Tschechische Literatur, tschechischer Sonderfall, tschechisch gesagt
Wieder einmal sind zwei Wochen vergangen. Im Hörerforum erfahren Sie nun, was wir in unserem prall gefüllten Briefkasten gefunden haben.
Ahoj und herzlich Willkommen zum Hörerforum! Beginnen wir gleich mit den Empfangsberichten, von denen Sie uns auch in den vergangenen zwei Wochen wieder Unmengen geschickt haben. Diesmal kamen zum Beispiel Berichte von Joachim Verhees aus Krefeld, Klaus Führlich aus Radebeul, Gerolf Tschirner aus Landshut, Reiner Peuthert aus Stendal und Rogero Baronetti aus Dreieich. Besonders auffällig war diesmal die hohe Zahl von Empfangberichten aus dem nicht-deutschsprachigen Ausland. Geschrieben haben uns Timo Schwarz aus Stettin in Polen, Massimilio Scordamaglia aus Montombraro in Italien und Johannes Smohltschitsch aus Subotica in Serbien. Auf anderen Kontinenten haben uns sogar gehört Osamu Aikawa aus Tokio in Japan und Reginaldo Asunciação aus Barra Mansa in Brasilien. Vielen Dank an Sie alle! Und natürlich auch vielen Dank an alle anderen, die uns Empfangsberichte geschickt haben! Sie werden dafür selbstverständlich von uns belohnt mit einer QSL-Karte aus der neuen Serie. Darauf sind in diesem Jahr tschechische Schriftsteller abgebildet. Und damit haben wir offenbar bei vielen von Ihnen genau ins Schwarze getroffen. So schrieb uns Ulf Mademann aus Hof:
„Die QSL-Kartenserie 2009 mit den historischen Schienenfahrzeugen war für mich als Berufseisenbahner ein Muss. Genauso ist es die Serie in diesem Jahr, da eines meiner vielen Hobbies das Lesen ist. Und in meinem Buchbestand befinden sich einige Schätze aus der Feder tschechischer Schriftsteller, wie Karel Čapek, Milan Kundera und Bohumil Hrabal.“
Und auch Lutz Winkler aus Schmitten hat uns ein paar Zeilen zu den neuen QSL-Karten geschrieben:
„Mir gefällt die neue QSL-Kartenserie von Radio Prag sehr. Tschechische Literatur hat in meinem Leben bisher immer eine große Rolle gespielt. Karel Čapek, Milan Kundera, Franz Kafka und Jaroslav Hašek sind bekannte Namen. Nun soll mir die wunderschöne Kartenserie auch ein Anlass sein, auch die Werke anderer Autoren einmal kennen zu lernen. Ich hoffe, dass Sie im Laufe des Jahres noch auf das eine oder andere Werk der abgebildeten Schriftsteller eingehen.“
Für die Liebhaber tschechischer Literatur unter Ihnen haben wir eine gute Nachricht. Im kommenden Sendeschema für das Sommerhalbjahr werden wir nämlich eine neue Minirubrik mit dem Titel „Buch CZ“ einführen. Darin wollen wir Ihnen Literatur aus oder über Tschechien vorstellen, die auch in deutscher Sprache erschienen ist. Das können sowohl Neuerscheinungen sein, aber auch Klassiker der tschechischen Literatur. „Buch CZ“ wird Sommerhalbjahr an jedem ersten Donnerstag im Monat gesendet. Den Anfang machen wir also schon am 1. April.In unserem Kapitel aus der tschechischen Geschichte am 27. Februar haben wir die wechselhafte Geschichte eines kleinen Gebietes in Mährisch-Schlesien Revue passieren lassen. Es ging um das Gebiet im Umkreis der Stadt Hlučín oder auf Deutsch Hultschin. Peter Vaegler aus Stralsund hat die Sendung gehört und uns eine Email geschrieben:
„Interessant fand ich den Beitrag über das so genannte Hultschiner Ländchen. Kürzlich habe ich über die Gegend auch eine Sendung im deutschen Fernsehen gesehen. Auch darin wurde über Menschen berichtet, die im Lauf ihres Lebens in drei verschiedenen Staatsgebilden gelebt haben, obwohl sie ihre Heimat niemals verlassen hatten. Das sind wirklich Sonderfälle der Geschichte.“
