Im Briefkasten: Nach 30 Jahren wieder zurück beim Hobby Radio

Radio Prague International

Wir bringen unter anderem ein Interview mit einem Hörer, der sich nach einer jahrzehntelangen Pause entschieden hat, wieder Radio Prag International zu empfangen.

Wir beginnen im Hörerforum diesmal mit einem Gedicht. Vielen herzlichen Dank für die Osterkarten und Ostergrüße, die Sie uns geschickt haben. Michael Lindner aus Gera hat bei diesem Anlass sogar gedichtet:

Ostern in Familie sein,

Freunde dürfen auch herein.

Nicht im Schnee und nicht im Regen,

das wäre doch der größte Segen.

Dann tanzen wir zum Osterfest

ringsherum ums Hasennest.

Frieden soll auf Erden sein,

alle brauchen Sonnenschein.

Soweit also die Verse von Michael Linder, vielen Dank für das Gedicht.

Dann tanzen wir zum Osterfest ringsherum ums Hasennest

Und nun schon die neue Preisfrage für den April:

In Tschechien ist der Wahlkampf für die Wahlen zum Europäischen Parlament in vollem Gange. Um wie viele Länder wurde die Europäische Union im Jahr 2004 erweitert?

Schicken Sie uns Ihre Antwort an [email protected].

Die richtige Antwort aus dem Vormonat (März) lautet: Die Brandenburger in Böhmen / Braniboři v Čechách. So heißt die erste Oper des Komponisten Bedřich Smetana. Smetana schrieb sie in den Jahren 1862 und 1863. Das Thema des Bühnenwerks sind die Ereignisse in Böhmen nach dem Tod von Přemysl Otakar II. Die Oper spielt um 1279 und handelt von der brandenburgischen Eroberung Prags.

Unter den Gewinnern eines Sachpreises ist auch Christiane Hollaender aus Deutschland. Herzlichen Glückwunsch!


Karsten Lichy | Foto: Markéta Kachlíková,  Radio Prague International

„Guten Morgen, liebes Team von Radio Praha, ich habe in den 80er- und 90er-Jahren Ihren Sender über Kurzwelle sehr oft gehört und habe auch einige QSL-Karten aus dieser Zeit. Nun bin ich diese Woche spontan nach Prag gefahren und würde mich sehr freuen, wenn ich die Möglichkeit bekommen könnte, den Sender einmal selbst zu besuchen. Ist das möglich und wenn ja, wann könnte ich zu Ihnen kommen?“

Diese E-Mail von Karsten Lichy ist Anfang März bei uns eingetroffen. Nur zwei Tage später kam nicht nur der Besuch, sondern auch das folgende Interview in unserem Studio zustande:

Mit Radio Prag seit der Mitte der 1980er Jahre

Er komme aus Berlin und sei mittlerweile in der besseren Hälfte des Lebens, also über 50 angekommen, stellte sich Karsten Lichy vor. Er hat Mitte der 1980er Jahre angefangen, Radio Prag zu hören:

„Es war ja alles noch vor der Wende, so war es für mich interessant das zu hören, was bei uns im Westen nicht so gespiegelt wurde.“

„Ich habe damals auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin meinen ersten Kurzwellenempfänger gekauft und war dann sehr interessiert, die Programme aus allen Ländern zu hören. Es war ja alles noch vor der Wende, so war es für mich interessant das zu hören, was bei uns im Westen nicht so gespiegelt wurde. Deswegen habe ich viel Radio gehört und mich immer sehr an den deutschen Sendungen orientiert. Und Radio Prag hat sie angeboten.“

Zur ehemaligen DDR habe er Kontakte gehabt, weil seine Mutter aus dem Land stammte. Aber zu Tschechien selber hatte er noch keinen Kontakt und sei auch nie vorher in dem Land gewesen, erinnert sich der Hörer:

