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Server iDnes: Tschechien weist russische Diplomaten wegen Geheimdiensttätigkeit aus
Der stellvertretende Militärattaché der russischen Botschaft in Prag ist aus der Tschechischen Republik ausgewiesen worden. Das berichtete am Montag der Internetserver iDnes unter Berufung auf diplomatische Kreise. Einem weiteren russischen Diplomaten sei zudem von den tschechischen Behörden empfohlen worden, erst gar nicht mehr aus seinem Urlaub nach Tschechien zurückzukommen. Der tschechische Militärgeheimdienst habe angeblich Informationen erhalten, aus denen hervorgehe, dass die beiden Diplomaten für den russischen Geheimdienst arbeiten würden, schreibt der Internetserver. Weder Premier Jan Fischer noch das Außenministerium wollten sich zu diesen Informationen äußern. Der russische Außenminister Sergej Lawrow hingegen hat die tschechische Entscheidung als eine „weitere Provokation“ bezeichnet.
Prager Regierung beschließt Soforthilfe von 140 Millionen Euro zur Beseitigung der Hochwasserschäden
Die tschechische Regierung hat den Städten und Gemeinden, die im Juli dieses Jahres vom Hochwasser betroffen waren, eine finanzielle Unterstützung von 3,6 Milliarden Kronen (ca. 140 Millionen Euro) zugesichert. Die Gelder sollen zunächst dazu genutzt werden, um die Schäden am Eigentum der Kommunen und der sie verwaltenden Kreise zu beseitigen. Sie fallen unter das Ressort des Ministeriums für Regionalentwicklung. Über die Finanzierung der Schadensbeseitigung an Objekten, die nicht unter dieses Ressort fallen, soll auf einer späteren Regierungssitzung entschieden werden, erklärte der Sprecher des Ministeriums für Regionalentwicklung am Montag in Prag. Knapp eine Milliarde Kronen an weiteren Geldern soll dabei zur Reparatur beschädigter Wohnhäuser verwendet werden, hieß es in einer Meldung der Nachrichtenagentur ČTK.
Vier Monate nach Brandanschlag: Opfer Natálka dank Ärzten am Leben, aber vor weiteren Operationen
Drei Tage, nachdem die tschechische Polizei am Freitag in Ostrava / Ostrau bestätigte, vier der mutmaßlichen Täter des Brandanschlags auf eine Roma-Familie im mährischen Vítkov gefasst und inhaftiert zu haben, wurden am Montag auch neue Informationen zu einem der Opfer bekannt. Es grenze an ein Wunder, dass die zweijährige Natálka, deren Haut bis zu 80 Prozent verbrannt war, noch lebe, sagte die Chefärztin der Uni-Klinik Ostrava, Zdenka Crkvenjaš, heute auf einer Pressekonferenz. Die Behandlung der bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Natálka habe bislang über fünf Millionen Kronen gekostet (ca. 200.000 Euro), doch weitere Operationen seien notwendig, ergänzte Crkvenjaš. Ihrer Meinung nach sei das kleine Mädchen derzeit zwar außer Lebensgefahr, aber noch längst nicht über den Berg. Gesundheitliche Komplikationen bei Natálka, die mehrere Transplantationen mit künstlicher Haut erhalten hat, seien zukünftig nicht auszuschließen, sagte die Chefärztin, der zufolge die Behandlung von Natálka auch dauerhaft sein kann.
Nach Flugzeugabsturz: Zehnjähriges Mädchen weiter sehr ernsthaft verletzt
Der Gesundheitszustand des zehnjährigen Mädchens, das den Absturz eines einmotorigen Flugzeugs am Sonntag in Südböhmen als einziges der vier Besatzungsmitglieder überlebte, ist nach wie vor sehr ernst. Das teilte die Sprecherin des Krankenhauses in Prag-Motol, in dem das Mädchen erfolgreich operiert wurde, am Montag mit. Das Flugzeug vom Typ Cessna war am Sonntagmorgen in Strakonice zu einem Rundflug gestartet und stürzte nur wenige Minuten vor der Rückkehr zum Flugplatz aus noch ungeklärten Gründen in den Fluss Otava. An Bord waren der Pilot, eine Frau, ein Mann und das zehnjährige Mädchen. Die drei Erwachsenen sind bei dem Absturz ums Leben gekommen, informierte die Polizei.
