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Präsident Klaus will Regierung Nečas Anfang kommender Woche ernennen
Staatspräsident Václav Klaus will die neue Regierung von Premier Nečas Anfang kommender Woche ernennen. Ob es Dienstag, der 13. Juli, werde, wie das Wochenmagazin „Reflex“ auf seinen Webseiten berichtet hatte, ließ das tschechische Staatsoberhaupt offen Dies sei möglich, aber nicht sicher, so Klaus auf Fragen von Journalisten im Vorfeld einer Kirchenfeier in Prag.
Den Termin 13. Juli sollen laut „Reflex“ mehrere Quellen bestätigt haben, die dem abtretenden Regierungskabinett und der zukünftigen Regierung nahe stünden. Einen Tag später würden die 15 neuen Minister ihre Ressorts beziehen, heißt es weiter.
Die Namen der Kabinettsmitglieder, auf die sich die entstehende Mitte-Rechts-Koalition Mitte vergangener Woche geeinigt hat, wird Nečas erst nach der Unterschrift unter den Koalitionsvertrag Präsident Klaus übergeben. Bürgerdemokraten (ODS), TOP 09 und die Partei der Öffentlichen Angelegenheiten stehen kurz vor Abschluss ihrer Koalitionsgespräche, von sieben Themenkreisen haben sie bereits sechs behandelt.
Koalitionsspitzen verhandeln am Mittwoch erneut über Patientengebühren
Die Spitzen der geplanten Regierungskoalition werden am Mittwoch erneut über die Gebühren im Gesundheitswesen verhandeln. Es ist der letzte Streitpunkt aus dem inhaltlichen Teil des Regierungsprogramms, wie Petr Gazdík von TOP 09 der Nachrichtenagentur ČTK sagte. Bei einer Einigung müsse danach noch über die Mechanismen zur Lösung von eventuellen Unstimmigkeiten in der Koalition gesprochen werden, so Gazdík. Er befürworte die Pflicht zur Einstimmigkeit, betonte der Unterhändler von TOP 09.
Über das Gesundheitswesen hatten Bürgerdemokraten, TOP 09 und die Partei der Öffentlichen Angelegenheiten zuletzt am Donnerstag vergangener Woche verhandelt. Dabei soll laut Gazdík mit den Patientengebühren nur einer von insgesamt 41 Punkten im Bereich Gesundheitswesen noch offen geblieben sein.
Tschechien gedenkt der Verbrennung von Reformator Jan Hus vor 595 Jahren
Mit einem ökumenischen Gottesdienst wurde am Dienstag in der Prager Bethlehem-Kapelle an die Verbrennung des Reformators Jan Hus vor genau 595 Jahren gedacht. Der feierlichen Messe wohnte traditionell Staatspräsident Václav Klaus bei, zu den Ehrengästen gehörte zudem auch die Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, Miroslava Němcová. Der 6. Juli sei ein bedeutender Feiertag, der an eine außergewöhnliche Person aus der tschechischen Geschichte erinnere, sagte Klaus am Rande der Messe gegenüber Journalisten. Vor zehn Jahren wurde der Hus-Tag in Tschechien zum Staatsfeiertag.
Der böhmische Reformator Jan Hus war 1415 vom Konzil von Konstanz der Häresie schuldig befunden worden und wurde am 6. Juli des Jahres auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Hus hatte sich unter anderem für das Tschechische als Gottesdienstsprache eingesetzt und gilt als Begründer der tschechischen Schriftsprache.
Zwei Einstürze im größten tschechischen Tunnelbauprojekt Blanka
Der größte tschechische Tunnelbau, der Tunnelkomplex Blanka in Prag, hat erneut technische Probleme. In der Nacht auf Dienstag stürzte unabhängig voneinander an zwei Stellen ein Teil des Tunnels ein. Ein Bauarbeiter wurde von den Erdmassen verschüttet, konnte aber in den Morgenstunden unverletzt geborgen werden. Er wurde trotzdem zur Beobachtung in ein Prager Krankenhaus gebracht.
Blanka soll mit 5,5 Kilometern Länge der längste Tunnel des Landes werden. Durch ihn hindurch soll der innere Prager Autobahnring durch den Letná-Hügel geführt werden. Seit dem Baubeginn im Jahr 2007 war es zuvor bereits zweimal zu Einstürzen im Blanka-Tunnel gekommen. Zudem beschweren sich Anwohner über die Erschütterungen durch Sprengungen sowie Risse in Häuserwänden. Der Tunnel soll 2012 für den Verkehr geöffnet werden.
Autobahn Prag-Dresden: fünf Klagen tschechischer Umweltschützer vor Gericht
Im Streit um die Fertigstellung der Autobahn zwischen Prag und Dresden auf tschechischer Seite führt die Umweltorganisation Děti Země (Kinder der Erde) derzeit in fünf Fällen gerichtliche Auseinandersetzungen mit dem Verkehrsministerium in Prag. Dabei ginge es um Fragen der Informationspflicht seitens des Staates und die Entscheidungsgewalt, wie Děti Země in einer Pressemitteilung schreiben. Vier ähnliche Gerichtsverfahren habe man zuvor bereits für sich entscheiden können, heißt es weiter. Wie die Autobahn- und Landstraßendirektion wissen ließ, könnten sich die Bauarbeiten für das Reststück wegen der Gerichtsverfahren bis 2013 verzögern.
