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Eishockeystar Jágr tschechischer Fahnenträger bei olympischer Eröffnungsfeier

Eishockey-Superstar Jaromír Jágr wird bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele am Freitag in Vancouver die tschechische Fahne tragen. Dies sagte der Leiter der tschechischen Olympia-Delegation František Dvořák am Mittwoch vor Journalisten. Jágr ist der erfolgreichste Olympionike der 92 tschechischen Sportler, die in Vancouver an den Start gehen. 1998 in Nagano wurde er mit der Eishockeymannschaft Olympiasieger, vor vier Jahren in Turin gewann er mit dem Team die Bronzemedaille. Bei der Eröffnungsfeier der letzten Winterspiele war die Eisschnellschnellläuferin Martina Sáblíková tschechische Fahnenträgerin. Sie zählt in diesem Jahr zu den größten Medaillenhoffnungen Tschechiens.

Gruppe von Staatsanwälten klagt gegen „verfassungswidrige“ Gehaltskürzung

Eine Gruppe von Staatsanwälten hat am Donnerstag Klage gegen die im Zuge der Sanierung des Staatshaushalts vorgenommene Kürzung ihres Gehalts erhoben. Über ihren Rechtsanwalt Pavel Uhl haben die Beamten die Klage beim Bezirksgericht in Prag 5 eingereicht. Sie fordern hierbei die Nachzahlung der vier Prozent Gehalt, die ihnen im Januar dieses Jahres weniger gezahlt wurden als im Vormonat. Darüber hinaus haben sie dem Gericht empfohlen, ihre Klage an das Verfassungsgericht weiterzureichen, denn die Gehaltskürzung halten sie für verfassungswidrig, sagte Rechtsanwalt Uhl.

Die tschechische Justizministerin Daniela Kovářová wollte die Klage nicht kommentieren. Sie verstehe aber die Gründe, weshalb die Staatsanwälte diesen Schritt unternommen haben, sagte Kovářová. ODS-Vizechef Petr Nečas schloss sich dieser Meinung an. Wenn nicht nur einige, sondern die Gehälter aller Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes gekürzt worden wären, sähe das vielleicht anders aus, warf Nečas ein. Der sozialdemokratische Vizechef Bohuslav Sobotka hingegen kritisierte das Vorgehen der Staatsanwälte.

Affäre Bortschaschwili: Senator Štětina fordert Änderung des Asylgesetzes

Die Asylpolitik des tschechischen Innenministeriums sei keine Hilfe für die Menschen aus dem Kaukasus, die von Seiten Russlands verfolgt würden und denen sogar der Tod drohe. Diesen Vorwurf an die Adresse von Innenminister Pecina hat am Donnerstag der Senator Jaromír Štětina erhoben. Bei seiner Aussage bezog sich Štětina auf den Fall des Georgiers tschetschenischer Nationalität, Timur Bortschaschwili, dessen Asylantrag abgelehnt wurde. Bortschaschwili sollte daraufhin am 7. Februar die Tschechische Republik verlassen, doch er habe sich versteckt, meldete die Nachrichtenagentur ČTK. Nach Meinung von Štětina, der der liberalen Partei Top 09 angehört, müsse das tschechische Asylgesetz unbedingt novelliert werden. Der ehemalige Außenminister Karel Schwarzenberg teilt die Auffassung seines Parteikollegen. Štětina erklärte vor Journalisten, dass er den zuständigen Senatsausschuss ersucht habe, seine Immunität aufzuheben, falls die Kriminalpolizei dies im Zusammenhang mit dem Fall Bortschaschwili verlange. Štětina betonte jedoch, dass er selbst Bortschaschwili nicht versteckt halte.

