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Tschechien begrüßt Pläne zum Ende der EU-Beitrittsverhandlungen mit Kroatien

Tschechien begrüßt die Entscheidung der Europäischen Kommission, die EU-Beitrittsverhandlungen mit Kroatien im Jahr 2010 abzuschließen. Unter gewissen Voraussetzungen sei damit eine EU-Mitgliedschaft Kroatiens schon im Jahr 2011 möglich. Tschechien empfehle der Union in Brüssel, nun die Arbeit in der technischen Kommission aufzunehmen, die den Text zum Beitrittsvertrag ausarbeite, hieß es am Donnerstag aus dem Außenministerium in Prag.

Regierung verhandelt mit Präsident Klaus über dessen Einwände zum Lissabon-Vertrag

Die tschechische Regierung hat am Donnerstag mit Präsident Václav Klaus über dessen Einwände zum Lissabon-Vertrag verhandelt. Klaus hat als Bedingung für seine Unterschrift unter das Dokument einen Zusatz zur europäischen Grundrechte-Charta gefordert. Andernfalls befürchte er Eigentumsforderungen von Deutschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in der damaligen Tschechoslowakei enteignet und vertrieben wurden. Laut Premier Fischer sei es nun wichtig, sich auf den Wortlaut der Forderung des Präsidenten zu einigen. Fischer schloss jedoch aus, dass der EU-Reformvertrag wegen der Forderung von Klaus nochmals überarbeitet werden müsse. Diese Illusion liegt außerhalb unseres Universums, so Fischer. Noch in diesem Monat will die Regierung auf dem EU-Gipfel auch mit den anderen Mitgliedsländern über die Bedingungen von Klaus verhandeln.

ODS-Senatoren ergänzen ihre Verfassungsbeschwerde zum EU-Reformvertrag

Die Gruppe der ODS-Senatoren, die den Lissabon-Vertrag auf seine Konformität zur Landesgesetzgebung überprüfen lässt, hat am Donnerstag weitere Unterlagen zu ihrem Antrag beim Verfassungsgericht in Brno / Brünn eingereicht. Der Termin der öffentlichen Verhandlung ihrer Beschwerde durch das Verfassungsgericht wird dadurch aber nicht beeinflusst. Die Verhandlung wird am 27. Oktober in Brünn stattfinden. Die Verfassungsbeschwerde und die noch fehlende Unterschrift von Präsident Klaus sind die letzten Hürden zur EU-weiten Ratifizierung des Lissabon-Vertrags.

Prager Regierung sieht Lissabon-Vertrag im Einklang mit Landesverfassung

Die tschechische Regierung sieht den Lissabon-Vertrag im Einklang mit der Verfassung des eigenen Landes. Sowohl in seiner Gesamtheit als auch in seinen einzelnen Bestimmungen sei der EU-Reformvertrag mit dem tschechischen Verfassungsgesetz kompatibel, heißt es in einer Regierungserklärung an das Verfassungsgericht in Brünn. Das Kabinett von Premier Fischer reagierte damit auf die Verfassungsbeschwerde einer Gruppe von ODS-Senatoren zum EU-Reformvertrag. Im Vorjahr war eine ähnliche Beschwerde von Präsident Václav Klaus vom Verfassungsgericht als unbegründet zurückgewiesen worden.

Havel kritisiert Klaus wegen dessen Haltung zum Lissabon-Vertrag

Die Haltung von Präsident Klaus zum Lissabon-Vertrag hat sein Amtsvorgänger Václav Havel scharf kritisiert. Havel bezeichnete die von Klaus im Ratifizierungsprozess betriebene Verzögerungstaktik als unverantwortlich und gefährlich. Die Gegenargumente von Klaus zum Vertrag seien albern und nicht überzeugend, mit seiner Haltung schade er Tschechien, sagte Havel am Donnerstag. Nach Meinung von Havel hätte Klaus schon bei seiner Wahl zum Präsidenten die Karten darüber offen legen müssen, wie er zu wichtigen politischen Fragen stehe. Die, die ihn zum Staatsoberhaupt gewählt haben, hätten wiederum den Fehler gemacht, dass sie nicht nachgefragt haben, so Havel.

