Nachrichten
Prager Rathaus spendet zwölf Millionen Kronen für Erdbebenopfer in Haiti
Die tschechische Hauptstadt Prag will 12 Mio Kronen, rund 480.000 Euro, für die Bevölkerung Haitis frei geben. Über die ersten zwei Millionen wurde heute entschieden. Über den Rest des Spendengeldes soll der Stadtrat nächste Woche entscheiden. Das sagte der Oberbürgermeister von Prag, Pavel Bém, vor Journalisten. Am Donnerstag wird der Prager Magistrat in Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Fernsehen und dem Tschechischen Rundfunk ein Benefizkonzert unter dem Motto „Help Haiti!“ veranstalten. Während des Konzerts, das zwischen 13.00 und 21.00 Uhr auf dem Altstädter Ring stattfinden wird, werden die Zuhörer aufgerufen, Spenden-SMS zu versenden. Das damit gewonnene Geld geht auf das Konto des Hilfswerks „Člověk v tísni“ / Mensch in Not, das sich in Haiti engagiert.
Tschechische Caritas entsendet neue Helfer auf Haiti
Noch in dieser Woche werden sich zwei weitere humanitäre Mitarbeiter der tschechischen Caritas-Organisation (Charita ČR) der internationalen Hilfe auf Haiti anschließen, die dort von dem amerikanischen Hilfswerk „Catholic Relief services“ (CRS) koordiniert wird. Die Tschechen werden bei der Versorgung der dortigen Bevölkerung mit grundlegenden Bedürfnissen wie Nahrungsmitteln, Wasser und Unterkunft helfen. Aufgrund ihrer Beobachtungen vor Ort sollen künftig auf die konkrete Situation angepasste humanitäre Projekte vorbereitet werden. Diese werden mit den Geldern finanziert, die an das Spendekonto der Caritas-Hilfe geschickt werden. Zum heutigen Tag wurden ungefähr 7.000.000 Millionen Kronen, umgerechnet etwa 280.000 Euro, auf das Konto geschickt.
Gläubige aus Mähren veranstalten Benefizkonzert für die Erdbebenopfer in Haiti
Während aus Port-au-Prince neue erschreckende Fakten über das Ausmaß der Erdbeben-Katastrophe in Haiti die Welt erreichen, nehmen in Tschechien außer den laufenden Geldspenden auch andere Initiativen zur Unterstützung der Erdbebenopfer zu. In der Sankt-Peter-und-Paul-Kathedrale im südmährischen Brno / Brünn wollen die Gläubigen aus der Region in der kommenden Woche ein Benefizkonzert für die Hinterbliebenen der Katastrophe veranstalten. Dazu wird das Requiem D-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart in einer Aufführung von Brünner Künstlern erklingen.
Gedenkfeier für Jan Palach in Prag
Das Andenken an Jan Palach, der sich vor genau 41 Jahren selbst verbrannt hat, haben heute Studenten der Prager Philosophischen Fakultät geehrt. An der Gedenkfeier vor dem Gebäude der Fakultät nahmen ungefähr 50 Menschen teil. Vertreter der Karlsuniversität legten an Palachs Gedenktafel Kränze nieder. An den ehemaligen Studenten der Prager Hochschule, der mit seiner Tat die damalige Gesellschaft zu einem Protest gegen die Okkupation der Tschechoslowakei aufrütteln wollte, erinnerte der Rektor der Karlsuniversität, Václav Hampl, in einer kurzen Ansprache.
Finanzminister Janota: Einführung des Euro um das Jahr 2015 ist für Tschechien nicht real
Finanzminister Eduard Janota hält die Einführung des Euro um das Jahr 2015 in Tschechien nicht für real. Das sagte Janota heute in Brüssel. Außerdem sagte er, die Wahrnehmung der Tschechischen Republik an den internationalen Finanzmärkten könnte sich wesentlich verschlechtern, wenn das Land keine tief greifenden Reformen durchführen würde. Sollte sich das Haushaltsdefizit zwei oder drei Jahre lang auf fünf bis sechs Prozent belaufen, wäre die Glaubwürdigkeit Tschechiens beschädigt, so Janota wörtlich für die Nachrichtenagentur ČTK. Derzeit befinde sich Tschechien aber noch in der Lage, sich das Geld für Renten, Löhne oder Investitionen und Ähnliches an den Finanzmärkten zu leihen.
ODS-Parteispitze deklariert: Keine Unterstützung für Vorschläge zu weiteren Haushaltsausgaben
Die bürgerdemokratische Partei (ODS) wird keine Gesetzesvorschläge unterstützen, die zu einer Erhöhung des Haushaltsdefizits führen könnten. Das sagte heute der ODS-Parteichef Mirek Topolánek vor Journalisten. Der ODS-Chef sowie sein Vize Petr Nečas und der ODS-Wirtschaftsexperte Martin Kocourek nannten es eine Schlüsselaufgabe der Partei, die Billigung der von den Linksparteien vorgelegten Vorschläge zu verhindern. Ihrer Meinung nach sollten einige Maßnahmen des Sparpakets von Finanzminister Eduard Janota auch nach den Parlamentswahlen in Kraft bleiben.
Christdemokraten verlangen Umsetzung ihrer Sparvorschläge von der Regierung
Die Christdemokraten (KDU-ČSL) haben heute an die Regierung von Jan Fischer appelliert, die von ihrer Partei vorgeschlagenen Sparmaßnahmen noch vor den im Mai anstehenden Wahlen zu billigen. Die KDU-ČSL verlangt unter Anderem eine Revision von öffentlichen Aufträgen sowie Managerprämien in den staatlichen Firmen und die Versteuerung des Glücksspiels. Nach der Vorstellung der Christdemokraten sollte das Kabinett auch einen Zeitplan für die Einführung der einzelnen Maßnahmen beschließen. Nach Meinung ihres Parteivorsitzenden Cyril Svoboda könnte der Staat damit bis zu 27 Milliarden Kronen, umgerechnet über eine Milliarde Euro, sparen.
