Nachrichten

Neujahrsansprache: Staatspräsident Klaus warnt vor wirtschaftlichen Problemen

In seiner Neujahrsansprache hat Staatspräsident Václav Klaus davor gewarnt, dass sich die wirtschaftlichen Probleme einiger EU-Länder weiter vertiefen könnten. „Die unrealistischen und übertriebenen Erwartuungen an den EU-Beitritt Tschechiens haben sich nicht erfüllt“, wie Klaus in seiner Ansprache sagte. Die Lösung der Schuldenprobleme in der EU sei 2011 eher verschoben worden, glaubt der tschechische Präsident, „2012 dürfte nicht zu den besten Jahren gehören“. Dies betreffe auch die Tschechische Republik, deren Wirtschaft aber nicht zu den schlechtesten in Europa gehöre: „Die Arbeitslosenrate liegt unter dem europäischen Durchschnitt, und die Staatsverschudlung ist die sechstniedrigste in Europa.“

Václav Klaus sprach sich dennoch für weitere soziale Reformen aus. Zugleich kritisierte er die Proteste gegen die Reformvorhaben der tschechischen Regierung: Verschiedene Verbände hätten im Jahr 2011 ständig Druck „zur Umverteilung des Reichtums“ ausgeübt und damit „nicht zur Ruhe beigetragen“, so Klaus.

Wegen angeblicher Spionage angeklagte Tschechen sind aus Sambia zurückgekehrt

Drei tschechische Touristen, die Mitte Oktober in Sambia wegen angeblicher Spionage verhaftet worden waren, sind zu Silvester in ihre Heimat zurückgekehrt. Dies bestätigte der Sprecher des tschechischen Außenministeriums, Vít Kolář, am Sonntag. Laut Kolář gehe es den drei Männern gut. Der Prozess in Sambia gegen sie werde wahrscheinlich in Abwesenheit weitergeführt, so der Sprecher. Das Ministerium hoffe aber, dass das Gerichtsverfahren die Unschuld der Tschechen beweise.

Die drei Männer waren im Oktober vergangenen Jahres als Touristen nach Sambia gereist. Verhaftet und der Spionage angeklagt wurden sie, weil sie angeblich die Einfahrt zu einer Kaserne und einen Militärflughafen fotografiert hatten.

Neues Arbeitsgesetzbuch und weitere Rechtsnormen treten in Kraft

Mit dem Jahreswechsel ist in Tschechien eine Reihe neuer Gesetze in Kraft getreten. So gilt seit Mitternacht ein neues Arbeitsgesetzbuch. Dieses schränkt zeitlich begrenzte Beschäftigungsverhältnisse ein, regelt die Nutzung von Werkverträgen neu und schreibt die Bemessung von Abfindungen nach Dienstjahren vor. Ein weiteres Gesetz führt erstmals die straferechtliche Verantwortung von Firmen auch in Tschechien ein, zuvor konnten nur Einzelpersonen belangt werden. Zudem treten mehrere Teile der Sozialreform des Mitte-Rechts-Kabinetts von Petr Nečas in Kraft. So müssen Patienten in Apotheken ihren Beteiligungsanteil von 30 Kronen (1,20 Euro) nicht mehr für jedes einzelne Medikament entrichten, sondern nur noch für jedes Rezept.

Ansonsten müssen die Bewohner des Landes mit Preissteigerungen rechnen. So wird ab 1. Januar der untere Mehrwertsteuersatz von 10 auf 14 Prozent erhöht. Das betrifft unter anderem Lebensmittel, Medikamente, soziale und gesundheitsfördernde Dienste, der Personennahverkehr, Eintrittspreise für Kultur und Sport, Bücher, Zeitungen, Wasser und Fernwärme. Erhebliche Preissteigerungen betreffen zudem die Autofahrer: Der Preis für die Autobahnvignette steigt um 25 Prozent, die Jahresvignette kostet fortan 1500 Kronen (60 Euro), die Monatsvignette 440 Kronen (17,60 Euro) und die Zehn-Tages-Vignette 330 Kronen (13,20 Euro).

Silvesterfeiern in Tschechien: Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei im Dauereinsatz

Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei hatten in Tschechien zum Jahreswechsel mehr zu tun als in den vergangenen Jahren, berichtet die Presseagentur ČTK. So behandelten die Sanitäter mehr Verletzungen durch Feuerwerkskörper als bei den letzten Feierlichkeiten. Besonders in Mähren mussten sie auch einer ganzen Reihe betrunkenen Kindern helfen, wobei das jüngste zehn Jahre alt war. Besonders anspruchsvoll war war die Silvesternacht auch für die Feuerwehr: Sie musste landesweit zwischen Samstagnachmittag und Sonntagmorgen zu insgesamt 152 Bränden ausrücken – die höchste Zahl seit fünf Jahren, wie ČTK berichtete.

