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Premier Fischer startet Treffen mit Parteichefs über eine Begrenzung der Haushaltsausgaben 2010

Premier Jan Fischer hat am Donnerstag eine Serie von Treffen mit den Vorsitzenden jener Parlamentsparteien begonnen, die weitere Ausgaben im Staatshaushalt 2010 durchsetzen wollen. Das Auftakttreffen mit Christdemokraten-Chef Cyril Svoboda brachte dabei keine neuen Ergebnisse. Svoboda blieb bei der Forderung seiner Partei, dass auch in diesem Jahr das Elterngeld auf dem Niveau des vergangenen Jahres bleiben müsse. Dagegen werde seine Partei andere Gesetzesvorschläge wie die 13. Rentenzahlung, die Abschaffung der Arzt- und Rezeptgebühren und die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall bei der Behandlung im Parlament nicht unterstützen, sagte Svoboda. Das sind vielmehr die Forderungen der Sozialdemokraten und der Kommunisten, mit deren Parteivorsitzenden sich Fischer in den nächsten Tagen treffen wird.

Fischer reagiert mit den Treffen auf eine gemeinsame Unterredung mit Staatspräsident Václav Klaus vom Montag. Klaus hatte dabei betont, dass er keine Gesetze unterschreiben wolle, die den Haushalt noch weiter belasten.

Analytiker errechnen Rekord-Handelsüberschuss für Tschechien in 2009

Wirtschaftsanalytiker erwarten, dass Tschechien für das Jahr 2009 einen Rekordhandelsüberschuss erreichen wird. Das Plus dürfe bei etwa 150 Milliarden Kronen (5,8 Milliarden Euro) liegen, schätzen die Analytiker mehrerer Banken, nachdem das Statistikamt am Donnerstag die Handelszahlen für November vergangenen Jahres bekannt gegeben hatte. Das überraschend gute Ergebnis in Zeiten der Krise ist laut Helena Horská von der Raiffeisenbank auf drei Faktoren zurückzuführen: den Rückgang der Preise für Importgüter, die niedrige Binnennachfrage und die Abwrackprämie in den umliegenden Ländern.

Inflation und Arbeitslosigkeit in Tschechien im Dezember gestiegen

Die Inflation in Tschechien ist Ende vergangenen Jahres erneut gestiegen. Im Jahresvergleich lag sie im Dezember 2009 um 0,9 bis ein Prozent über dem Wert des Vorjahres. Gegenüber dem Vormonat verzeichnete sie einen Anstieg von 0,4 Prozent.

Auch die Arbeitslosigkeit im Land hat weiter zugenommen. Sie ist von 8,6 Prozent im November auf 9,3 Prozent im Dezember angewachsen, schätzen Ökonomen ein. Die genauen Zahlen zu diesen und weiteren Kennziffern der tschechischen Wirtschaft wird das Tschechische Statistikamt am Montag bekannt geben.

Tschechische Autobauer produzierten 2009 knapp eine Million Pkw

Der weltweiten Krise im Jahr 2009 zum Trotz ist die Pkw-Produktion in Tschechien im vergangenen Jahr auf die Rekordzahl von 970.000 Autos gestiegen. Das sind rund drei Prozent mehr als im Jahr 2008, sagte der Direktor der Vereinigung für Automobilindustrie (SDA), Antonín Šípek, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Prag. Bei dieser Zahl handele es sich aber noch um eine Schätzung, erklärte Šípek und ergänzte, dass der Zuwachs vor allem auf die Ausweitung der Produktion von TPCA in Kolín und Hyundai n Nošovice zurückzuführen sei. Marktführer Škoda Auto hingegen habe wegen der Auslagerung einiger Produktionsstätten ins Ausland weniger Fahrzeuge im Inland hergestellt als im Jahr zuvor, so Šípek. Dennoch: Die Branche habe der Wirtschaftskrise trotzen können, weil durch Abwrackprämien die in Tschechien hauptsächlich produzierten Kleinwagen in Europa stark nachgefragt blieben, hieß es. Die exportorientierte Automobilindustrie gehört zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen in Tschechien und erwirtschaftet mitsamt Zulieferern knapp 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Verkaufsbilanz: Tschechen kauften 2009 verstärkt Pkw und Transporter

