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Brandanschlag auf Roma: Oberster Gerichtshof bestätigt hohe Strafen für Täter

Der oberste tschechische Gerichtshof hat die hohen Haftstrafen im Fall des Brandanschlags auf eine Roma-Familie im nordmährischen Vítkov / Wigstadt bestätigt. Der Gerichtshof lehnte am Mittwoch das Berufungsgesuch der vier Täter ab. Zwei der jungen Männer waren zu 22 Jahren, die anderen beiden zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Bei dem Anschlag, den die Gerichte in Ostrava / Ostrau und Olomouc / Olmütz als rassistisch eingestuft haben, erlitt unter anderem ein kleines Mädchen schwere Verbrennungen. Das damals zweijährige Kind wird laut den Ärzten für den Rest seines Lebens unter den Folgen leiden. Die Täter hatten in der Nacht auf den 19. April 2009 mehrere Brandsätze in das Haus der Roma-Familie geworfen.

MUS-Privatisierung: Vizepremierministerin kritisiert Untätigkeit der Ministerien

Vizepremierministerin Karolína Peake (Partei der öffentlichen Angelegenheiten, VV) hat das Finanzministerium und das Justizministerium kritisiert. Bis heute sei für sie das Zögern der Ministerien unverständlich, sich der schweizerischen Klage gegen ehemalige Manager der tschechischen Kohlegesellschaft Mostecká uhelná společnost (MUS) anzuschließen. Den beiden Ministerien sei seit Juli 2010 ein entsprechendes Angebot der schweizerischen Justiz vorgelegen, sagte Peake. Sie habe zudem eine große Frustration auch beim Schweizer Botschafter in Prag gespürt. Karolína Peake hatte vom Botschafter erfahren, dass die Schweiz bereits im Juli 2010 eine diplomatische Note in der Sache an den Finanz- und den Justizminister in Prag übermittelt hatte.

Das Schweizer Verfahren gegen die ehemaligen Manager der Kohlegesellschaft wegen des Verdachts auf Geldwäsche in Höhe von bis 600 Millionen Schweizer Franken hat im Oktober dieses Jahres begonnen. Erst danach aber versuchte sich auch Tschechien der Klage der Schweizer Staatsanwaltschaft anzuschließen. Vor kurzem hat das Bundesstrafgericht in Bellinzona entschieden, dass eine nachträgliche tschechische Beteiligung jedoch nicht möglich ist. Tschechien will nun durch eine Klage vor einem Zivilgericht als geschädigte Partei anerkannt werden.

Justizminister Pospíšil plant zentrales Strafregister

Justizminister Jiří Pospíšil plant die Einrichtung eines zentralen Strafregisters, das auch Ordnungswidrigkeiten erfassen soll. Ziel des Registers sei ein effektiveres Vorgehen gegen Kleinkriminalität, wie Pospíšil am Mittwoch bei der Präsentation des Projekts gegenüber Journalisten sagte. So soll das Begehen wiederholter Ordnungswidrigkeiten ab einem gewissen Maß in den Straftatbestand übergehen. Der Justizminister will das Register ab 2013 in Betrieb nehmen, den tschechischen Staat soll das Vorhaben umgerechnet rund 1,2 Millionen Euro kosten.

Fachleute befürchten Anstieg der Arbeitslosenrate auf zehn Prozent

Die Arbeitslosenrate in Tschechien könnte im kommenden Jahr bei einer schlechten wirtschaftlichen Entwicklung bis auf über 10 Prozent steigen. Dies befürchten Wirtschaftsanalysten und Gewerkschafter, die die Presseagentur ČTK um eine Stellungnahme gebeten hat. In der letzten offiziellen Arbeitslosenstatistik vom November dieses Jahres hatte die Rate bei 8,0 Prozent gelegen. Entlassungen drohen laut den Fachleuten vor allem im Bauwesen, dem verarbeitenden Gewerbe und bei Dienstleistungsfirmen. Im optimistischen Fall könnte die Arbeitslosenrate hierzulande in 2012 um einen Wert von 9 Prozent pendeln, glauben die Wirtschaftsanalysten und Gewerkschafter.

