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Visegrad-Staaten wollen Abbau der Barrieren zu alten EU-Ländern

Die vier Visegrad-Staaten Tschechien, Polen, Slowakei und Ungarn wollen sich gemeinsam für die Energiesicherheit in Europa einsetzen und für den Abbau weiterhin bestehender Barrieren zu den alten EU-Staaten. Dies gab der tschechische Staatspräsident Václav Klaus beim Treffen mit seinen Kollegen aus den Visegrad-Staaten in Karlovy Vary / Karlsbad bekannt. Die Länder der Visegrad-Vier hätten immer noch das Gefühl, dass zwischen ihnen und der alten Europäischen Union bestimmte Hindernisse und Barrieren bestünden, sagte Klaus. Energiesicherheit und der Abbau von Barrieren gehören auch zu den Themen, die bei der ungarischen und polnischen EU-Ratspräsidentschaft im kommenden Jahr auf der Agenda stehen. Die Präsidenten der Visegrad-Staaten beschlossen, die Themen der anstehenden Ratspräsidentschaften gemeinsam in der EU zu unterstützen.

Das Gipfeltreffen in Karlsbad dauert noch bis zum Samstag. Die Staatspräsidenten der Visegrad-Staaten treffen jedes Jahr reihum in einem der vier Länder zusammen.

Oberstes Verwaltungsgericht prüft fünf Beschwerden gegen Senatswahlen

Insgesamt fünf Beschwerden gegen die Teilwahlen zum Senat wird der Oberste tschechische Verwaltungsgerichtshof prüfen. Die Einspruchsfrist ist am Freitagnachmittag abgelaufen, der Gerichtshof muss in den nächsten 20 Tagen über die Beschwerden entscheiden. Die Partei TOP 09 lässt die Senatswahlen im sechsten Prager Stadtbezirk prüfen. Dort war ihr Kandidat Bedřich Moldan bei der Stichwahl um nur 70 Stimmen dem Bürgerdemokraten Petr Bratský unterlegen. Die restlichen vier Beschwerden wurden von Privatpersonen gestellt, wie ohne weitere Erklärungen aus der Leitung des Verwaltungsgerichtshofes verlautete.

Tschechien verbessert sich im Uno-Entwicklungsbericht

Die Lebensqualität in der Tschechischen Republik ist gestiegen, wie aus dem neuesten Uno-Entwicklungsbericht hervorgeht. Tschechien verbesserte sich um acht Plätze auf Rang 28, zwischen Singapur und Slowenien. Dies ist das beste Ergebnis aller postkommunistischen Länder. Dem Bericht nach gehört Tschechien zu den Ländern mit „sehr hoher Lebensqualität“, dies sind die vorderen 43 von insgesamt 169 bewerteten Ländern. Am besten lebt es sich in Norwegen, Australien und Neuseeland, am schlechtesten in Niger, im Kongo und in Simbabwe.

Gegen Jugendarbeitslosigkeit: Ministerium will Anstellung von Leuten bis 30 Jahre unterstützen

Das tschechische Arbeits- und Sozialministerium will die Anstellung von jungen Leuten bis zu 30 Jahren finanziell unterstützen. Bis zu einem Jahr soll der Staat dabei die Löhne junger Beschäftigter in so genannten gesellschaftlich zweckmäßigen Berufen übernehmen können. Grund sei die hohe Arbeitslosenrate in der Altersgruppe, sie liege bei 22 Prozent, wie eine Ministeriumssprecherin sagte. Das Angebot richte sich an junge Arbeitssuchende, die länger als fünf Monate arbeitslos waren, hieß es weiter. In Frage kommen derzeit etwa 5000 junge Erwachsene.

Finanzielle Hilfe für Sanierung von Plattenbauten wird fortgesetzt

Die tschechische Regierung wird auch im kommenden Jahr finanzielle Hilfen für die Sanierung von Plattenbauten gewähren. Dies sei durch eine Umschichtung von Geldern im Ministerium für Regionalentwicklung sowie in weiteren Ressorts erreicht worden, wie die Tageszeitung Hospodářské noviny in ihrer Freitagsausgabe schreibt. Der zuständige Wohnentwicklungsfonds verfüge damit im kommenden Jahr über umgerechnet 20 Millionen Euro, heißt es weiter. Dies soll die Modernisierung von rund 20.000 Plattenbauwohnungen ermöglichen, wie Regionalentwicklungsminister Jankovský sagte.

Vertreter von Interessensverbänden halten die Summe indes für zu gering. Sie fordern mindestens das Doppelte bis Achtfache an Geldern. Seit Beginn des Sanierungsprogramms im Jahr 2001 sind etwa ein Viertel der insgesamt rund 1,2 Millionen Plattenbauwohnungen in Tschechien saniert worden.