Die Tschechen haben im zurückliegenden Jahr wieder mehr Pkw und Kleintransporter gekauft. Die etwas über 181.000 verkauften Fahrzeuge bedeuten einen Zuwachs von 11,1 Prozent gegenüber dem Jahr 2008. Großen Einfluss auf dieses Verkaufsergebnis hatte eine Änderung zum Mehrwertsteuer-Gesetz, die im April 2009 in Kraft trat. Seitdem können Firmen Pkw zum normalen Preis und ohne die Mehrwertsteuer kaufen, erläuterte der Direktor der Vereinigung für Automobilindustrie (SDA), Antonín Šípek.

Tschechien liegt bei Ranking zur Lebensqualität auf dem 24. Platz

In der Tschechischen Republik kann man relativ gut leben. Zu diesem Urteil gelangte die Zeitschrift „International Living“, die am Donnerstag ihr aktuelles Ranking zur Einstufung der Lebensqualität veröffentlichte. In dieser Rangliste nimmt Tschechien den 24. Platz unter 194 Ländern ein, die bewertet wurden. Tschechien liegt damit zwar hinter einem Land wie Litauen, andererseits aber vor Großbritannien, was in der britischen Presse für Entsetzen sorgte. Dem Ranking zufolge ist Frankreich das Land mit der höchsten Lebensqualität, gefolgt von Australien, der Schweiz und Deutschland. Am Ende der Rangliste liegt Somalia.

Schriftsteller Ivan Klíma mit dem Karel-Čapek-Preis ausgezeichnet

Der Schriftsteller Ivan Klíma hat am Donnerstag in Prag den Karel-Čapek-Preis entgegen genommen. Der Literaturpreis wird seit 1994 alle zwei Jahre vom tschechischen Zentrum des Internationalen PEN-Klubs vergeben; Träger der Auszeichnung waren bisher unter anderem Václav Havel, Günter Grass und der Amerikaner Philip Roth. Ivan Klíma gehört zu den am häufigsten übersetzten tschechischen Gegenwartsautoren. Das Werk des 78-jährigen Schriftstellers umfasst viele Erzählungen, Romane sowie Fachbeiträge. Klíma gehörte zur politischen Opposition im Kommunismus, er leitete von 1990 bis 1993 den tschechischen PEN-Klub.

Berühmter Geigenbauermeister P.O. Špidlen im Alter von 89 Jahren verstorben

Im Alter von 89 Jahren ist am Mittwoch der bekannte Geigenbauermeister Přemysl Otakar Špidlen gestorben. Sein Vater, der seit längerem schwer erkrankt war, sei zu Hause in Prag verstorben, teilte Geigenbauer Jan Špidlen gegenüber den Medien mit. Přemysl Otakar Špidlen gehörte der dritten Generation der berühmten Prager Geigerbauerfamilie an und er war eine der herausragenden Persönlichkeiten der tschechischen Geigenmacherkunst. Die Trauerfeier zum Ableben von Přemysl Otakar Špidlen findet am 13. Januar im Krematorium im Prager Stadtteil Strašnice statt.

Einwohner von Kmetiněves wollen Petition zur Änderung des Strafgesetzes einreichen