65.000 Menschen für Benennung des Prager Flughafens nach Václav Havel

Insgesamt 65.000 Menschen haben bereits einen Internet-Aufruf unterzeichnet, um den Prager Flughafen Ruzyně in Václav-Havel-Flughafen umzubenennen. Unter den Unterzeichnern sind viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie auch der Bruder des verstorbenen Präsidenten, Ivan Havel, und seine Frau. Den Aufruf initiiert hat der Filmregisseur Fero Fenič, er hatte bereits in der vergangenen Woche die Umbenennung vorgeschlagen.

Gegen den Vorschlag hat sich indes Havels ehemaliger Sekretär Vladimír Hanzel ausgesprochen. Havel sei ungern mit dem Flugzeug geflogen, so Hanzel. Zudem seien Flughäfen kommerzielle Unternehmen. Hanzel schlug vor, eher eine Kultur- oder Bildungseinrichtung nach Havel zu benennen.

Drei Millionen Tschechen sahen TV-Übertragung des Staatsbegräbnisses von Havel

Mehr als drei Millionen Menschen haben am vergangenen Freitag die Fernseh-Live-Übertragung des Staatsbegräbnisses von Präsident Václav Havel verfolgt. Das öffentlich-rechtliche Tschechische Fernsehen übertrug die Trauerzeremonie auf zwei Programmen, die insgesamt rund 2,9 Millionen Zuschauer einschalteten. Rund 340.000 Menschen sahen die Live-Übertragung des privaten TV-Senders Nova. Dies berichtete die Nachrichtenagentur ČTK am Dienstagabend.

Polizei überprüft Kommunistenführer Filip wegen Kondolenzschreiben an Nordkorea

Die tschechische Polizei überprüft derzeit, ob Kommunisten-Chef Vojtěch Filip mit einem Kondolenzschreiben nach Nordkorea zum Tod von Diktator Kim Jong-Il möglicherweise eine Straftat begangen hat. Die Überprüfung geschehe aus Amtspflicht, teilte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums der Tageszeitung „Právo“ für ihre Ausgabe vom Mittwoch mit. Justizminister Jiří Pospíšil hatte sich am Dienstag mit weiteren Juristen über Filips Kondolenzschreiben beraten und sagte, seinem ersten Eindruck nach handle es sich nicht um eine Straftat.

Filip hatte vergangene Woche in seiner Kondolenzbotschaft unter anderem geschrieben, „Kim Jong-Il habe sich geopfert, um dem koreanischen Volk Wohl zu bringen“. Der tschechische Kommunisten-Chef bezeichnete sein Schreiben als „gängige Art der Beileidsbekundung“.

Tschechien will verschärft gegen illegale und gefährliche Böller vorgehen

Tschechien will vor Silvester verschärft gegen den Verkauf von illegalen und gefährlichen Feuerwerkskörpern vorgehen. Bei Kontrollen im Grenzgebiet zu Bayern, Sachsen und Österreich seien Inspekteure in den vergangenen Tagen an 16 von 131 überprüften Verkaufsstellen auf verbotene Böller oder andere Mängel gestoßen. Das teilte das Industrie- und Handelsministerium in Prag am Mittwoch mit.

Auch die deutschen Behörden haben ihre Kontrollen verschärft. Das Polizeipräsidium Oberfranken warnte davor, das Sicherheitsrisiko von Böllern aus Mittel- und Osteuropa zu unterschätzen. Nicht selten komme es beim Abfeuern dieser Kracher zu erheblichen Verletzungen, teilte die bayerische Polizei mit. Wer Feuerwerkskörper ohne Zulassungszeichen einführe, könne sich sogar nach dem Sprengstoffgesetz strafbar machen, hieß es.