Brünner Stadtrat will sich erneut mit dem Denkmal der Sowjetarmee befassen
Ein einfacher roter Stern könnte das kommunistische Hammer-Sichel-Symbol am Denkmal der Sowjetarmee im südmährischen Brno / Brünn ersetzen. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht das Denkmal seit Juni 2007, als der damalige Vizebürgermeister René Pelán (ODS) das Emblem entfernen ließ. Mit Zustimmung des Brünner Rathauses wurde es aber 2009 trotz öffentlicher Proteste erneut am Denkmal platzieren. Schon damals hat das Historische Militärinstitut in Prag einen roten Stern als Symbol der Rotarmee empfohlen. Nun könnte er das kontroverse Hammer-Sichel-Emblem ersetzen. Mit dem entsprechenden Vorschlag wird sich im Februar eine Arbeitsgruppe und im März der Brünner Stadtrat befassen.
Nach Tauwetter-Beginn sorgen nun vereiste Straßen und Wege für Probleme
Nach den anhaltenden Schneefällen der letzten Tage und dem begonnenen Tauwetter sorgen jetzt gefährliche Eiszapfen sowie vereiste Fahr- und Gehwege für die größten Komplikationen im öffentlichen Verkehr in Tschechien. Besonders die Hauptstadt Prag hat mit spiegelglatten Gehwegen zu kämpfen. Von Mitternacht bis heute Morgen um 9 Uhr sind die Sanitätsfahrzeuge gleich 13 Mal ausgerückt, um den auf eisigem Untergrund ausgerutschten Personen erste Hilfe zu leisten. Herabstürzende Eiszapfen und Schneeklumpen haben gestern in der Hauptstadt zudem Dutzende von Autos beschädigt, meldete die Polizei. Die Meteorologen warnten bereits davor, dass die gefährliche Glatteisbildung bis zum Donnerstagmorgen anhalten wird. Auch mit weiteren Schneefällen ist zu rechnen.
Zentralbankchef Tůma: Leitzinssatz wird Grenze von ein Prozent nicht unterschreiten
Eine weitere Herabsetzung der Leitzinsen in Tschechien unter die derzeitige Rekordmarke von einem Prozent ist sehr unwahrscheinlich. Das erklärte der Vorsitzende des tschechischen Bankenrats und Gouverneur der Tschechischen Nationalbank, Zdeněk Tůma, in einem Gespräch für die heutige Ausgabe der Tageszeitung „Mladá frota Dnes“. Ähnlich äußerten sich jüngst auch zwei weitere Mitglieder des siebenköpfigen Bankenrats, der über den Leitzinssatz entscheidet. In seinen Ausführungen für die Zeitung erwähnte Tůma außerdem, dass sieben führende Angestellte der Zentralbank ab diesem Jahr auf vier Prozent ihres bisherigen Gehalts verzichten.
Produktionsbilanz 2009 in der Urangrube Rožná
In der Urangrube in Rožná bei Žďár sind im vergangenen Jahr 242 Tonnen Uran produziert worden. Das waren sechs Tonnen weniger als noch im Jahr 2008. Den Produktionsrückgang führt der Direktor des Förderbetriebs Geam, Pavel Koscielniak, darauf zurück, dass das Uranerz unter immer schwierigeren geologischen Bedingungen gewonnen werden muss. Im Grubenbau, der 24 Etagen hat, wird derzeit von der 20. zu 22. Etage gefördert. In Rožná befindet sich die einzige Uran produzierende Grube Mitteleuropas.
Gesetzesnovelle soll Ausgabe von Pseudoefedrin-Präparaten einschränken
Der Verkauf von Medikamenten mit der Substanz Pseudoefedrin, die zur Herstellung von Drogen missbraucht werden kann, soll in Tschechien erneut eingeschränkt werden. Das jedenfalls ist die Vorstellung von Gesundheitsministerin Dana Jurásková, die sehr bald eine entsprechende Novelle zum Medikamentengesetz vorlegen will. Laut dem Gesetzentwurf ist vorgesehen, dass Präparate mit Pseudoefedrin künftig erneut nur unter Vorlage des Personalausweises ausgegeben werden. Die personengebundene Ausgabe dieser Medikamente soll danach in einer zentralen Datenbank erfasst werden, erklärte heute der stellvertretende Minister für legislative Angelegenheiten, Martin Plíšek.
Tennis: Berdych und drei Landsfrauen in der 2. Runde der Australian Open
Der tschechische Tennisspieler Tomáš Berdych hat bei den Australian Open in Melbourne die 2. Runde erreicht. In seinem Turnier-Auftaktspiel hat er am Dienstag den Niederländer Robin Haase glatt in drei Sätzen bezwungen. In der Damen-Konkurrenz sind mit Petra Kvitová, Barbora Záhlavová-Strýcová und Sandra Záhlavová auch drei Tschechinnen in die zweite Runde eingezogen. Dagegen ist Lucie Šafářová bereits ausgeschieden. Sie unterlag der favorisierten US-Amerikanerin Venus Williams in zwei Sätzen mit 2:6 und 2:6.
Das Wetter am Mittwoch: bewölkt bis bedeckt mit leichtem Schneefall
Morgen ist es in Tschechien überwiegend bedeckt, teilweise auch bewölkt, heitere Abschnitte sind vor allem in Mähren nicht auszuschließen. Vereinzelt leichte Schneefälle. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei minus 5 und minus 2 Grad Celsius.