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Tschechien und Polen wollen weniger Emissionen im gemeinsamen Grenzgebiet

Tschechien und Polen wollen die Emissionen im gemeinsamen Grenzgebiet reduzieren. Dies haben Umweltminister Tomáš Chalupa und sein polnischer Amtskollege Andrzej Kraszewski am Donnerstag in Prag in einem gemeinsamen Memorandum festgehalten. Vor allem im schwerindustriellen Mährisch-schlesischen Kreis und der Woiwodschaft Schlesien soll die Luft verbessert werden. Beide Länder wollen für die Zeit ab 2014 gemeinsam Gelder aus europäischen Fonds beantragen, um veraltete Industriebetriebe modernisieren zu können.

Der Mährisch-schlesische Kreis leidet innerhalb der Tschechischen Republik am stärksten unter Winter-Smog. Regelmäßig werden dabei die Grenzwerte für Feinstaub überschritten.

Prag: Radioaktive Metallwalze führt auf Kinderspielplatz zu erhöhter Strahlung

Auf einem Kinderspielplatz im Prager Stadtteil Podolí, auf dem extrem erhöhte Strahlenwerte festgestellt worden waren, haben Fachleute eine kleine Metallwalze im Boden als Ursache ausgemacht. Der etwa zwei Zentimeter große Gegenstand wurde von den Mitarbeitern eine Spezialfirma ausgegraben und zur Analyse des radioaktiven Materials in ein Labor gebracht. Die Walze enthalte wahrscheinlich Radium, sagte die Leiterin des Staatlichen Amtes für Strahlenschutz, Dana Drábová, gegenüber dem Nachrichtenserver idnes.cz. Eine Kontamination des Fundortes halten die Fachleute für unwahrscheinlich, da das radioaktive Material von Metall umschlossen war. Derzeit wird gemessen, ob der Kinderspielplatz wieder geöffnet werden kann.

Die Walze hatte eine Strahlung von einem Millisievert pro Stunde abgegeben, bei einem Grenzwert von einem Millisievert pro Jahr. Der Spielplatz war deswegen geschlossen worden. Bekannt wurde die Strahlung am Mittwochabend, weil ein Passant auf dem Dosimeter seiner Armbanduhr einen starken Ausschlag festgestellt hatte. Der Passant, der mit seinem Sohn auf dem Kinderspielplatz war, alarmierte daraufhin die Polizei und die Feuerwehr.

Außenminister Schwarzenberg: Energiekonzern ČEZ finanziert politische Parteien

Laut dem tschechischen Außenminister und Top-09-Vorsitzenden Karel Schwarzenberg hat der halbstaatliche Energiekonzern ČEZ unter der Führung seines ehemaligen Direktors Martin Roman heimlich politische Parteien finanziert. Die Zahlungen würden nicht in den offiziellen Wirtschaftsberichten der Parteien auftauchen, so Schwarzenberg gegenüber dem Nachrichtenserver Aktuálně.cz. Der Konzern überweise Zahlungen an alle politischen Parteien, einzig seine Partei erhalte keine Gelder, so Schwarzenberg. ČEZ dementierte, dass der Konzern an der Finanzierung von Parteien teilgenommen habe. Auch Parteienvertreter stritten auf Anfrage von Aktuálně.cz ab, dass sich der Konzern an ihrer Finanzierung beteilige. Die politischen Parteien sind in der Tschechischen Republik verpflichtet, Wirtschaftsberichte zu veröffentlichen, in denen sie Spender nennen müssen.

Tschechien hat europaweit die meisten Probleme, EU-Normen umzusetzen

Tschechien hat unter den 27 EU-Staaten die größten Probleme, EU-Regelungen zum Binnenmarkt in nationales Recht umzusetzen. So fehlen im tschechischen Rechtssystem derzeit zwei Prozent der europäischen Normen, wie aus einem EU-Bericht hervorgeht. Im Jahr 2007 hatten die EU-Regierungs- und Staatschefs beschlossen, dass maximal ein Prozent zulässig sein soll. Neben Tschechien verstoßen weitere 15 Mitgliedsländer gegen diese Auflagen, so vor allem Polen und Österreich, die mit 1,7 Prozent fehlenden Regelungen auf dem zweiten Platz liegen.

Staatspräsident Klaus unterzeichnet ersten Teil der Gesundheitsreform

Staatspräsident Václav Klaus hat den ersten Teil der Gesundheitsreform unterzeichnet. Die neuen Regelungen können damit zum kommenden Jahr in Kraft treten. Es handelt sich um insgesamt sechs Gesetze, die vor allem die ärztlichen Leistungen in einen von den Krankenkassen gedeckten Standardbereich und einen Zuzahlungsbereich unterteilen. Zudem legen sie eine Erhöhung des Patientenbeitrags für den Aufenthalt im Krankenhaus fest, dieser steigt von 60 Kronen (2,40 Euro) auf 100 Kronen (4 Euro) je Tag. Die sozialdemokratische Opposition hatte nach der Verabschiedung der Gesetze im Parlament angekündigt, gegen die neuen Regelungen mit einer Verfassungsbeschwerde vorzugehen.

