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Weitere Gewerkschaftsverbände unterstützen Protest am 21. September

Die Protestkundgebung von Polizisten und Feuerwehrleuten gegen die Kürzungspolitik der Regierung am 21. September erhält Unterstützung weiterer Gewerkschaftsverbände. So würden die meisten Berufsgruppen im öffentlichen Dienst an der Demonstration teilnehmen, wie die Vorsitzende des zuständigen Gewerkschaftsverbandes, Alena Vondrová, ankündigte. Am Montag kommender Woche wollen die Gewerkschaften noch einmal mit Premier Nečas verhandeln. Vondrová glaubt indes nicht, dass die Demonstration abgesagt würde, da die Regierung bisher keinen Kompromiss anstrebe.

Der Demonstration von Polizisten und Feuerwehrleuten wollen sich auch die Beschäftigten im Gesundheitswesen, im Schuldienst, in der Armee, im Verkehr und in der Kultur anschließen. Die Mitte-Rechts-Koalition will bei den Gehältern im öffentlichen Dienst im kommenden Jahr umgerechnet rund 850 Millionen Euro einsparen.

Tschechien will mit Sachsen und Polen zusammen EU-Finanzhilfe für Hochwassergebiete

Tschechien will zusammen mit Sachsen und Polen die Europäische Union um finanzielle Hilfe für die Beseitigung der Schäden durch das Hochwasser im August bitten. Dies sagte Premier Petr Nečas am Dienstag gegenüber Journalisten in Prag. Die Schadenssumme durch die Überschwemmungen läge in Tschechien bei 6,5 Milliarden Kronen (260 Millionen Euro), konkretisierte der Regierungschef. Damit erreiche man jedoch noch nicht die Schwelle, um Gelder aus dem Solidaritätsfonds der Europäischen Union zu schöpfen, so Nečas. Deswegen wolle die tschechische Regierung mit Dresden und Warschau über einen gemeinsamen Antrag verhandeln. Allerdings, so der tschechische Premier, sei ein Erfolg in Brüssel eher unwahrscheinlich.

Die Schwelle für den Antrag auf Gelder aus dem Solidaritätsfonds liegt bei 3 Milliarden Euro. Dieser Sonderfonds der EU wurde 2002 gerade nach dem Hochwasser in Mitteleuropa eingerichtet und bietet Hilfe bei Naturkatastrophen.

Chef der Tschechischen Philharmonie zurückgetreten

Der Chef der Tschechischen Philharmonie, Václav Kasík, ist am Dienstag zurückgetreten. Kulturminister Jiří Besser habe den Rücktritt akzeptiert, sagte ein Sprecher des Ressorts. Das Kulturministerium gab außerdem bekannt, dass es für die Neubesetzung des Postens und für den Direktorposten im Nationalen Technikmuseum bereits ein Bewerbungsverfahren ausgeschrieben habe.

Kasík war lange Jahre Chef des Tschechischen Rundfunks. Anfang dieses Jahres setzte ihn der damalige Kulturminister Riedlbauch an die Spitze der Philharmoniker, allerdings ohne entsprechendes Auswahlverfahren. Dies führte unter anderem zu Differenzen zwischen Kasík und dem Orchester.

Der Direktor des Technischen Museums, Horymír Kubíček, war erst vor zwei Wochen vom neuen Kulturminister Jiří Besser abgesetzt worden. Kubíček wurden Ungereimtheiten bei der Haushaltsführung des Museums vorgeworfen.

