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Sozialdemokraten erheben weiter Anspruch auf Vorsitz im Abgeordnetenhaus
Als stimmenstärkste Partei erheben die Sozialdemokraten weiterhin den Anspruch auf den Vorsitz im Abgeordnetenhaus. Am Donnerstag schlug die sozialdemokratische Fraktion ihren bisherigen außenpolitischen Sprecher, Lubomír Zaorálek, vor. Zaorálek war bereits bisher Vizepräsident des Abgeordnetenhauses. Die drei Parteien der künftigen Mitte-Rechts-Regierungskoalition sind allerdings entgegen früheren Aussagen der Ansicht, die Regierungsmehrheit solle auch den Vorsitz im Unterhaus des Parlamentes stellen. Die Sozialdemokraten wollen mit allen Parteien weiter über die Frage des Vorsitzes im Abgeordnetenhaus verhandeln.
Parteien des Mitte-Rechts-Bündnisses streben Direktwahl des Präsidenten an
Die drei Parteien des Mitte-Rechts-Bündnisses, die Bürgerdemokraten (ODS), die Partei TOP 09 und die Partei der Öffentlichen Angelegenheiten (VV), wollen in der laufenden Legislativperiode die Direktwahl des tschechischen Präsidenten durchsetzen. Man werde dazu einen entsprechenden Gesetzentwurf ausarbeiten, sagte ODS-Chef Petr Nečas am Donnerstag im Anschluss an eine weitere Sitzung der designierten Koalitionspartner. Als Schwerpunkt der neuen Verhandlungsrunde stand außerdem der Kampf gegen die Korruption auf der Tagesordnung. Alle drei Parteien fordern die Einrichtung einer eigenen Korruptions-Staatsanwaltschaft, wie es sie etwa in Österreich gibt.
Gedenkveranstaltung: Vor 68 Jahren ereignete sich Tragödie von Lidice
Mit einer Gedenkveranstaltung ist am Donnerstagvormittag der Opfer von Lidice gedacht worden. Unter den Teilnehmern des Gedenkaktes waren neben einigen Politikern auch Überlebende der Tragödie von vor 68 Jahren. Als Vergeltung auf die Ermordung des stellvertretenden Reichsprotektors Reinhard Heydrich wurde der mittelböhmische Ort Lidice am 10. Juni 1942 von den deutschen Nationalsozialisten niedergebrannt und dem Erdboden gleichgemacht. Alle 173 Männer des Ortes wurden erschossen, Frauen und Kinder wurden deportiert.
Umweltministerium genehmigt Müllofen in Karviná mit zahlreichen Auflagen
Das tschechische Umweltministerium hat der geplanten Müllverbrennungsanlage im mährisch-schlesischen Karviná einen positiven Umweltverträglichkeits-Bescheid erstellt, den Betreibern allerdings zahlreiche Auflagen zur Senkung der Emissionen erteilt. Das Ministerium versichert, die Abfallbehandlungsanlage trage zur Lösung der kritischen Entsorgungssituation in der Region bei und habe bei Umsetzung der Auflagen keine negativen Auswirkungen auf die Luftqualität. Gegner der Anlage befürchten hingegen eine weitere Verschlechterung der Luftqualität, die bereits jetzt zu den schlechtesten in Europa zählt. Außerdem würde die Anlieferung von Müll aus dem gesamten Landkreis für eine erhebliche Verkehrsbelastung sorgen.
30-Jähriger bei Liberec in die Neiße gestürzt und ertrunken
In der Nähe der nordböhmischen Stadt Liberec / Reichenberg hat die Feuerwehr Donnerstagmittag die Leiche eines Mannes gefunden, der am Dienstag in der reißenden Strömung der Neiße ertrunken ist. Nach sintflutartigen Regenfällen war der 30-jährige Mann in der Nacht auf Donnerstag in den Fluss gestürzt und dann verschwunden. Feuerwehrleute hatten zunächst versucht, ihn wieder an Land zu ziehen, doch alle Rettungsversuche scheiterten.
Blitz-Hochwasser in Nordböhmen hielt Einsatzkräfte in Atem
Ein heftiges Gewitter mit Starkregen und Hagel hat am Mittwochabend die Einsatzkräfte in Nordböhmen in Atem gehalten. Besonders betroffen war die Stadt Děčín / Tetschen und der Grenzort Hřensko / Herrnskretschen. Die Feuerwehr musste zahlreiche vollgelaufene Keller auspumpen und umgestürzte Bäume von Straßen und Bahnstrecken entfernen. In Srbská Kamenice / Windisch Kamnitz musste die Feuerwehr einige Kinder von einem Zeltplatz in Sicherheit bringen. Verletzt wurde niemand. Die Höhe der Schäden ist noch nicht bekannt. Die Kreisregierung hat den Betroffenen Unterstützung aus dem Katastrophenfonds zugesagt.
Neuer Temperatur-Rekord in Budweis: über 33 Grad Celsius
In der südböhmischen Stadt Budweis / České Budějovice haben die Meteorologen am Donnerstagnachmittag über 33 Grad Celsius gemessen. Damit fiel der bisherige Temperaturrekord für den 10. Juni aus dem Jahr 1937. Damals wurden 32,4 Grad Celsius gemessen. Dies gab der tschechische Wetterdienst (ČHMÚ) bekannt. In Prag blieb die Tageshöchsttemperatur mit knapp 30 Grad hingegen unter dem bisherigen Rekordwert von 33 Grad aus dem Jahr 1937.
Hitze: Rettungsdienste verzeichnen deutlich mehr Einsätze
Die Hitzewelle beschert den Rettungsdiensten deutlich mehr Einsätze. In der Hauptstadt Prag mussten Ärzte und Sanitäter seit Mittwoch zu rund 400 Einsätzen ausrücken. Das sind nach Angaben des Prager städtischen Rettungsdienstes um rund 50 mehr als an gewöhnlichen Tagen. Versorgt werden müssen vor allem Patienten mit Herz- und Kreislaufproblemen. Kleinkinder, ältere Menschen und chronisch Kranke sind durch die die derzeit herrschenden hohen Temperaturen besonders gefährdet. Die Rettungsmediziner empfehlen, anstrengende Tätigkeiten vor allem in den Mittagsstunden zu vermeiden, eine Kopfbedeckung und leichte Kleidung zu tragen sowie ausreichend zu trinken.
Das Wetter am Freitag: sonnig und extrem heiß, gegen Abend Gewitter
Am Freitag ist es in Tschechien erneut verbreitet sonnig, und mit 31 bis 35 Grad wird es noch einmal extrem heiß. Gegen Abend nimmt die Bewölkung von Westen her zu und in Böhmen bilden sich Gewitter.
Am Samstag wird es noch einmal heiß, aber nicht mehr ungetrübt sonnig. In der schwülen Luft bilden sich außerdem bald Schauer und Gewitter. Und mit vielen Wolken, Schauern und einem Temperatursturz auf maximal 21 bis 25 Grad deutlich kühler präsentiert aus heutiger Sicht der Sonntag.