Mick Jagger wird Stargast der 20-Jahr-Feier zur Samtenen Revolution sein

An den Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag der Samtenen Revolution in Prag wird Medienberichten zufolge auch Mick Jagger, der Sänger der legendären Rolling Stones teilnehmen. Auf Einladung des ehemaligen tschechoslowakischen und tschechischen Präsidenten Václav Havel wird Jagger dabei am 14. November in Prag ein Mega-Konzert geben. An seiner Seite sollen bei dem Konzert weitere Stars wie Sinead O´Connor, Lou Reed oder Suzanne Vega auftreten, hieß es am Donnerstag in einer Meldung der Nachrichtenagentur ČTK.

Wintereinbruch führt erneut zu Stromausfällen und Verkehrschaos in Tschechien

Der Wintereinbruch mit teils starkem Schneefall hat auch am Donnerstag wieder in Tschechien zu Stromausfällen und erheblichen Verkehrsbehinderungen geführt. Im Riesen- und Isergebirge wurden Lawinenwarnungen ausgegeben, die nordmährische Stadt Jeseník im Altvatergebirge ist von den Schneemassen komplett eingeschlossen. Auf Landstraßen in weiten Teilen des Landes blockieren liegen gebliebene Fahrzeuge mit Sommerbereifung den Verkehr. Im mährischen Vsetín haben die Straßenwacht und im ostböhmischen Rychnov die Energieversorgung den Notstand ausgerufen. Auch der Schienenverkehr kam teilweise zum Erliegen. Wegen Schneeräumungsarbeiten und umgestürzten Bäumen sind in Nordböhmen und Nordostmähren einige Eisenbahntrassen gesperrt. Die Meteorologen warnen weiter vor anhaltendem Schneefall und starkem Wind in den tschechischen Mittelgebirgen. Aus dem Riesengebirge wurden Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 140 Stundenkilometern gemeldet.

Klaus: Tschechische Armee hat halsbrecherische Geschichte hinter sich

Der Generalstab der tschechischen Armee beging am Donnerstag das 90-jährige Jubiläum seiner Gründung. Auf einem Festakt erinnerten Präsident Václav Klaus, der Oberbefehlshaber des Generalstabs Vlastimil Picek und Verteidigungsminister Martin Barták an die mit vielen Komplikationen verknüpfte Historie der Armee, die sich auch in der Geschichte der Tschechoslowakei und der heutigen Tschechischen Republik niederschlage. Klaus sprach davon, dass der Generalstab und die gesamte Armee eine „halsbrecherische Entwicklung“ mit einer Reihe von Umwegen genommen hätten. Die jetzige Berufsarmee sei in der Lage, die vom Staat geforderten Dienste zu erfüllen, erklärten die Festredner.

Auf Kuba sind zwei Tschechen wegen „homosexuellen Verhaltens“ in Haft

Auf Kuba sind seit Juni dieses Jahres zwei Tschechen in Haft. Die kubanischen Behörden werfen ihnen offenbar homosexuelles Verhalten in der Öffentlichkeit vor. Darüber berichtete am Mittwoch der Radiosender „Frekvence 1“. Ein Sprecher des tschechischen Außenministeriums bestätigte den Bericht und sagte, die beiden Häftlinge seien in regelmäßigem Kontakt mit der tschechischen Botschaft in Havanna. Den Grund für ihre Verhaftung wollte der Sprecher nicht kommentieren. Homosexualität ist in Kuba eigentlich kein Straftatbestand. Beobachter vermuten, dass sich die beiden etwas anderes zu Schulden kommen ließen.

Piloten von ČSA stimmen Senkung ihrer Gehälter zu

Die Piloten der tschechischen Fluggesellschaft ČSA haben auf ihrer Gewerkschaftsvollversammlung am Donnerstag einer Senkung ihrer Gehälter um bis zu 40 Prozent zugestimmt. Sie haben diese Zusage jedoch an eine Reihe von Bedingungen geknüpft, nach denen die tatsächlichen Kürzungen auch etwas niedriger ausfallen könnten. Zwei ihrer Bedingungen sind der Rücktritt des gegenwärtigen Management-Präsidenten Radomír Lašák sowie die Weiterführung der Airlines als staatlichen Unternehmen. Das gab der Chef der Pilotengewerkschaft (CZALPA), Filip Gaspar, am Donnerstag bekannt.