In der Tat ist das Hultschiner Ländchen ein Sonderfall. Als Folge von Kriegen wechselte es mehrfach den Besitzer. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehörte es noch zum Königreich Preußen und war damit Teil des Deutschen Reiches. Mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages im Januar 1920 ging es jedoch an die noch junge Tschechoslowakei. Bereits 18 Jahre später wurde das Gebiet vom Hitlerdeutschland einverleibt, als Teil der Sudetengebiete, die die Tschechoslowakei als Folge des Münchener Abkommens 1938 verlor. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Hultschiner Ländchen wieder tschechoslowakisch. Andreas Mücklich aus Berlin hat in unserem Geschichtskapitel nicht nur etwas über das Hultschiner Ländchen gelernt, sondern auch etwas über seine Heimatstadt:
„Dank Radio Prag weiß ich nun endlich, woher der Hultschiner Damm in Berlin seinen Namen hat.“
Genau, der Name der Straße im Osten der deutschen Hauptstadt kommt von einem kleinen Städtchen in Mährisch-Schlesien mit dem Namen Hultschin.
Zum Abschluss des heutigen Hörerforums kommen wir zu einer Rubrik aus unserem Programm, die sich bei vielen unserer Hörerinnen und Hörer großer Beliebtheit erfreut: der Sprachkurs „Tschechisch gesagt“ von Markéta Kachlíková. Wolfgang Böhme aus Augsburg ist von Beruf Übersetzer für Englisch und Spanisch, aber er lernt auch Tschechisch:
„Ich bin ein treuer Hörer und großer Fan der Programme von Radio Prag. Ich möchte Ihnen danken für die immer lehrreichen, gleichzeitig aber auch humorvollen Sendungen der Reihe ‚Tschechisch gesagt’. Ich habe sie als Podcast abonniert und kann sie immer hören, wenn ich Zeit habe. Der Vorteil ist natürlich, dass ich die Sendungen auch beliebig oft wiederholen kann. Für mich als Mensch mit einer Sehbehinderung ist das Medium Radio ohnehin eine ausgezeichnete Möglichkeit der Informationsbeschaffung ganz allgemein und hier im Speziellen zur Erweiterung meiner Tschechischkenntnisse.“
Auch Anton Pfaff aus Immendingen lernt Tschechisch. Er verfolgt den Tschechisch-Sprachkurs allerdings nicht im Radio, wie er uns in einem Brief mitteilte:
„Ich lerne zurzeit die tschechische Sprache und habe im Internet die Rubrik ‚Tschechisch gesagt’ entdeckt. Da wird man auf unterhaltsame Weise über die Sprache und ihre Zusammenhänge informiert. Gibt es die bisherigen Folgen auch in gedruckter Form? Ich würde mich sehr darüber freuen.“
Es tut uns leid, dass wir Sie und auch alle anderen, die uns diese Frage immer wieder stellen, enttäuschen müssen. Es gibt kein Buch oder Ähnliches, in dem die mittlerweile schon 205 Folgen von „Tschechisch gesagt“ erschienen sind. Und bisher ist so etwas auch nicht geplant. Wenn Sie einzelne oder alle Folgen des Kurses auf Papier haben möchten, müssen Sie leider den mühsamen Weg wählen und sie von unseren Internetseiten ausdrucken.
Und dieser für viele vermutlich weniger guten Nachricht, muss ich eine weitere weniger gute Nachricht folgen lassen: Für heute sind wir wieder einmal am Ende unseres Hörerforums angelangt. Ihre Anmerkungen, Ihr Lob aber auch Ihre Kritik senden Sie bitte auch weiterhin an folgende Adressen: per Post an Radio Prag – Deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Praha 2, Tschechische Republik, oder per Email an [email protected]. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften! Machen Sie es gut und auf Wiederhören in zwei Wochen!