Photovoltaik-Unternehmer demonstrieren vor tschechischem Abgeordnetenhaus

Rund 100 Photovoltaik-Unternehmer haben am Freitagmorgen vor dem tschechischen Abgeordnetenhaus gegen die geplante Abschlagssteuer auf die Gewinne aus Solarstrom demonstriert. Sie befürchten, dass die Steuer besonders kleinere Investoren in den Bankrott treibt, und wollen die Verabschiedung durch das Parlament verhindern. Die Regierungsvorlage sieht eine Abschlagssteuer von 26 Prozent auf Solarstrom aus Photovoltaikanlagen ab 30 Kilowatt Leistung vor. Die Steuer soll die großzügige tschechische Einspeisevergütung kompensieren und damit einen Anstieg der Strompreise um 17 Prozent verhindern. Der Tschechische Verband für Photovoltaik-Industrie warnt, durch die Steuer würden bis zu 1450 Firmen geschädigt und seien mehr als 5000 Arbeitsplätze bedroht.

Ex-Präsident Havel erhält Kulturpreis und Ehrenbürgerschaft von Trutnov

Der tschechische Ex-Präsident und Dramatiker Václav Havel ist im ostböhmischen Trutnov / Trautenau mit dem Kulturpreis und der Ehrenbürgerschaft der Stadt ausgezeichnet worden. Havel nahm die Ehrungen, die er für seinen Beitrag zur Kultur in Tschechien und der Welt erhalten hat, am Freitag persönlich entgegen. Seit den 60er Jahren besitzt der frühere Dissident in der Nähe von Trutnov ein Wochenendhaus. Dort hat er sich häufig mit weiteren Künstlern getroffen und später als Präsident auch mit Politikern. 1999 sprach er in seinem Wochenendhaus mit dem damaligen Uno-Generalsekretär Kofi Annan über die Lage im Kosovo. Havel ist mit Trutnov zudem verbunden, weil er Mitte der 70er Jahre als Hilfsarbeiter in der Brauerei der Stadt arbeitete und dies zum Hintergrund für sein Theaterstück „Audienz“ wurde.

Fußball-Europaliga: Sparta Prag siegt bei Lausanne mit 3:1

In der Fußball-Europaliga hat der tschechische Meister Sparta Prag am Donnerstag sein Spiel gewonnen. Sparta besiegte auswärts den schweizerischen Zweitligisten Lausanne Sports mit 3:1. Die Tore für die Prager schossen die beiden afrikanischen Stürmer, der Ex-Frankfurter und Ex-Cottbusser Leony Kweuke (75. Minute) sowie Bony Wilfried (45 und 90. Minute). Sparta rangiert mach dem Sieg weiter auf Platz zwei der Europaliga-Gruppe F. Für einen Einzug ins Achtelfinale reicht Prag im nächsten Spiel gegen den Tabellen-Dritten Palermo ein Unentschieden.

Tennislegende Lendl bei Schaukampf in Ostrau: Sieg gegen Björn Borg

Tennislegende Ivan Lendl hat am Freitag erstmals nach 30 Jahren wieder ein Match in seiner Heimatstadt Ostrava / Ostrau bestritten. In einem Schaukampf besiegte der 50-Jährige den um vier Jahre älteren ebenfalls legendären Schweden Björn Borg mit 6:4 und 7:6. Das letzte reguläre Duell gegen Borg hatte der heutige amerikanische Staatsbürger Lendl im Finale der French Open von 1981 bestritten. Damals unterlag er Björn Borg. Lendl war 1984 nach Konflikten mit dem kommunistischen Regime in die USA emigriert.

Temperaturrekorde geknackt: in Südmähren über 20 Grad Celsius

In Tschechien sind am Freitag an mehreren Orten die Temperaturrekorde gepurzelt. Am wärmsten war es dabei im südmährischen Brod nad Dyjí / Guldenfurt, wo das Quecksilber auf 20,4 Grad Celsius anstieg. Damit wurde der Rekord aus dem Jahr 2008 gebrochen. Warm war es auch in Prag, dort wurden am Nachmittag an der Messstation Klementinum 18 Grad Celsius registriert. Damit wurde der bisherige Rekord aus dem Jahr 1948 geknackt, er hatte bei 16,9 Grad Celsius gelegen. Im mährischen Brno / Brünn stieg die Temperaturen auf 19,2 Grad Celsius und im nordmährischen Ostrava / Ostrau auf 17,5 Grad Celsius. Alle Spitzenwerte lagen deutlich über dem langjährigen Mittel, das beträgt 6,6 Grad Celsius für den 5. November.

Das Wetter am Samstag, 6. November: erst heiter, dann Regen, sehr mild

Am Samstag ist der Himmel über Tschechien heiter bis wolkig. Im Verlauf des Tages nimmt von Nordwesten die Bewölkung zu, mit nachfolgend Regen und Schauern. In den Bergen im Norden des Landes muss mit orkanartigen Windböen gerechnet werden. Es bleibt ungewöhnlich mild für die Jahreszeit. Die Tageshöchstwerte liegen bei 11 bis 15 Grad Celsius.