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Lissabon-Vertrag muss möglicherweise erneut ratifiziert werden
Der Lissabon-Vertrag muss möglicherweise erneut ratifiziert werden. Darüber berichtet die englischsprachige Wochenzeitung „European Voice“. Grund sei die Erhöhung der Zahl der Europa-Abgeordneten, die in dem Vertrag festgeschrieben ist. In den einzelnen EU-Ländern muss über die neuen Abgeordneten abgestimmt werden, da die derzeitige Zusammensetzung des Europaparlaments dem Ergebnis der Wahlen im Juni entspricht. Zu diesem Zeitpunkt war der Lissabon-Vertrag noch nicht in Kraft. Der ehemalige tschechische Europaminister Alexandr Vondra sagte, ein deshalb notwendiges Zusatzprotokoll zum Lissabon-Vertrag könne beim Beitritt eines neuen EU-Mitglieds angefügt werden. Weil dies aber noch zwei Jahre dauern könnte, strebe Spanien ein beschleunigtes Ratifizierungsverfahren zum ergänzten Lissabon-Vertrag an, so Vondra gegenüber einer tschechischen Tageszeitung. Spanien übernimmt im Januar für ein halbes Jahr die EU-Ratspräsidentschaft.
Wenn der ergänzte Lissabon-Vertrag tatsächlich ein Ratifizierungsverfahren durchlaufen müsste, könnte auch die tschechische Ausnahme zur EU-Grundrechte-Charta mit angefügt werden. Auch dies sollte eigentlich erst beim Beitritt eines neuen EU-Mitglieds geschehen. Die Ausnahme hatte der tschechische Präsident Klaus als Bedingung für seine Unterschrift unter den Lissabon-Vertrag durchgesetzt.
Chef der Tschechischen Post gibt Amt zum Jahresende auf
Der Chef der Tschechischen Post, Petr Sedláček, gibt sein Amt zum Jahresende auf. Darüber hat Sedláček am Freitag Innenminister Martin Pecina informiert. Sedláček begründet seinen Rücktritt mit der fehlenden politischen Rückendeckung bei der Transformation der Post in eine Aktiengesellschaft. Angeblich hätten die Sozialdemokraten Sedláčeks Ablösung gefordert. Früheren Medienberichten zufolge soll Sedláček jedoch das Angebot einer anderen Firma angenommen haben. Einen Nachfolger hat Innenminister Pecina noch nicht bestimmt.
Prager Geiselnehmer muss im Gefängnis auf sein Gerichtsverfahren warten
Der Mann, der am Mittwoch eine Bank in Prag überfallen und dabei zwei Geiseln genommen hat, bleibt im Gefängnis. Dies entschied am Freitag das Amtsgericht im vierten Prager Stadtbezirk. Der Anwalt des Geiselnehmers wollte erwirken, dass sein Klient bis zum Gerichtsverfahren auf freien Fuß kommt. Er kündigte gegen die Entscheidung des Gerichts Berufung an, die allerdings keine aufschiebende Wirkung hat. Der Beschuldigte hatte seine Tat damit begründet, dass er um 3 Millionen Kronen erpresst worden sei. Dies ist genau die Summe, die er bei dem Banküberfall gefordert hatte. Bereits am Dienstag hatte der Mann versucht in der Bankfiliale einen Kredit zu beantragen. Nachdem dieser verwehrt worden war, entschied er sich zu der Verzweiflungstat. Dem 51-Jährigen drohen 15 Jahre Freiheitsstrafe wegen bewaffneten Raubes.
Polizei in Olomouc erschießt Autodieb
Die Polizei im mährischen Olomouc / Olmütz hat am Freitag in den frühen Morgenstunden einen Autodieb erschossen. Der Mann hatte mit einem Komplizen einen Škoda Octavia gestohlen. Einer Polizeistreife gelang es jedoch die Diebe zu stellen. Ein Polizist machte dabei in Notwehr von seiner Schusswaffe Gebrauch und erschoss einen der Täter und verletzte den zweiten schwer. Der etwa 30-Jährige befindet sich mittlerweile außer Lebensgefahr. Bei dem Zugriff wurde auch der Polizist selbst leicht verletzt, allerdings nicht durch eine Schusswaffe. Er soll in der kommenden Woche von der Polizeiinspektion zu dem Vorfall verhört werden.