Der einzige Todesfall der Silvesternacht in Tschechien, der bis Sonntagnachmittag bekannt geworden war, stand nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit den Feiern: Im nordböhmischen Tanvald / Tannwald wurde ein 22-jähriger Mann erschossen. Ein 63-jähriger Tatverdächtiger sei bereits verhaftet worden, teilte die Polizei mit.

Sechs neue Kinder kurz nach Mitternacht geboren

In der ersten Minute des neuen Jahres 2012 sind in Tschechien sechs Kinder zur Welt gekommen, berichtete das Tschechische Fernsehen. Welches der Neugeborenen am schnellsten war, wurde bisher nicht mitgeteilt. Die vier Mädchen und zwei Jungen wurden in Krankenhäusern der Städte Mladá Boleslav / Jungbunzlau, Ústí nad Labem / Aussig, Brno / Brünn, Tábor, Ostrov nad Ohří / Schlackenwerth und Rokycany geboren. Der erste neue Prager Bürger erblickte eine halbe Stunde nach Mitternacht das Licht der Welt und heißt Filip.

Jahr 2012 im Kino: 30 neue tschechische Filme geplant, auch von Erfolgregisseuren

Kinofans können sich auf rund 30 neue tschechische Filme freuen, die im Jahr 2012 in die Kinosäle kommen sollen. So ist für Anfang März die Premiere einer neuen Komödie von Erfolgsregisseur Bohdan Sláma („Die Jahreszeit des Glücks“) geplant. Den Film Čtyři slunce (Vier Sonnen) hat Sláma mit den tschechischen Star-Schauspielern Karel Roden, Aňa Geislerová und Jiří Mádl besetzt. Im Februar bereits zieht auch Regisseur David Ondříček („Grandhotel“, „Samotáři“ – deutsch auch „Einzelgänger“) mit einem neuen Streifen in die Lichtspielsäle: Ve stínu (Im Schatten), ein Thriller, der in den kommunistischen 50er Jahren spielt. Das Team um Ondříček würde den neuen Streifen auch gerne bei der Berlinale präsentieren, wie die Presseagentur ČTK geschrieben hat. Des Weiteren hat der Regisseur Miloslav Šmídmajer für Juli einen Dokumentarfilm über die legendäre Rockgruppe Nazareth angekündigt, auch die hoch bewertete Dokumentarfilmerin Helena Třestíková veröffentlicht ein neues Werk.

Im vergangenen Jahr sind 384 neue tschechische Filmproduktionen in die Kinosäle gekommen, deutlich mehr waren es noch 2009: insgesamt 472.

Skispringen: Tschechen bestätigen in Garmisch gute Form

Beim Neujahrsspringen im Rahmen der Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen haben die tschechischen Athleten ihre gute Form bestätigt. Erneut gelang Roman Koudelka als bester von ihnen der Sprung in die Topten: Er wurde nach Weiten von 136 Metern und 135,5 Metern insgesamt Achter. Beim ersten Springen der Tournee in Oberstdorf hatte Koudelka den siebten Platz erreicht. Zudem belegten Lukáš Hlava und der ehemalige Tournee-Sieger Jakub Janda in Garmisch die Plätze 13 und 16. Sieger des Neujahrsspringens wurde der Österreicher Gregor Schlierenzauer, der auch bereits zum Auftakt gewonnen hatte.

Skilanglauf: Jakš wird 8., Bauer 15. bei Skiathlon in Oberstdorf

Bei der vierten Etappe der Tour de Ski, dem Skiathlon über 2x10km in Oberstdorf, hat der tschechische Skilangläufer Martin Jakš den achten Platz belegt. Der tschechische Mitfavorit für den Gesamtsieg, Lukáš Bauer, belegte Rang 15. Den Sieg holte sich der Norweger Petter Northug, der damit seine Führung in der Gesamtwertung verteidigte. Bauer konnte sich durch 34 Bonuspunkte im klassischen Teil des Skiathlons in der Gesamtwertung von Rang 17 auf Rang 9 vorschieben. Jakš belegt dort Platz 18.

Das Etappenrennen Tour de Ski wird am Dienstag im Südtiroler Wintersportort Toblach fortgesetzt. Dabei bestreiten die Athleten erstmals ein Rennen über fünf Kilometer klassisch.

Das Wetter am Montag, 2. Januar.: Wolken und Regen, bis 11 Grad

Am Montag hält das für die Jahreszeit milde Wetter in Tschechien an: Bei meist starken Wolken und Regen vor allem in den Abendstunden steigen die Tageshöchsttemperaturen in Böhmen auf 7 bis 11 Grad Celsius. In Mähren ist es kühler bei Höchstwerten zwischen 3 bis 7 Grad Celsius.