Das Unglück ist der zweite Absturz einer Maschine vom Typ Cessna in Tschechien in kurzer Zeit. Am Freitag waren in Prag bei einem Absturz drei Flugzeuginsassen leicht verletzt worden.
Finanzminister Janota will Steuererhöhungen und niedrigere Sozialleistungen
Der tschechische Finanzminister Eduard Janota hat vorgeschlagen, wegen der angespannten Haushaltslage Steuern zu erhöhen sowie Sozialleistungen und staatliche Beihilfen zu kürzen. Diese Maßnahmen will Janota in einen neuen Entwurf für den Haushalt im kommenden Jahr einfließen lassen, um die Neuverschuldung des tschechischen Staates zu begrenzen. Nach Aussage des Finanzministers sollen unter anderem der untere Mehrwertsteuersatz um zwei Prozent und der obere Mehrwertsteuersatz um ein Prozent angehoben werden. Zudem sollten bei verschiedenen Ausgaben vom Arbeitslosengeld bis zur Bausparzulage insgesamt umgerechnet 1,5 Milliarden Euro eingespart werden.
Janota räumte ein, dass erst die Regierung, die aus den vorgezogenen Neuwahlen im Oktober hervorgeht, endgültig über diese Sparmaßnahmen entscheiden werde.
Kabinett Fischer billigt Änderung zum Gesetz über die Vergabe öffentlicher Aufträge
Die Regierung in Prag hat am Montag eine Änderung zum Gesetz über die Vergabe von öffentlichen Aufträgen verabschiedet, nach der zukünftig einige Firmen von solchen Aufträgen ausgeschlossen werden. Es handelt sich dabei um Unternehmen, die aufgrund bestimmter Vergehen in einer so genannten schwarzen Liste geführt werden. Der Entwurf zur Gesetzesnovelle ist von Abgeordnetenhauschef Miloslav Vlček vorgelegt worden.
Deutschland will „wegen historischer Bedeutung“ Prager Botschaft kaufen
Die Bundesrepublik Deutschland will ihre Botschaft in Prag jetzt kaufen, anstatt wie bisher weiter Miete zu zahlen. 20 Jahre ist es her, dass auf dem Gelände des Palais Lobkowicz bis zu 4000 DDR-Bürger Zuflucht gefunden hatten, um ihre Ausreise nach Westdeutschland zu erzwingen. Am 30. September 1989 war sie Gewissheit, als der damalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher ihnen die Nachricht ihrer Ausreise auf dem Balkon der Botschaft verkündete. Damit gehört das Botschaftsgebäude auf der Prager Kleinseite zu den wichtigsten Schauplätzen des Wendejahres 1989, an denen vor der deutschen Wiedervereinigung Geschichte geschrieben wurde. Deutschland will deshalb die Vertretung kaufen und hat dem tschechischen Staat als derzeitigem Eigentümer einen Immobilientausch angeboten: Im Gegenzug soll Tschechien den repräsentativen Bau der ehemalige US-Botschaft in Ostberlin erhalten. Beide Seiten haben sich jetzt auf einen international tätigen Gutachter verständigt, der die Immobilien bewerten soll. Es geht um einige Millionen Euro. Die Chancen aber, dass man sich bis zum 25. Jahrestag des Flüchtlingsdramas an der Botschaft im Jahr 2014 einig geworden ist, stünden gut, hieß es.
