Nicht viel Neues: Seit Sonntag gilt der neue Bahnfahrplan
Noch im Sommer hatte der neue Verkehrsminister Vít Bárta massive Kürzungen im Bahnverkehr angekündigt. Dutzende Nebenstrecken und Schnellzugverbindungen sollten eingestellt werden. Nach heftigen Protesten von Lokalpolitikern und Fahrgastvertretern bleibt beinahe alles beim Alten. Nur einige wenige Nebenbahnen sind tatsächlich eingestellt worden und auch bei den Schnellzügen gibt es nur wenige Einschränkungen. Weitgehend unverändert bleibt das Angebot auf der europäischen Transitachse von Berlin über Prag nach Wien beziehungsweise Bratislava und Budapest. Unerfreuliche Neuerungen gibt es allerdings auf der Strecke Prag – Linz.
Wie bisher je zweimal am Tag direkt geht es per Bahn von Prag nach München und Nürnberg, auch das Expressbus-Angebot in die fränkische Metropole bleibt wie bisher bestehen. Der letzte Zug abgefahren ist hingegen auf der Strecke von Rumburk nach Ebersbach in Sachsen; mangels Nachfrage wurde diese Verbindung gestrichen. Mit deutlichen Verbesserungen aufwarten kann dafür der Regionalverkehr zwischen Bad Schandau und Děčín / Tetschen-Bodenbach: Statt der alten tschechischen Waggons fahren dort nun moderne deutsche Triebwagen, die nicht nur komfortabler, sondern auch wesentlich schneller sind. Dadurch ergeben sich bessere Anschlüsse in Děčín. Neu eingeführt wurde zudem eine Abendverbindung von Sachsen nach Nordböhmen. Mehr Züge und moderne Fahrzeuge bringt ein Betreiberwechsel auch auf der Strecke von Liberec / Reichenberg nach Zittau und weiter nach Varnsdorf oder Seifhennersdorf. Die Direktverbindungen zwischen Liberec beziehungsweise am Wochenende Tanvald und Dresden bleiben erhalten.
Einige Neuerungen präsentiert haben die Tschechischen Bahnen auch im Tarif. So gibt es die Kundenkarte „In Karta“ neu auch mit 50 oder 100 Prozent Ermäßigung. Neu geordnet und zum Teil deutlich verteuert wurden die beliebten Wochenend-Familienkarten „SoNe+“ Wie bisher angeboten werden die vergünstigten Internetfahrkarten nach Deutschland, Österreich und in weitere europäische Länder, die neu unter dem Namen „SporoTiket Evropa“ („Sparticket Europa“) vermarktet werden.
Die Änderungen im Überblick:
Berlin – Prag – Wien / Budapest – Bratislava - wie bisher Zwei-Stunden-Takt mit Eurocity-Zügen (Stundentakt Prag - Břeclav) - geänderte Abfahrts- und Ankunftszeiten der Spätverbindung Berlin – Prag - neue Supercity-Schnellverbindung Prag – Brastislava
Prag – Budweis – Linz / Wien - Einstellung der Direktverbindung „Matthias Braun“ Salzburg - Linz - Prag mit Kurswagen nach Zürich und Zagreb - neue direkte Abendverbindung Linz – Budweis (langer Aufenthalt an der Grenze) - weiterhin keine durchgehenden Züge Wien – Gmünd – Budweis Regional- und Fernverkehr Böhmen – Bayern - keine nennenswerten Änderungen
Verkehr Tschechien – Polen - vier neue durchgehende Regionalzüge Pardubice – Kłodzko - neue Abfahrts- und Ankunftszeiten der Nachtzugverbindung Prag – Warschau und Prag – Krakau
Fernverkehr in Tschechien - Streichung einzelner Schnellzugleistungen außerhalb der Hauptverkehrszeit und abseits der Hauptstrecken (Prag – Tanvald, Prag – Písek – Budweis, Prag – Königgrätz) - ab Mitte 2011 neue Züge des privaten Betreibers RegioJet auf der Strecke Prag – Ostrava – Bohumín (einzelne Züge bis und ab Žilina in der Slowakei)Regionalverkehr in Tschechien - Einstellung folgender Strecken: Chrudim město – Heřmanův Městec, Rumburk – Ebersbach (Sachs.), Litovel – Mladeč, Bakov nad Jizerou – Dolní Bousov, Moravské Budějovice – Jemnice (ab 1.1.), Dívčice – Netolice (ab 27.3.) und Číčenice – Týn nad Vltavou (ab 27.3.)
Neuerungen im Tarif - Kundenkarte InKarta nach deutschem Vorbild neu mit 25, 50 und 100 Prozent Ermäßigung und Gültigkeitsdauer von wahlweise 1, 2 oder 3 Jahren - Streichung der Familien-Wochenendtickets SoNe+ in der vergünstigten Variante für Nahverkehrszüge, Ersatz durch regionale Netzkarten ČD Net region - Zusammenlegung der Sparangebote eLiška und SporoTiket Česko - Senkung der Rückfahrtermäßigung von 10 auf 5 Prozent - Anhebung der Gebühr für den Kauf von Fahrkarten im Zug von 30 auf 40 Kronen. Neu Vorverkauf von Fahrkarten im Zug ohne Aufpreis und Aufzahlung in die 1. Klasse ohne Bordpreis-Zuschlag.Nähere Informationen erhalten Sie – auch auf Deutsch – am Infotelefon der Tschechischen Bahnen (ČD): 00420 840 112 113 oder per E-Mail unter [email protected]