsuniversität, hatte sich auf dem Wenzelsplatz in der tschechischen Hauptstadt selbst angezündet. Sein Begräbnis am 25. Januar 1969 wurde zu einer landesweiten Demonstration für Freiheit und Demokratie.
Das Wetter am Sonntag, 15.1.: Wolken, wenig Schneeschauer, bis 1 Grad
Am Sonntag ist es in Tschechien wechselhaft bewölkt mit vereinzelten Schneeschauern. Die Temperaturen gehen noch etwas zurück und liegen in ihren Höchstwerten bei -3 bis +1 Grad Celsius, in Lagen um 1000 Metern bei -6 Grad Celsius.