TOP 09 beharrt auf Novelle des Arbeitsgesetzbuches zum 1. Januar 2011

Die TOP 09 beharrt darauf, dass die Novelle des Arbeitsgesetzbuches und weitere Gesetzesnovellen ab 1. Januar kommenden Jahres in Kraft treten. Nur so könnten die geplanten Einsparungen im Staatshaushalt für 2011 realisiert und der Koalitionsvertrag erfüllt werden, verlautete aus dem Parteivorstand. Premier Nečas hatte vergangene Woche in einem Interview den Entwurf für die Novelle des Arbeitsgesetzbuches durch Arbeits- und Sozialminister Drábek von der TOP 09 kritisiert. Der Entwurf sei eine „kastrierte Version“, so Nečas, und die Koalition müsse darüber noch einmal verhandeln. Der Premier empfahl zudem, zu seinem eigenen „härteren“ Gesetzesentwurf aus Ministerzeiten zurückzukehren. Als Vorgänger von Drábek hatte Nečas im Kabinett Topolánek bereits eine Novelle des Arbeitsgesetzbuches ausgearbeitet. Diese ermöglicht unter anderem die unbegrenzte Aneinanderreihung von Zeitverträgen und Kündigungen ohne Angaben von Gründen. Nečas deutete in dem Interview des Weiteren an, dass ein Inkrafttreten eines neuen Arbeitsgesetzbuches schwerlich zu Jahresbeginn 2011 zu erreichen sei.

Verletzter Tscheche nach Amoklauf in Bratislava „in ernstem Zustand“

Der Zustand des Tschechen, der am Montag beim Amoklauf eines Mannes in Bratislava schwer verletzt wurde, ist weiter ernst. Er habe viel Blut verloren, sagte eine Sprecherin des Universitätskrankenhauses der slowakischen Hauptstadt dem Tschechischen Fernsehen. Der 33-Jährige wird derzeit künstlich beatmet.

Mit einer Maschinenpistole und zwei Gewehren hatte der Amokläufer in Bratislava um sich geschossen. Acht Menschen starben dabei, 15 Menschen wurden verletzt. Nach einer schweren Schussverletzung durch die Polizei erschoss sich der 48-jährige Angreifer selbst. Die meisten seiner Opfer kamen aus einer einzigen Roma-Familie. Man habe jedoch noch kein klares Motiv festegestellt, sagte der slowakische Innenminister Daniel Lipšic. Ein rassistisch motivierter Hintergrund könne aber nicht ausgeschlossen werden.

Nach Angaben des Innenministers war der Täter ein Nachbar der Familie. Hausbewohner beschrieben ihn als Einzelgänger. Mit der Roma-Familie habe er auf derselben Etage gelebt und ein angespanntes Verhältnis zu ihr gehabt. Nach Auskunft von Nachbarn war die Familie etwas laut. Die Kindergärtnerin des Bezirks beschrieb die Opfer als „arme, aber ehrbare Familie“. Ein Angehöriger der Opfer sagte der slowakischen Zeitung „Sme daily“, der Mann sei Roma-feindlich gewesen.

Der Täter war am Montag gegen 10 Uhr morgens mit Gehörschutz und den drei Waffen in einen Wohnblock im Stadtteil Devínská Nová Ves gestürmt und hatte dort sechs Mitglieder der Roma-Familie getötet. Auf seiner Flucht auf einer belebten Straße schoss er weiter wild um sich. Dabei tötete er eine weitere Frau und schließlich sich selbst. Bürger von Bratislava hielten Montagnacht eine Mahnwache für die Opfer des Blutbades und stellten am Tatort Kerzen auf.

Prag ist unternehmerfreundlichste Stadt in postkommunistischen Ländern Mittel- und Osteuropas

Prag ist die unternehmerfreundlichste Stadt in den postkommunistischen Ländern Mittel- und Osteuropas. Unangefochtene Nummer eins in Mittel- und Osteuropa ist indes Wien. Dies hat eine Studie der Consulting-Firma Roland Berger Strategie Consultants ergeben. Prag kommt demnach auf 70,8 Punkte (Platz 2) und Wien auf 89,9 Punkte (Platz 1), an dritter Stelle liegt Budapest. In den einzelnen überprüften Kategorien siegte Prag bei der Anzahl der Mittelschulabgänger vor Bratislava und Wien und im Bereich Kultur vor Wien und Moskau. Gerade in den drei Bereichen Infrastruktur, Bildung und Lebensstandard liegt indes die tschechische Hauptstadt jeweils deutlich hinter der österreichischen Hauptstadt.

