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Österreich will gegen atomare Ausbaupläne in Tschechien vorgehen

Österreich will „alle politischen und rechtlichen Mittel ausschöpfen, um gegen die atomaren Ausbaupläne der Tschechischen Republik vorzugehen“. Dies hat der österreichische Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger am Freitag mitgeteilt, in Reaktion auf den zuvor veröffentlichten tschechischen Entwurf des Energiekonzepts. Ein Umdenken der Energiegewinnung müsse „im europäischen Einklang stattfinden“, äußerte Spindelegger. Sein Kollege im Umweltressort, Nikolaus Berlakovich, warf Tschechien vor, nach dem Unfall in Fukushima „nichts dazugelernt“ zu haben. Auch oberösterreichische Landespolitiker forderten ein scharfes Vorgehen gegen tschechische Atompläne. Tschechien betreibt derzeit die beiden Atomkraftwerke Dukovany und Temelín mit insgesamt vier Reaktorblöcken. Nach Fukushima hatte die Regierung in Prag betont, sie wolle an den Plänen zum Ausbau Temelíns um zwei weitere Reaktorblöcke festhalten.

Parlamentpräsidenten der Visegrad-Vier für EU-Integration des Westbalkans ungeachtet der Krise

Die Parlamentspräsidenten der vier Visegrad-Staaten haben dazu aufgerufen, die Integration der Länder des westlichen Balkans in die EU trotz der Schulden-Krise weiter voranzutreiben. Die Aufnahme dieser Länder in die EU sei eine Voraussetzung für den Frieden in der Region, sagte der Vorsitzende des tschechischen Senats, Milan Štěch, nach einer Zusammenkunft mit Kollegen aus Polen, der Slowakei und Ungarn in Prag. Vor allem für Ungarn ist die Lage im Westbalkan eine grundsätzliche Frage. Die europäische Integration sei nicht abgeschlossen, solange es auf der Karte Europas noch weiße Flecken gebe, sagte der Vorsitzende des ungarischen Nationalrates, László Kövér.

Filmregisseur Otakar Vávra im Alter von 100 Jahren gestorben

Der legendäre tschechische Filmregisseur Otakar Vávra ist am Donnerstag im Alter von 100 Jahren gestorben. Seit den 1930er Jahren hatte er rund 80 Drehbücher geschrieben, von denen er 50 als Filme produzierte. Dazu zählen unter anderem die Verfilmung von Karel Čapeks „Krakatit“ und die „Romanze für Flügelhorn“ von František Hrubín. Schwerpunkt von Vávras Schaffen waren historische Filme mit aufwendiger Kostümierung und großen Massenszenen. Sein bekanntestes Werk ist „Die Hexenjagd“ von 1969 über Inquisition und Hexenverbrennungen im Böhmen des 17. Jahrhunderts. Vávra lehrte auch an der Prager Filmhochschule (FAMU), wo er den Lehrstuhl für Filmregie gründete. Aus diesem Lehrstuhl ist auch jene Generation an Regisseuren hervorgegangen, die zur so genannten Neuen Welle des tschechoslowakischen Films in den 1960er gehörten.

Polizei erwartet erneut Zusammenstöße bei Anti-Roma-Demonstration in Varnsdorf

Die Polizei erwartet neue Zusammenstöße zwischen Demonstranten und der Polizei bei einer gegen Roma gerichteten Protestkundgebung an diesem Wochenende in der nordböhmischen Stadt Varnsdorf / Warnsdorf. Am Samstag ist eine Demonstration der dortigen Einwohner geplant. Zudem hat die rechtsextremistische „Arbeiterpartei der sozialen Gerechtigkeit“ einen Aufmarsch angekündigt. Die Polizei rechnet mit der Teilnahme von etwa 100 Radikalen und plant strenge Vorkehrungen. Wie eine Polizeisprecherin informierte, seien mindestens 300 Polizisten im Einsatz. Am vergangenen Wochenende war eine Anti-Roma-Demonstration in Varnsdorf in wilden Krawallen eskaliert, die Polizei ermittelt in diesem Zusammenhang gegen fünf Personen.

Abgeordnetenhaus wird Sondersitzung auf Antrag der Opposition abhalten

Das tschechische Abgeordnetenhaus wird am Donnerstag kommender Woche zu einer Sondersitzung zusammenkommen, die von der Opposition beantragt wurde. Die Sozialdemokraten wollen bei dieser Sitzung über mehrere Fälle debattieren, in denen Politiker in dem Verdacht stehen, unehrenhaft gehandelt zu haben. Zu den Streitthemen der Sitzung gehören die Ungereimtheiten beim Kauf der CASA-Transportflugzeuge für die tschechische Armee, die Aufträge der Allgemeinen Krankenhasse (VZP) zur Schuldeneintreibung und die Forderung zur Abberufung von Verteidigungsminister Alexandr Vondra wegen seiner Verstrickung in die Promopro-Affäre. Die Sondersitzung ist am Donnerstag durch die Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, Miroslava Němcová, einberufen worden.