Auf der D 8 als tschechischem Teilstück der Autobahn Prag-Dresden fehlt weiterhin die Durchfahrt durch das Landschaftsschutzgebiet Böhmisches Mittelgebirge. An dem 16,4 Kilometer langen Abschnitt wurde 2005 mit den Bauarbeiten begonnen. Weiterhin streiten aber Umweltschützer und Staat um die Naturschutzmaßnahmen an der Strecke.
Anteil erneuerbarer Energien an der Stromgewinnung in Tschechien auf 6,8 Prozent gestiegen
Die Gewinnung elektrischen Stroms aus erneuerbaren Energiequellen ist in Tschechien im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Der Anteil an der verbrauchten Strommenge lag bei rund 6,8 Prozent. Ein Jahr zuvor waren es noch knapp 5,2 Prozent. Dies geht aus den Informationen der tschechischen Energieregulierungsbehörde hervor. Hintergrund der Entwicklung ist eine Steigerung der Produktion erneuerbarer Energie um ein Viertel auf insgesamt 4,67 Millionen Megawattstunden. Zudem trug auch der insgesamt geringere Stromverbrauch aufgrund der Wirtschaftskrise dazu bei. Tschechien hat sich der Europäischen Union gegenüber verpflichtet, bis 2020 den Anteil erneuerbarerer Energien auf 13 Prozent zu steigern.
Der größte Anteil des tschechischen Öko-Stroms mit 1,4 Millionen Megawattstunden wurde im vergangenen Jahr durch Wasserkraft gewonnen (2,4 Millionen Megawattstunden), gefolgt von Biomasse (1,4 Millionen Megawattstunden), Biogas (400.000 Megawattstunden) und Windkraft (290.000 Megawattstunden).
Eurostat: Tschechien bürgert vergleichsweise wenige Menschen aus Nicht-EU-Ländern ein
Die Tschechische Republik gehört innerhalb der Europäischen Union zu den Staaten, die am seltensten Menschen aus Nicht-EU-Ländern einbürgert. So kommt hierzulande eine Einbürgerung auf 10.000 Einwohner, während der Durchschnitt bei 14 je 10.000 Einwohner liegt, wie aus den Daten des Europäischen Statistikamtes (Eurostat) hervorgeht. Ähnlich gering sind die Quoten nur noch in der Slowakei, Polen und Litauen. Am häufigsten bürgert Schweden ein, dort liegt die Quote bei 33 auf 10.000 Einwohner.
Im vergangenen Jahr sind in Tschechien 1200 Menschen aus Nicht-EU-Ländern eingebürgert worden, ein Jahr zuvor waren es 2370. Die größten Gruppen sind dabei Ukrainer mit einem Drittel, Kasachen mit rund zehn Prozent und Slowaken mit 9,6 Prozent Anteil.
Umfrage: tschechische Firmen immer noch skeptisch über weitere Wirtschaftsentwicklung
Trotz der leichten Belebung der tschechischen Wirtschaft in den vergangenen Wochen und Monaten sind immer noch viele Unternehmer hierzulande skeptisch. Dies geht aus einer weltweiten Umfrage der Consulting-Firma Roland Berger Strategy Consultants hervor. 94 Prozent der befragten tschechischen Firmen erwarten demnach einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit. Das ist deutlich mehr als im westlichen Teil Europas, dort sind es nur 71 Prozent. Am meisten Angst hätten die tschechischen Unternehmer indes vor einem Anstieg der Steuern, heißt es weiter. Zudem spüren immer noch rund 20 Prozent der Firmen hierzulande die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise, wie sie angaben. Roland Berger Strategy Consultants hat in der Umfrage die Antworten von 480 Spitzenmanagern aus Europa, den USA, Japan und China berücksichtigt.
Insgesamt neun Menschen am verlängerten Wochenende in Tschechien ertrunken
Insgesamt neun Menschen sind am verlängerten Wochenende von Freitag bis Montag in Tschechien ertrunken. Alle waren männlich, der jüngste war ein zehnjähriger Junge, der am Samstag in einem See im nordböhmischen Kreis Ústí nad Labem ums Leben kam. Mindestens einem Mann wurde übermäßiger Alkoholgenuss zum Verhängnis, drei Männer starben nach riskanten Sprüngen in Flüsse oder Weiher. Den Statistiken nach ertrinken in Tschechien jährlich etwa 300 Menschen.
Tennis: Berdych sagt verletzungsbedingt Teilnahme am Davis-Cup ab
Wimbledon-Finalist Tomáš Berdych hat seine Teilnahme am Davis-Cup-Viertelfinale in Chile am kommenden Wochenende abgesagt. Grund sei eine Bauchmuskelzerrung, die er sich in Wimbledon zugezogen habe, wie der Weltranglisten-Achte am Montag im Tschechischen Fernsehen mitteilte. Er habe nur einen Körper, niemand sei eine Maschine, so Berdych. Für die tschechische Mannschaft ist die Absage der Nummer eins im Team eine schlechte Nachricht, da auch Routinier Radek Štěpánek ausfällt. Štěpánek kuriert eine Blessur am linken Knie aus. Gastgeber Chile beklagt in Fernando Gonzalez ebenfalls einen Ausfall.
Das Wetter am Mittwoch, 7. Juli: überwiegend heiter, bis 24 Grad
Am Mittwoch ist es in Tschechien meist heiter bis sonnig. Zwischenzeitlich nimmt die Bewölkung zu und im Osten des Landes sind dann auch Schauer und vereinzelt Gewitter möglich. Die Tageshöchstwerte liegen bei 20 bis 24 Grad Celsius.