Tschechische Kulturtage in Dresden

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Dresden, das sind nicht nur Frauenkirche und Zwinger. Ebenso zum Dresdener Inventar gehören fast schon die Tschechischen Kulturtage. Dieses Jahr finden sie zum 11. Mal statt. Was die Organisatoren in dieser Saison für die Besucher bereithalten, darüber hat Iris Riedel mit Frauke Wetzel von der Brücke/Most-Stiftung gesprochen.

Frau Wetzel, in diesem Jahr stehen die Tschechischen Kulturtage ganz im Zeichen – wie kann es anders sein – der friedlichen Revolution. Mit welchen Leckerbissen können die Tschechischen Kulturtage da aus der Fülle von Veranstaltungen zu diesem Thema herausstechen?

Also, wir haben sehr viel, was verbindend ist zwischen der ehemaligen DDR oder der Bundesrepublik und der Tschechischen Republik. Das sind zum einen Kunstsymposien, wie das Symposium „Strömungen – Proudění“, das in diesem Jahr schon zum zehnten Mal stattfindet und sich dem Thema „Brüche“ zuwendet, also auch den Brüchen von Lebenswegen und Biographien rundherum um die Samtene Revolution. Das ist ein Kunstsymposium. Es gibt aber auch eine Fotoausstellung, die nennt sich der Weg zur Freiheit und dokumentiert mit Bildern die Ereignisse in der Prager Botschaft im Jahre 1989, die für beide Seiten – die tschechische und die deutsche – sehr emotional belegt sind. Wir haben noch einige weitere Ausstellungen sowohl in Ústí als auch in Prag.

Dieses Jahr ist ja nicht nur geprägt durch das Jubiläum der friedlichen Revolution, sondern in negativer Hinsicht auch durch die Finanzkrise. Haben Sie das bei der Organisation der Tschechischen Kulturtage zu spüren bekommen?

Da wir natürlich ein Jahr im Voraus schon planen müssen, haben wir es noch nicht in dem Ausmaß gespürt, in dem wir es erwarten für das nächste Jahr. Wir haben noch finanzielle Unterstützung erhalten. Wir haben natürlich die Sorge, dass das tschechische Zentrum in Dresden geschlossen wird. Das ist bestimmt eine Auswirkung dieser Krise, wenn es dazu kommen sollte.

Das tschechische Zentrum ist ja einer der Organisatoren, dann würde ihnen ein Partner wegfallen.

Das tschechische Zentrum in Dresden ist der Hauptpartner, der unersetzlich ist für unsere Arbeit hier.

Und wie würde es dann weitergehen?

Wir wissen, dass wir die 12. Tschechisch-deutschen Kulturtage durchführen, das ist bereits in der Planung, für uns, für die Brücke/Most-Stiftung. Alles weitere können wir nicht sagen, hoffen es aber.

Trotzdem konnte das Spektrum der Veranstaltungen erweitert werden, was hat bei den Tschechischen Kulturtagen in diesem Jahr Premiere?

Wir haben eine Premiere auf deutscher Seite, die ein bisschen soannend noch für uns ist. Wir machen die erste tschechische „Wenzel-Knedlíkiade“, ein Kochduell zwischen einem tschechischen und einem deutschen Kochteam hier in Dresden. Denn wir glauben, dass die Kulturvermittlung auch durch den Magen gehen sollte. Das Puppentheaterfestival ist auch eine Premiere. Wir haben also im Rahmen der Tschechisch-deutschen Kulturtage ein eigenes kleines Festival, das sich an die kleinen und großen Fans des tschechischen Puppentheaters richtet. Es gibt eine Aufführung für Erwachsene und weitere für Kinder. Das ist ein - und das können wir jetzt schon sagen, eine Woche bevor es überhaupt mit dem Puppentheaterfestival losgeht - ein sehr beliebter Veranstaltungspunkt im Rahmen der Kulturtage.

Das war ein Interview mit Frauke Wetzel von der Brücke/Most-Stiftung in Dresden, mit ihr gesprochen hat Iris Riedel. Das Programm der Tschechischen Kulturtage finden sie im Internet unter www.tschechische-kulturtage.de