„Ich habe mir immer gerne Berichte aus dem Land selber angehört. Was passiert dort, wie ist die Meinung in dem Land. Ich war an den Nachrichten interessiert. Wir haben im Westen Nachrichten von der einen Seite gehört, und ich wollte sie auch von der anderen Seite hören. Mich hat auch die Kultur immer sehr interessiert. Ich habe mich wie in einer anderen Welt gefühlt.“

Karsten Lichy | Foto: Markéta Kachlíková,  Radio Prague International

In den 1990er Jahren sei es zeitlich für ihn schwierig gewesen, die Sendungen aus Prag weiter zu verfolgen…

„Nach der Ausbildung gab es immer mehr und mehr Arbeit, und deswegen ist das Hobby langsam eingeschlafen. Interessiert bin ich aber schon weiterhin an verschiedenen Kulturen, und selbstverständlich auch an Radio Prag International.“

Sieht Karsten Lichy seinen Besuch in Prag als einen neuen Anfang für den Kontakt mit unserem Sender?

„Definitiv. Ich will wieder mehr hören. Ich habe mein Hobby schon wieder herausgeholt und will mich mehr damit beschäftigen. Ich würde mich freuen, in Kontakt zu bleiben.“


Und nun noch ein Blick in den Briefkasten: Martina Pohl aus Überlingen reagierte in ihrer Zuschrift auf unseren Beitrag über eine Initiative in Pilsen, die Obdachlosen kleine Hütten als neuen Wohnsitz anbietet:

„Es gibt viele Ursachen, warum Menschen in die Obdachlosigkeit geraten. Ich stelle es mir sehr schwer vor, aus so einer misslichen Lage wieder rauszukommen. Die Betroffenen sind der gesellschaftlichen Ausgrenzung ausgesetzt. Die Integration in die Regelversorgung ist kein einfacher Weg. Weil Notunterkünfte überfüllt sind, bleibt die Nächtigung auf der Parkbank oder unter der Brücke nicht aus. Soviel ich weiß, bieten mittlerweile einige deutsche Städte sogenannte ‚Little Homes‘ für Menschen ohne Obdach an. Die mobilen Boxen aus Holz sind ein sicherer Rückzugsort und bieten ein wenig Privatsphäre. Sie sind zwar kein Ersatz für eine richtige Wohnung, können aber als Zwischenlösung für einen weiteren Schritt der Neuorientierung behilflich sein.“

‚Little Homes‘ für Menschen ohne Obdach

Hörenswert finde sie deshalb auch den Beitrag in unserer Sendung, der das Projekt „Safety First“ erläuterte:

„Obdachlose gestalten in Pilsen ihre kleinen eigenen Unterkünfte. Diese Art der Unterstützung zeigt, dass diese Menschen Beachtung erfahren. Solche Projekte sollten noch in möglichst vielen Gemeinden auf Nachahmer stoßen.

Selbstverständlich lässt sich auch nicht jede oder jeder ohne ein Dach über dem Kopf helfen. Viele leben lieber auf der Straße und wollen ihr bisheriges Dasein nicht aufgeben.“

Dieter Feltes aus Pyrbaum schreibt:

„Auch diesmal möchte ich mich für die laufenden Informationen aus und über Ihr Land bedanken. Ihren Bericht über die Goldjuwelen im Museum in Rakovník fand ich sehr interessant. Ich habe mir die Seite im Internet über das Museum angesehen und nochmal durchgelesen. Das sind ja wunderschöne Stücke, die dort ausgestellt sind.“

Begonnen haben wir mit einem Ostergedicht. Mit einem weiteren Osterwunsch wollen wir uns für heute verabschieden. Geschickt haben ihn Birgit Denker und Siegbert Gerhard:

„Möge der Frieden einkehren in diese so kriegerische Welt. Die Welt hat Probleme genug, es braucht gute Lösungen.“

Schreiben Sie uns bitte weiter an Radio Prag International, deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechien oder per E-Mail an [email protected].

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