Die Einwohner der mittelböhmischen Gemeinde Kmetiněves bei Kladno beabsichtigen im tschechischen Parlament eine Petition einbringen, anhand der sie eine Änderung des Strafgesetzes erwirken wollen. Hintergrund für ihre Initiative ist die für Freitag avisierte Freilassung des Mörders einer 13-jährigen Schülerin aus ihrem Ort. Den Mord mit der anschließenden Vergewaltigung des Mädchens hat der heute 19-Jährige vor sechs Jahren begangen. Aufgrund eines DNA-Tests war der damalige Mitschüler der Ermordeten jedoch neun Monate später der Tat überführt worden. Bei der Gerichtsverhandlung hatten ihm Gutachter attestiert, dass er in hohem Maße sexuell und geistesgestört sei. Daraufhin kam er für vier Jahre in eine Jugenderziehungsanstalt und nach dem Erreichen seiner Volljährigkeit für ein weiteres Jahr in eine Erwachsenanstalt bei Prag. Sein Zwangsaufenthalt in der geschlossenen Anstalt ist am Freitag beendet. Der 19-Jährige will freiwillig allerdings noch einige Zeit mit dann aber größerer Freizügigkeit dort verweilen. Dennoch wollen die entrüsteten Einwohner von Kmetiněves mit ihrer Petition erreichen, dass seelisch gestörte Mörder auch nach ihrer vermeintlichen Heilung nicht so schnell freikommen wie bisher.

Trucks blockierten Autobahnübergang aus Protest gegen Pannenserie bei slowakischer Lkw-Maut

Aus Protest gegen die organisatorischen Defizite bei der Einführung der Lkw-Maut in der Slowakei haben in der Nacht zum Donnerstag mehrere Dutzend Sattelzüge und Lastkraftwagen den tschechisch-slowakischen Autobahnübergang bei Břeclav blockiert. Gegen Donnerstagmittag haben sie ihre Aktion beendet und sind in die Slowakei weitergereist, sagte der Sprecher der tschechischen Polizei, Pavel Šváb.

Am ostmährischen Grenzübergang Mosty u Jablunkova wiederum bildete sich wie in den vergangenen Tagen ein kilometerlanger Lkw-Stau wegen des Mangels an Bordcomputern, die für die Berechnung der Maut nötig sind. Für die Verkehrsprobleme auch in Tschechien sorgt die am 1. Januar in der Slowakei eingeführte elektronische Lkw-Maut. Die Maut wird für alle Fahrzeuge mit einem Gewicht von über 3,5 Tonnen erhoben.

Tour de Ski: Tschechiens Bauer wird Zweiter der sechsten Etappe

Der tschechische Skilangläufer Lukáš Bauer hat auf der sechsten Etappe der Tour de Ski im italienischen Toblach den zweiten Platz belegt. In dem 10 Kilometer-Rennen, das am Donnerstag in der klassischen Technik ausgetragen wurde, musste er sich nur dem Schweden Daniel Rickardsson geschlagen geben. Ihm fehlten knapp zwei Sekunden zum Etappensieg. Bauer, der die Tour vor zwei Jahren gewinnen konnte, hat sich damit vor den beiden Abschlussetappen am Wochenende in Val die Fiemme auf den siebten Rang der Gesamtwertung vorgeschoben.

Tennis: Štěpánek im Halbfinale des Herren-Einzel in Brisbane

Beim internationalen Tennisturnier im australischen Brisbane hat der tschechische Davis-Cup-Spieler Radek Štěpánek das Halbfinale des Herren-Einzel erreicht. Im Viertelfinale setzte er sich am Donnerstag gegen den US-Amerikaner Wayne Odesnik in zwei Sätzen mit 7:6 und 6:1 durch.

Bei den Damen blieb hingegen der tschechischen Fed-Cup-Spielerin Lucie Šafářová der Einzug in die Vorschlussrunde versagt. In einem kuriosen Viertelfinal-Match unterlag sie der topgesetzten US-Open-Siegerin Kim Clijsters aus Belgien mit 1:6, 6:0, 4:6.

Das Wetter am Freitag: bedeckt und starker Schneefall

Am Freitag ist es in Tschechien bewölkt bis bedeckt, es wird landesweit kräftige Schneefälle geben. Örtlich werden bis zu 40 Zentimeter Neuschnee erwartet. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei -5 bis -1 Grad Celsius, es weht ein frischer Nordost-Wind mit Windspitzen von 15 bis 25 Meter pro Sekunde.