Ausstellung von Filmplakaten zu Formans 80. Geburtstag geplant

Der Prager Filmplakatsammlung „Terryho ponožky“ bereitet eine Ausstellung von Plakaten zu Miloš Formans Filmen vor. Es handelt sich um eine Wanderausstellung zum bevorstehenden 80. Geburtstag des tschechischstämmigen Hollywood-Regisseurs. Die Ausstellung soll zunächst im Februar in New York gezeigt werden und danach auch in den Tschechischen Zentren, teilte der Kurator der Filmplakatsammlung, Pavel Rajčan, am Mittwoch mit. Die Filmplakatsammlung umfasst 10.000 Plakate aus der Tschechoslowakei bis zum Wendejahr 1989 und mehrere Zehntausend Plakate zu ausländischen Filmen.

Miloš Forman wurde am 18. Februar 1932 in der mittelböhmischen Kleinstadt Čáslav geboren. Nach einem Studium an der Prager Filmhochschule Famu wurde er als Regisseur ein Protagonist der tschechoslowakischen Neuen Welle. 1968 emigrierte Forman in die USA und nahm später die amerikanische Staatsbürgerschaft an. In der Emigration drehte er unter anderem die Oskar-gekrönten Streifen „Einer flog übers Kuckucksnest“ und „Amadeus“.

Collegium Marianum tritt mit „Kuchen und Puppen“ in Prag auf

Das Musikensemble Collegium Marianum tritt zum ersten Mal gemeinsam mit dem alternativen Puppentheater „Buchty a loutky“ (Buchteln und Puppen) auf. Die Vorstellung mit viel Barockmusik trägt den Titel „Böhmische Weihnachten“ und nutzt eines der ältesten weihnachtlichen Volksspiele: das Weihnachtsspiel von Rakovník. Das Stück wird am Mittwoch und Donnerstag im ehemaligen Servitenkloster in der Straße Melantrichova in Prag aufgeführt.

U-20-Eishockey-WM: Tschechien – Dänemark 7:0

Die tschechischen Eishockey-Junioren sind glänzend in die U-20-WM in Kanada gestartet. In ihrem ersten WM-Spiel siegten sie in der Nacht zu Mittwoch in Edmonton mit 7:0 gegen die Auswahl Dänemarks. Im nächsten Spiel treffen die tschechischen Junioren in der Nacht auf Donnerstag auf das favorisierte Team Kanada. Kanada schlug im ersten WM-Spiel die Auswahl Finnlands mit 8:1.

Eishockey-Spengler-Cup: Vítkovice unterliegt HC Davos mit 1:2

Beim traditionellen Spengler-Cup unterlag die Mannschaft des tschechischen Vizemeisters HC Vítkovice Steel am Dienstagabend dem gastgebenden HC Davos mit 1:2. Entscheidenden Anteil am Sieg der Graubündener hatte der Tscheche Petr Tatíček, der beide Treffer für Davos erzielte. Aufgrund dieser Niederlage belegt Vítkovice in der Gruppe Cattini nur den 3. Platz. Um ihre Chancen auf den Turniersieg zu wahren, müssen sich die Nordmähren am Donnerstag im Spiel gegen den Gruppen-Zweiten Torriani behaupten.

Der Spengler-Cup ist das traditionsreichste Eishockeyturnier der Welt. In diesen Tagen wird es bereits zum 85. Mal im Alpen-Luftkurort Davos ausgetragen.

Das Wetter am Donnerstag, 29.12.: Wolken, bis 6 Grad Celsius

Am Donnerstag überwiegen in Tschechien die Wolken, nur im Westen des Landes kann der Himmel örtlich auch aufheitern. Vereinzelt regnet es, ab 500 Metern mischt sich Schnee unter den Regen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 2 bis 6 Grad Celsius, in Lagen um 1000 Metern bei 0 Grad Celsius.