Gesundheitswesen in der Krise: Rückgang bei Produktion und Messe-Interesse

Mit den Auswirkungen der Wirtschaftskrise hat auch die internationale Gesundheitsmesse Medical Fair Brno und Rehaprotex zu kämpfen, die kommende Woche in der südmährischen Stadt Brno / Brünn veranstaltet wird. Ihre Teilnahme haben diesmal nur 414 Firmen gemeldet; das ist rund ein Fünftel weniger als im Vorjahr, als sich über 500 Unternehmen auf der Messe präsentierten. Auch bei Produktion und Absatz klagen die Firmen der Branche über größere Einbrüche. In Tschechien ist wegen der Krise die Produktion von Gesundheitstechnik im Jahresvergleich um ein Viertel zurückgegangenen, meldete am Donnerstag die Nachrichtenagentur ČTK.

Anheuser-Busch Inbev stößt Staropramen und weitere Brauereien ab

Der weltgrößte Brauereikonzern Anheuser-Busch Inbev wird seine Brauereien in Osteuropa verkaufen. Für bis zu 3 Milliarden Euro übernehme der Finanzinvestor CVC Capital Partners unter anderem die bekannte tschechische Marke Staropramen, teilte Anheuser-Busch Inbev am Donnerstag in Brüssel mit. Vom Verkauf betroffen sind außerdem Standorte in Ungarn, Bulgarien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Rumänien, Serbien und der Slowakei. Im Januar kommenden Jahres soll die Übernahme abgeschlossen sein. Mit dem Geld kann der Konzern seinen Schuldenberg abtragen.

Tschechien und die Slowakei kaufen gemeinsam Radpanzer von Iveco

Tschechien und die Slowakei helfen sich gegenseitig bei der Reduzierung von Militärausgaben. Beide Länder werden bei der italienischen Autofirma Iveco eine Gemeinschaftsbestellung zum Kauf von leichten Panzerfahrzeugen machen: Tschechien will 90 Radpanzer und die Slowakei 40 Radpanzer kaufen. Ein Grund für den Gemeinschaftskauf sei der deshalb sehr günstige Preis, sagte am Donnerstag Tschechiens Verteidigungsminister Martin Barták. Beide Länder sind mit den Iveco-Panzern sehr zufrieden. In Afghanistan haben sie sich als stabil und zuverlässig erwiesen, ergänzte Barták,

Fußball: Tschechien verpasst Qualifikation zur WM 2010

Tschechien hat die Qualifikation zur Fußball-WM 2010 in Südafrika verpasst. In der abschließenden Partie ihrer Qualifikationsgruppe spielte das Team von Trainer Ivan Hašek am Mittwoch in Prag vor halbleeren Rängen nur 0:0 gegen Nordirland. Nach dem Spiel legte Hašek, der auch Verbandspräsident ist, sein Amt als Nationaltrainer nieder. Ein Sieg aber hätte den Tschechen auch nicht geholfen, denn die Slowenen gewannen erwartungsgemäß in San Marino mit 3:0. Damit sicherten sie sich den zweiten Platz in der Gruppe, der zur Teilnahme an den Play-off-Spielen berechtigt. Gruppensieger wurde die Slowakei, die damit zum ersten Mal überhaupt an einer Fußball-WM teilnimmt.

Tennis: Štěpánek und Šafářová im Viertelfinale, Berdych unterliegt Simon

Im Vorfeld des Davis-Cup-Finales Anfang Dezember in Barcelona tanken die tschechischen Tennisstars Radek Štěpánek und Tomáš Berdych weiter an Selbstvertrauen. Beim sehr gut besetzten Turnier in Shanghai hat Štěpánek am Donnerstag nach einem Drei-Satz-Sieg über den Schweizer Stanislaw Wawrinka das Viertelfinale erreicht. Dort trifft er am Freitag auf den Russen Nikolai Dawydenko. Berdych allerdings hat gegen den Franzosen Gilles Simon den Kürzeren gezogen. Er unterlag nach zwei Sätzen mit 3:6 und 4:6. Eine Runde zuvor hatte Berdych noch den starken Russen Marat Safin bezwungen.

Beim WTA-Turnier in Linz steht Lucie Šafářová ebenfalls im Viertelfinale. In der Runde der besten 16 bezwang hat sie die Polin Urszula Radwanska mit 6:4 und 6:4 besiegt.

Das Wetter am Freitag, dem 16. Oktober:

Am Freitag ist es in Tschechien überwiegend bewölkt und nasskalt. In weiten Teilen des Landes wird es erneut regnen oder schneien. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 1 bis 5 Grad Celsius. In Berglagen oberhalb 500 Meter muss mit Schneeverwehungen und überfrierender Nässe gerechnet werden.