VV-Partei erstattet Strafanzeige: Aufträge für die Sanierung von alten Erdölbohrstätten sind überteuert

Die Partei der öffentlichen Angelegenheiten (VV) hält die Aufträge für die ökologische Sanierung alter Erdölbohrstätten in Südmähren für überteuert. Man habe deswegen eine Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet, informierte der VV-Parteivorsitzende Radek John am Freitag. Außerdem wurde Premier Nečas in einem offenen Brief aufgefordert, sich mit der Angelegenheit zu befassen. In den alten Bohrlöchern, die nun für viel Geld saniert werden sollen, habe es nach Experten nie Erdöl gegeben. Der Staat gebe daher Milliarden Kronen sinnlos aus, sagte John auf einer Pressekonferenz. Das Kabinett hat Ende vergangenen Jahres drei Aufträge in einer Gesamthöhe von 3,9 Milliarden Kronen (umgerechnet etwa 156 Millionen Euro) gebilligt.

64 tschechische Städte an Europäischer Mobilitätswoche beteiligt

Insgesamt 64 tschechische Städte beteiligen sich an der Europäischen Mobilitätswoche, die am Freitag gestartet wurde. Das Thema des zehnten Jahrgangs der Mobilitätswoche lautet „Alternative Mobilität“, dabei soll für ressourcenschonende Alternativen zum Privatauto geworben werden. In Prag ist im Rahmen der Themenwoche unter anderem am Samstag der Wenzelsplatz für den Autoverkehr gesperrt, zudem finden mehrere Feste in den Stadtteilen statt. Im südmährischen Brno / Brünn wird am Samstag in der Innenstadt ein Unterhaltungsprogramm geboten, mit unter anderem einer Fahrt auf Inline-Skates. Im ostböhmischen Pardubice findet wiederum am Donnerstag kommender Woche zum Abschluss der Mobilitätswoche ein großes öffentliches Picknick auf der Haupteinkaufsstraße Třída Míru statt. Der Donnerstag ist zudem als Europäischer Tag ohne Auto ausgerufen. Hauptorganisator der Mobilitätswoche in Tschechien ist das Umweltministerium in Prag.

Tschechische Winzer erwarten außergewöhnlichen Jahrgang 2011

In Tschechien hat die Weinlese begonnen. Die Winzer würden einer guten Ernte mit Qualitätstropfen entgegenschauen, sagte der Generalsekretär des tschechischen Winzerbundes, Martin Půček, am Freitag im mährischen Brno / Brünn bei einer Pressekonferenz zum Auftakt der Lese. Seit August sei das Wetter fast durchgehend warm gewesen, was den Zuckergehalt steigen ließe, erläuterte Půček. Einzig die Säuren würden schwinden, doch dies sei technisch lösbar, so der Generalsekretär. Die hohe Qualität der diesjährigen Ernte bestätigte auch der Winzer Pavel Vajčner, Leiter von Znovín Znojmo, einer der größten tschechischen Winzergenossenschaften. Der Jahrgang werde außergewöhnlich, mit der Lese habe man wegen des warmen Wetters zwei Wochen früher beginnen können als sonst, sagte Vajčner.

Fußball: Wahl eines neuen tschechischen Verbandschefs gescheitert

Der tschechische Fußball hat auch zweieinhalb Monate nach dem überraschenden Rücktritt von Ivan Hašek keinen neuen Chef. Eine außerordentliche Vollversammlung des tschechischen Fußballverbandes (FAČR) zur Wahl eines Vorsitzenden scheiterte am Freitag bereits an der Erstellung einer Sitzungsordnung. Nun werde nach einem neuen Termin für die Vollversammlung gesucht, berichtete die Presseagentur ČTK. Für den Posten beworben haben sich bisher drei Kandidaten. Größte Chancen eingeräumt werden dem stellvertretenden Verbandschef Jindřich Rajchl und dem Manager des Fußballvereins in Jablonec nad Nisou / Gablonz, Miroslav Pelta. Beide Funktionäre gelten als Wunschkandidaten zweier Lager, die sich im Kampf um Macht und Einfluss im tschechischen Fußball gegenüberstehen. Eher als unwahrscheinlich gilt die Wahl des Schiedsrichters Martin Šifalda.

Davis Cup: Tschechien führt nach erstem Tag mit 2:0 in Rumänien

Im Davis Cup sind die tschechischen Tennisspieler nach dem ersten Tag auf einem guten Weg zum Verbleib in der Weltgruppe. Nach Siegen von Radek Štěpánek und Tomáš Berdych liegen sie in Bukarest gegen Rumänien mit 2:0 nach Punkten in Front. Damit fehlt den Schützlingen von Davis-Cup-Trainer Jaroslav Navrátil nur noch ein Punkt zum Gesamtsieg.

Štěpánek hatte Afran Ungur mit 6:3, 6:2 und 6:0 geschlagen und damit den ersten Punkt geholt. Am Nachmittag zog Berdych nach, musste sich bei seinem Sieg aber mächtig anstrengen. Letztlich gewann die Nummer neun der Weltrangliste mit 6:3, 6:3 und 7:6 gegen Victor Crivoi. Am Samstag bestreiten die beiden Teams das Doppel.

Wetter am Samstag, 17.9.: unterschiedlich bewölkt, Schauer, bis 25 Grad

Am Samstag ist es in Tschechien heiter bis bewölkt. Vereinzelt sind am Nachmittag Schauer oder Gewitter möglich, in Westböhmen liegt die Wahrscheinlichkeit von Niederschlägen etwas höher. Es ist noch einmal warm bei Tageshöchsttemperaturen zwischen 21 und 25 Grad Celsius, in höheren Gebirgslagen bei 16 Grad Celsius.