Zahl ausländischer Besucher in Tschechien um 13 Prozent gesunken
Einen deutlichen Einbruch bei den Zahlen ausländischer Besucher hat Tschechien in der ersten Hälfte dieses Jahres verzeichnet. So kamen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 13 Prozent weniger Touristen aus dem Ausland, insgesamt wurden 2,71 Millionen Besucher gezählt. Tschechien steht damit schlechter da als die meisten anderen europäischen Staaten, im Schnitt sind die Besucherzahlen in der EU um 10 Prozent eingebrochen, schreibt der Verband tschechischer Reiseunternehmen in einer Pressemitteilung.
Reiseagentur holt mit großer Verspätung 300 tschechische Touristen von Djerba zurück
Mit zwei Tagen Verspätung sind am Montag die etwa 300 tschechischen Touristen zurückgekehrt, die wegen Planungsfehlern des Reiseveranstalters Sunny Days auf der tunesischen Insel Djerba festgesessen waren. Weitere 300 Urlauber hatten zudem in Ostrava / Ostrau und Brno / Brünn von Samstag bis in die Nacht zu Montag auf ihre Flugverbindungen zum Urlaub auf Djerba warten müssen. Ein Vertreter des Reiseveranstalters sagte, dass die Probleme nicht in den Finanzen des Unternehmens lägen, sondern Fehler bei der Vorbereitung der Urlaubsreisen entstanden seien. Die betroffenen Urlauber würden entschädigt, gab zudem eine Sprecherin des Unternehmens bekannt.
25 Prozent tschechischer Fernsehzuschauer sahen Weltrekord von Bolt live
Das 100-Meter-WM-Finale der Herren, bei dem der Jamaikaner Usain Bolt am Sonntagabend in Berlin einen neuen phantastischen Weltrekord aufstellte, haben in Tschechien knapp 770.000 Menschen im TV live verfolgt. Das war ein Viertel der Zuschauer, die zu diesem Zeitpunkt Fernsehen schauten, informierte der Sprecher des Tschechischen Fernsehens (ČT) Ladislav Šticha. Das zweite ČT-Programm, das von der Leichtathletik-WM berichtet, hatte zur Finalzeit die höchste Einschaltquote in Tschechien. Olympiasieger Bolt hat den 100-Meter-Lauf in der Fabelzeit von 9,58 Sekunden gewonnen und damit seinen eigenen Weltrekord gleich um elf Zehntel verbessert.
Moderner Fünfkampf: Tschechen Polívka und Svoboda erste Staffel-Weltmeister
Die beiden Tschechen Ondřej Polívka und David Svoboda sind Montag in London Staffel-Weltmeister im Modernen Fünfkampf geworden. In dieser erstmals bei einer WM ausgetragenen Disziplin verwiesen sie die Staffeln aus Russland und Ägypten auf die weiteren Medaillenplätze. Gegen die zweitplazierten Russen setzte sich das tschechische Duo mit dem knappen Vorsprung von sechs Punkten durch.
Liga-Fußball: Jablonec schließt zum Führungsduo auf
In der abschließenden Begegnung des vierten Spieltages der ersten tschechischen Fußball-Liga hat der FK Baumit Jablonec n. N. am Montag Baník Ostrava mit 2:1 bezwungen. Mit diesem Sieg haben die noch ungeschlagenen Gastgeber nun zehn Punkte auf ihrem Konto, womit sie in der Tabelle zum punktgleichen Führungsduo FK Mladá Boleslav und 1. FC Brünn aufschließen konnten. Das unterlegene Team aus Ostrau fiel hingegen hinter Meister Slavia Prag auf den 6. Platz zurück.
Die weiteren Ergebnisse des 4. Spieltages: Mladá Boleslav – Příbram 2:0, Bohemians Prag – Teplice 1:3, Pilsen – Liberec 2:3, Olmütz – Bohemians 1905 1:1, Sparta Prag – Kladno 2:0, Budweis – Slavia 0:1, Brünn – Slovácko 1:0.
Das Wetter: bewölkt bis heiter, bis 27 Grad warm
Am Dienstag ist es Tschechien leicht bewölkt bis heiter. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 23 bis 27 Grad Celsius.