Kronprinz Charles und Gattin Camilla werden im März Prag besuchen

Der britische Kronprinz Charles und seine Gattin Camilla werden Mitte März auch die Tschechische Republik besuchen. Zwischen dem 15. und 23. März wird das königliche Paar eine Reise nach Polen, Ungarn und Tschechien unternehmen, bestätigte am Donnerstag die britische Botschaft in Prag. Die tschechische Hauptstadt wird dabei die letzte Station der Reise sein. Das Motto der achttägigen Stippvisite wird der Schutz des gemeinsamen kulturellen und landschaftlichen Erbes sein, hieß es.

Erkrankter Ex-Präsident Havel auf dem Wege der Besserung

Der ehemalige tschechische Präsident Václav Havel, der an einer Entzündung seiner Atemwege erkrankt ist, ist auf dem Wege der Besserung. Die gesamte nächste Woche aber müsse sich Havel noch zu Hause auskurieren, informierte seine Sprecherin Sabina Tančevová am Donnerstag die Medien. Wegen der erneuten Bronchitis hat der Schriftsteller und frühere Dissident sein Arbeitsprogramm vorerst ausgesetzt. Der 73-Jährige nimmt Antibiotika und sagte am Donnerstag, dass er sich bereits besser fühle. An bronchialen Entzündungen leidet der langjährige Raucher Havel schon seit vielen Jahren. Die politische Haft, der er in den 80er Jahren mehrfach ausgesetzt war, hat seine Gesundheit zusätzlich belastet. Jede neue Erkrankung stellt für Havel ein Risiko dar. Wegen eines Tumors haben ihm nämlich die Ärzte vor Jahren die Hälfte seiner Lunge entfernt.

Tschechische Bahnen erzielten 2009 Betriebsgewinn, schreiben aber weiter rote Zahlen

Die Tschechischen Bahnen (ČD) haben im vergangenen Jahr erstmals seit längerem wieder einen Betriebsgewinn vor Steuern erzielt. In erster Linie dazu beigetragen habe allerdings ein milliardenschwerer Staatszuschuss, der das Gesamtergebnis um knapp fünf Milliarden Kronen aufgebessert habe, hieß es. Der vor Steuern ausgewiesene Gewinn beträgt somit umgerechnet 44 Millionen Euro. Insgesamt aber hat das Staatsunternehmen auch im letzten Jahr in die roten Zahlen gewirtschaftet, und zwar hauptsächlich wegen der Abschreibungen, gaben ČD-Vertreter am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Prag bekannt.

Leasing- und Verbraucherkreditgeschäft in Tschechien drastisch zurückgegangen

Die weltweite Krise schlug sich im Jahr 2009 auch im tschechischen Finanzsektor nieder. So ist zum Beispiel das Leasinggeschäft drastisch zurückgegangen. Beim Leasing von Waren wurde im vergangenen Jahr umgerechnet 1,7 Milliarden Euro weniger und beim Leasing von Immobilien rund 120 Millionen Euro weniger eingenommen. Das entspricht Einnahmeverlusten gegenüber dem Vorjahr von 53,3 bzw. 72,2 Prozent. Auch das Geschäft mit Verbraucherkrediten war rückläufig. Hier wurden 2009 knapp 1,6 Milliarden Euro umgesetzt; das sind 24,5 Prozent weniger als im Jahr 2008. Zu dieser rückläufigen Bilanz hat allerdings auch beigetragen, dass die neben den Banken operierenden Kreditgeber wegen der Krise strengere Kriterien bei der Kreditvergabe angewendet haben, informierten am Donnerstag Vertreter des Tschechischen Leasing- und Finanzverbandes (ČLFA) auf einer Pressekonferenz in Prag.

Škoda Auto wird ab März auch Produktion des Octavias drosseln

Der tschechische Konzern Škoda Auto will nach der Reduzierung bei der Herstellung des Fabia und des Roomster nun auch die Produktion seines Verkaufsschlagers, des Fahrzeugmodells Octavia drosseln. Ab März sollen täglich nur noch 441 Octavia statt der bisherigen 574 vom Band laufen. Mit dieser Maßnahme reagiere das Unternehmen auf die rückläufigen Absatzzahlen auf den Automärkten, sagte Firmensprecher Jaroslav Černý am Donnerstag. Nach Informationen des Wochenblattes der Škoda-Gewerkschaften „Škodovácký odborář“ werden mit der Produktionssenkung auch personelle Verschiebungen einhergehen, die selbst Stammkräfte treffen könnten. Die reduzierte Produktion bei Škoda soll voraussichtlich bis zum Jahresende anhalten, schreibt das Blatt.