Gericht lehnt Beschwerde gegen Bieterverfahren für Lotteriegesellschaft Sazka ab

Das Bieterverfahren für die insolvente Lotteriegesellschaft Sazka ist rechtmäßig, das hat das Prager Stadtgericht entschieden. Das Gericht lehnte am Donnerstag eine Beschwerde der Tschechischen Sparkasse (Česká spořitelna) gegen das Verfahren ab und bestätigte den Verkauf von Sazka an die beiden Finanzgruppen PPF und KKCG. Die beiden Bieter hatten zusammen umgerechnet rund 150 Millionen Kronen offeriert. Am Montag dieser Woche hatte der Insolvenzverwalter den Finanzgruppen den Zuschlag erteilt. Sazka war lange Jahre der einzige Anbieter eines Zahlenlottos in Tschechien und hat in diesem Segment immer noch einen Marktanteil von 80 Prozent.

Czech Invest: Deutlich mehr ausländische Investitionen in erster Hälfte 2011

Die tschechische Investitionsagentur Czech Invest hat in der ersten Hälfte dieses Jahres ausländische Investitionen in fast derselben Höhe ins Land geholt wie im gesamten vergangenen Jahr. Der Wert habe sich auf 16,3 Milliarden Kronen (rund 650 Millionen Euro) belaufen, teilte die Agentur am Donnerstag mit. Insgesamt seien 123 Investitionsprojekte gestartet worden, die rund 8000 neue Arbeitsplätze böten, heißt es weiter. Laut Industrie- und Handelsminister Martin Kocourek handele es sich bei den Investitionen meist um Vorhaben im Bereich „Forschung, Entwicklung und Innovation“. Dies werde den höchsten Mehrwert erbringen und stünde im Einklang mit der neu verabschiedeten Regierungsstrategie zur internationalen Konkurrenzfähigkeit, fügte Kocourek an.

Mehr als die Hälfte der Investitionen (54 Prozent) stammt von Firmen, die bereits auf dem tschechischen Markt tätig sind. Unter den neuen Investoren überwiegen Unternehmen aus Deutschland vor den USA und Großbritannien.

Nach Banküberfall in Österreich: Verdächtiger in Tschechien gefasst

Nach einer grenzüberschreitenden Großfahndung ist ein mutmaßlicher Bankräuber in Tschechien gefasst worden. Das bestätigte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Der 42 Jahre alte Verdächtige soll am Dienstag in Retzbach in Niederösterreich eine Bankfiliale mit einer Faustfeuerwaffe überfallen haben. Zeugen war es gelungen, den verdächtigen Mann zu fotografieren. Am Mittwochabend konnte er im südmährischen Brno / Brünn gestellt werden. Der Verdächtige werde voraussichtlich in den kommenden Stunden den österreichischen Behörden übergeben, sagte der Polizeisprecher.

Tennis: Kvítová nach Aufgabe von Scharapowa im Halbfinale von Tokyo

Wimbledon-Siegerin Petra Kvitová steht beim WTA-Turnier in Tokyo im Halbfinale. Im Viertelfinale musste ihre Gegnerin Maria Scharapowa aus Russland wegen einer Knöchelverletzung beim Stand von 4:3 im ersten Satz aufgeben. Im Halbfinale trifft Kvitová am Freitag auf die Nummer vier der Weltrangliste, Wera Zwonarewa. Die Bilanz der 21-jährigen Tschechin gegen die Russin ist ausgeglichen: Zwei Siegen stehen zwei Niederlagen gegenüber. Die Niederlagen musste Kvitová aber auf Hartplatz-Belag wie in Tokyo hinnehmen.

Fußball: Pilsen verliert in der Champions League bei AC Mailand

Der amtierende tschechische Fußballmeister Viktoria Pilsen musste in der Champions League am Donnerstagabend in Mailand gegen die Hausherren eine 0:2-Niederlage einstecken. Pilsen konnte bis kurz nach der Pause ein 0:0 halten. In der 53. Minute aber entschied der deutsche Schiedsrichter Florian Meyer auf einen umstrittenen Handelfmeter für die Italiener: Milan-Stürmer Zlatan Ibrahimovic verwandelte zum 1:0. Keine 15 Minuten später gelang dem italienischen Klub das zweite Tor durch Antonio Cassano. Der nächste Gegner in der Champions-League-Vorrunde wartet auf die Westböhmen am 19. Oktober, Pilsen muss dann zum Favoriten der Gruppe H nach Barcelona reisen.

Volleyball-EM: Tschechiens Frauen unterliegen Deutschland im Viertelfinale

Den tschechischen Volleyball-Frauen ist bei der Europameisterschaft in Serbien und Italien keine Überraschung gelungen. Im Viertelfinale unterlagen sie am Donnerstag in Belgrad den favorisierten Deutschen glatt mit 0:3 und schieden damit aus. Der Einzug unter die besten acht Teams in Europa bedeutet für die Tschechinnen jedoch das beste Ergebnis seit dem Gewinn der Bronzemedaille vor eigenem Publikum bei der EM in Brno / Brünn vor 14 Jahren.

Im Spiel gegen Deutschland konnten die tschechischen Volleyballerinnen nur am Anfang gut dagegen halten und lagen Mitte des ersten Satzes vor allem dank einer geringen Fehlerquote knapp in Front. Dann aber kamen die deutschen Frauen in Fahrt und gewannen letztlich alle Sätze.

Das Wetter am Freitag, 30.9.: schön, bis 25 Grad

Am Freitag setzt sich in Tschechien das schöne und warme Wetter fort. Nach Auflösung örtlicher Frühnebelfelder ist der Himmel heiter bis wolkenlos. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 21 bis 25 Grad Celsius, in Lagen über 1000 Metern um 18 Grad Celsius.