Bergarbeiter kommt in der Urangrube von Rožná ums Leben
Ein Bergarbeiter wurde am Freitag in der Urangrube in Rožná bei Žďár nad Sázavou tödlich verletzt. Die Ursache des Unfalls wird von der Polizei noch untersucht. In der einzigen Urangrube in Tschechien arbeiten rund 500 Bergarbeiter. Der Betrieb gehört zum Staatsunternehmen Diamo.
Zahl der Grippeerkrankungen in Tschechien sinkt
Die Zahl der Grippeerkrankungen ist in Tschechien in dieser Woche um 13 Prozent gesunken. Dies gab das Gesundheitsministerium bekannt. Schon seit drei Wochen ist der Zahl der Neuerkrankungen mit der Grippe in Tschechien rückläufig. Neben vergleichsweise mild verlaufenden Erkrankungen mit dem normalen Grippevirus, gebe es allerdings eine Reihe von Ansteckungen mit dem Schweinegrippevirus H1N1, die einen komplizierten Krankheitsverlauf nach sich ziehen, hieß es. In Tschechien sind bislang 38 Menschen im Zusammenhang mit der Schweinegrippe gestorben.
Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Grippeerkrankungen während der kommenden Feiertage weiter zurückgehen wird. Erst in der zweiten Januarwoche sei wieder mit einem Anstieg zu rechnen, wenn die Schule wieder beginnt und viele Arbeitnehmer aus dem Urlaub zurückkehren.
Fußball: Slavia Prag verabschiedet sich mit Niederlage aus dem internationalen Wettbewerb
Der amtierende tschechische Fußballmeister Slavia Prag hat sich mit einer Niederlage aus dem europäischen Wettbewerb verabschiedet. Sein letztes Spiel in der Gruppenphase der Europa-Liga verlor Slavia am Donnerstagabend im französischen Lille mit 1:3. Slavia hatte allerdings schon vor der Partie keine Chancen mehr die nächste Runde zu erreichen. Damit überwintert kein tschechischer Verein im Europapokal. Slavias Lokalrivale Sparta Prag verlor bereits am Mittwoch vor heimischem Publikum gegen Kopenhagen mit 0:3 und schied ebenfalls aus.
Eishockeyturnier Channel One Cup: Tschechien – Finnland 2:1 in Verlängerung
Die tschechische Eishockeynationalmannschaft hat im ersten Spiel des Eishockeyturniers Channel One Cup am Donnerstag in Prag das Team Finnlands mit 2:1 in der Verlängerung besiegt. Die Tore für Tschechien schossen Jaromír Jágr und Petr Čajánek. Der Channel One Cup gehört zur Euro Hockey Tour, bei der die besten europäischen Nationalmannschaften gegeneinander antreten.
In Prag sind zwei Menschen erfroren
In Prag sind zwei Menschen erfroren. Darüber informierte der städtische Rettungsdienst. Gestern Morgen wurden Rettungssanitäter zu einem unterkühlten Mann in ein Waldstück im Stadtteil Malešice gerufen. Sie konnten dort jedoch nur noch den Tod des 40-Jährigen feststellen. Im Stadtteil Řepy starb ein 39-Jähriger in einem Bahnwärterhäuschen. Auch bei ihm wurde Unterkühlung als Todesursache festgestellt. Ob es sich bei den beiden Toten um Obdachlose handelt ist bislang noch unklar.
Bereits am Mittwoch war im mährisch-schlesischen Ostrava / Ostrau ein Obdachloser erfroren. In Tschechien herrscht bereits seit mehreren Tagen starker Frost.
Das Wetter am Samstag, 19. Dezember:
Auch am Samstag wird es in Tschechien eisig kalt bei Tageshöchstwerten von -6 bis -10 Grad Cesius. Es wird bewölkt oder bedeckt, örtlich fällt Schnee.