Marktführer auf dem tschechischen Zeitungsmarkt beklagen Leserrückgang

Die Marktführer auf dem tschechischen Zeitungsmarkt beklagen für das Jahr 2009 einen leichten Leserrückgang. Das ergab eine Marktanalyse der Gesellschaft Media Projekt. Die meistgelesene Zeitung in Tschechien war auch im vergangenen Jahr das Boulevardblatt Blesk mit durchschnittlich etwa 1,4 Millionen Lesern; das bedeutet im Jahresvergleich einen Rückgang um 50.000 Leser. Einen ähnlichen Rückgang verzeichnete 2009 die Tageszeitung Mladá fronta dnes, die von durchschnittlich etwa 940.000 Menschen gelesen wurde. Mit großem Abstand landete die Tageszeitung Právo auf dem dritten Platz der beliebtesten tschechischen Tageszeitungen. Die Právo hatte 2009 im Durchschnitt etwa 450.000 Leser.

Klage von Sängerin Vondráčková gegen „untätige“ Polizei abgewiesen

Eine Klage der populären Sängerin Helena Vondráčková gegen die tschechische Polizei ist am Donnerstag endgültig abgewiesen worden. Die Sängerin hatte der Polizei Untätigkeit bei der Bearbeitung ihrer Strafanzeigen zur Last gelegt. In einem Fall sollte die Polizei zum Beispiel untersuchen, ob sich der Verlag Bauer Media nicht wegen Verleumdung oder der Verletzung von Persönlichkeitsrechten strafbar gemacht habe. Der Gatte der Sängerin, Martin Michal, beklagte hierbei, dass die Polizei schon zwei Jahre lang nichts in diesem Fall unternommen hätte. Der Berufungssenat des Prager Stadtgerichts hat am Donnerstag das Urteil des Bezirksgerichts in Prag 2 bestätigt, das keinen Zusammenhang zwischen dem mutmaßlichen Schaden für die Sängerin und der angeblichen Untätigkeit der Polizei erkennen konnte. Das Urteil ist rechtskräftig und der von Vondráčková geforderte Schadensersatz von 14,6 Millionen Kronen somit hinfällig. Aus drei weiteren Klagen, die die Sängerin schon früher angestrengt hatte, seien ihr lediglich 900 Kronen Schadensersatz zuerkannt worden, sagte eine Gerichtssprecherin.

Starke Schneefälle verursachen erneut erhebliche Verkehrsbehinderungen

Starke Schneefälle in der Nacht auf Donnerstag verursachten in ganz Tschechien erneut erhebliche Verkehrsbehinderungen. Die Straßenwachten waren seit den frühen Morgenstunden mit Schneepflügen und Streusalz unterwegs. Gerade in höheren Lagen sind die Straßenverhältnisse jedoch nach wie vor schlecht. Wegen Schneeverwehungen mussten zum Beispiel im Adlergebirge gleich sieben Straßenabschnitte gesperrt werden. Auch drei Bahnverbindungen wurden vorübergehend eingestellt. Autofahrer werden angewiesen, in Gebirgsregionen Schneeketten zu benutzen. Straßenglätte führte in der Nacht und am Morgen auch zu zahlreichen Unfällen auf den Autobahnen und Landstraßen.

Das Wetter am Freitag: bewölkt und vielerorts neue Schneefälle

Am Freitag ist es in Tschechien überwiegend bewölkt. Häufig schneit es, im westlichen und südwestlichen Teil des Landes jedoch nur vereinzelt. Die Tageshöchsttemperaturen liegen erneut bei -5 bis -1 Grad Celsius.