Stromverbrauch in Tschechien um mehr als vier Prozent gestiegen

Der Stromverbrauch in Tschechien ist in der ersten Hälfte dieses Jahres um 4,4 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres gestiegen. Der Gesamtverbrauch wurde mit 30,25 Terawattstunden angegeben. Mit einem deutlich größeren Anteil als im Jahr 2009 waren Solarenergie, Windkraft und Geothermik an der Stromgewinnung beteiligt. Ihr Anteil an der Stromerzeugung sei um mehr als das Doppelte gestiegen, informierte heute die Energie-Regulierungsbehörde (ERÚ) in Prag.

Anhaltender Regen: Hochwassergefahr im Mährisch-schlesischen Kreis

Anhaltende Regenfälle in den Beskiden haben am Dienstag im Mährisch-schlesischen Kreis die Wasserpegel von Bächen und Flüssen anschwellen lassen. Am kleinen Fluss Stonávka in Hradiště bei Karviná / Karwin wurde die Hochwasseralarm ausgerufen. An weiteren Orten gilt die zweite Hochwasserwarnstufe. Laut einem Wasserwirtschaftler sind die Wetteraussichten in der Gegend für die nächsten Stunden nicht günstig. In den Beskiden könnten insgesamt bis zu 120 Millimeter Regen fallen. Zur Sicherheit haben die Wasserwirtschaftler bereits am Montag begonnen, Wasser aus allen Stauseen der Gegend abzulassen.

Fußball: Rozehnal aus Hamburg zu Lille, Jiránek aus Moskau nach England

Zwei tschechische Fußballspieler haben am Dienstag und damit am letzten Tag der Transferperiode noch den Verein gewechselt. Ex-Nationalspieler David Rozehnal wird vom deutschen Bundesligaverein Hamburger SV zum OSC Lille ausgeliehen. Der 30-jährige Verteidiger sei bereits zum Gesundheitscheck nach Frankreich gereist, teilte HSV-Sportchef Bastian Reinhardt mit. Die letzten Vertragsdetails sind allerdings noch zu klären, so Reinhardt vor Schluss der Transferliste um Dienstagmitternacht. Rozehnal würde mit dem Weschel nach drei Jahren wieder in die französische erste Liga zurückkehren, wo er zuletzt bei Paris St. Germain gespielt hatte. Rozehnal war vor einem Jahr für sechs Millionen Euro von Lazio Rom an die Elbe gewechselt, konnte sich dort aber nicht durchsetzen und agierte zumeist glücklos.

Zudem wechselt Ex-Nationalspieler Martin Jiránek von Spartak Moskau in die Premier League zu Birmingham. Der englische Klub zahlt für den 31-jährigen Verteidiger umgerechnet rund eine halbe Million Euro. Jiránek war vor sechs Jahren aus Reggina zu Spartak gewechselt und hatte sich dort nach einiger Zeit sogar zum Mannschaftskapitän emporgearbeitet. In letzter Zeit hatte er indes keinen festen Platz mehr im Kader des russischen Rekordmeisters.

Tennis – US Open: Fünf Tschechinnen schon zum Auftakt ausgeschieden

Das vierte Grand-Slam-Turnier des Jahres, die US Open, haben für die tschechischen Tennisspielerinnen mit einem Desaster begonnen. In der Auftaktrunde, die am Montag begann, schieden gleich fünf von ihnen aus. Lediglich Petra Kvitová, die Halbfinalistin von Wimbledon, gelangte in die zweite Runde. Im Duell mit Landsfrau Lucie Hradecká behielt sie mit 6:4 und 7:5 die Oberhand.

Am Dienstag greifen weitere sieben Spieler und Spielerinnen aus Tschechien ins Turniergeschehen ein. Hoffnungsträger Tomáš Berdych, der in Wimbledon im Finale stand, bestreitet sein Erstrundenmatch erst am Mittwoch.

Das Wetter am Mittwoch: bewölkt, Schauer, bis 17 Grad

Am Mittwoch ist es in Tschechien überwiegend bewölkt, zeitweise aber mit sonnigen Abschnitten. Örtlich muss mit Schauern gerechnet werden, im Nordosten des Landes auch länger anhaltender Regen, der erst im Laufe des Tages nachlässt. Die Tagestemperaturen erreichen Höchstwerte von 13 bis 17 Grad Celsius.