Tschechien bereitet sich auf die Wintersportsaison vor

Foto: www.czechtourism.cz

„Bei uns schneit es gerade“. Mit dieser Aussage machte der Direktor des populärsten tschechischen Wintersportzentrums in Špindlerův Mlýn / Spindlermühle, Jiří Beran, nochmals allen klar: In den böhmischen und mährischen Mittelgebirgen hält der Winter bereits Einzug, und die neue Skisaison klopft schon an die Tür. Neben Beran informierten am Donnerstag in Prag auch weitere Vertreter der hiesigen Tourismus- und Wintersportbranche, wie sich ihre Orte auf den bevorstehenden Ansturm der Skifahrer und Snowboarder vorbereitet haben.

Wintersportzentrum in Špindlerův Mlýn
„Všude dobře, doma nejlíp“, was soviel heißt wie „Überall ist es nett, zu Hause aber am schönsten“– mit dieser Werbekampagne versucht die tschechische Tourismusbranche neuerdings, die Einheimischen davon zu überzeugen, ihren Urlaub wieder häufiger im Inland zu verbringen. Der Grund liegt auf der Hand: Gerade im Winterhalbjahr war die Zahl der hierzulande urlaubenden Tschechen bis zum vergangenen Winter eher rückläufig, weil die Konkurrenz in den Alpenländern sehr stark ist.



„Wir haben nicht die Ambition, mit den Alpenländern konkurrieren zu wollen, denn dafür haben wir keine vergleichbaren Bedingungen. Wir wollen jedoch die Skifahrer, die nicht bis in die Alpen fahren, aber meinen, die tschechischen Wintersportorte seien zu teuer, ansprechen. Mit unserer Kampagne wollen wir vor allem die Unentschlossenen erreichen“,

erklärte der Direktor von CzechTourism, Rostislav Vondruška. Der Chef der tschechischen Zentrale für Tourismus baut dabei auf den neuen Trend, der gerade in diesem Jahr republikweit zu beobachten war:

„Gegenüber 2009 haben in diesem Jahr 20 Prozent mehr Tschechen ihren Urlaub im Inland verbracht. Das ist natürlich in erster Linie auf die weltweite Krise zurückzuführen. Viele Tschechen haben sich deshalb gescheut, einen teuren Urlaub im Ausland zu machen.“

Diese Trendwende wollen die tschechischen Wintersportzentren jetzt verstärkt nutzen. Im Sommer haben sie kräftig geklotzt, um ihre Einrichtungen und Dienstleistungen weiter zu verbessern. Zudem wurden drei völlig neue Skisportzentren aus dem Boden gestampft: die familiäre Anlage Obří sud Javorník unweit des Jeschken bei Liberec / Reichenberg, der Skipark Červená Voda im Adlergebirge und das Areal in Kouty nad Desnou im Altvatergebirge. Die bewährten Skisportzentren wiederum versuchen, mit verschiedenen Rabatten und Preiskombinationen weiter auf sich aufmerksam zu machen. Der Wintersportort Spindlermühle wirbt dabei mit einem ganz speziellen Angebot, verrät Direktor Jiří Beran:

„Wir bieten unseren treuen Klienten, die bei uns einen Skipass für die gesamte Saison erworben haben, einen Bonus. Diesen Skipass können sie auch im österreichischen Skigebiet Großglockner-Heiligenblut zur Geltung bringen. Wenn hier an bestimmten Kontrollpunkten festgestellt wird, dass ihr Pass noch ein Guthaben hat, dann können sie die dortigen Anlagen mit einer 40-prozentigen Ermäßigung benutzen.“

Wie von CzechTourism-Direktor Vondruška zu erfahren war, werden sich die tschechischen Wintersportzentren in dieser Saison auch auf der deutschen Internetseite www.schneehoehen.de präsentieren. Besonders in den böhmischen Grenzregionen zu Bayern und Sachsen hofft man, auch wieder mehr deutsche Skitouristen begrüßen zu können.

Autor: Lothar Martin
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