ČSA hat neuen Aufsichtsrat – Gewerkschaften zeigen sich gesprächsbereit
In der noch-staatlichen Fluggesellschaft ČSA brodelt es gewaltig. Seit Wochen erschweren Streitigkeiten zwischen Unternehmensführung und den Gewerkschaften eine Umstrukturierung der angeschlagenen ČSA. In den vergangenen Tagen eskalierte der Konflikt – nicht zum ersten Mal. Nun allerdings rollten die ersten Köpfe. Neue Kräfte sollen den Karren aus dem Dreck ziehen.
Dazu wollen die Gewerkschaften ihren Teil beitragen. Am Montag legten sie eigene Pläne zur Einsparung von umgerechnet rund 35 Millionen Euro vor. Einzelheiten wurden bisher nicht bekannt, doch sollen auch diese Pläne Entlassungen und Gehaltskürzungen vorsehen. Noch in dieser Woche wollen die Gewerkschafter mit dem neuen Aufsichtsrat in Verhandlungen treten.
Die Probleme der ČSA sind nicht unbedingt Werbung für ein Unternehmen, das zum Verkauf steht. Bis Ende des Monats erwartet das Finanzministerium ein Kaufangebot des einzigen verbliebenen Interessenten Unimex – Travel Group. Finanzminister Janota forderte daher den Aufsichtsrat auf, zunächst einmal genaue Informationen über die Situation der ČSA zusammenzutragen. Dessen neuer Chef, Václav Novák, hat Erfahrung mit der Führung eines angeschlagenen Unternehmens. In der Vergangenheit leitete er etwa die Stahlwerke in Vítkovice. Seine neue schwere Aufgabe umriss Novák knapp und sachlich:
„Jetzt haben wir ein großes Stück Arbeit vor uns, und die Zeit drängt. Wir müssen nun Expertisen erstellen, die uns ermöglichen zu entscheiden, wie es weitergehen soll. Und das ist im Grunde das, worauf wir uns jetzt konzentrieren.“Wie und wohin wird es also weitergehen mit der ČSA? Die kommenden Wochen werden es zeigen.