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Tschechen müssen Visum für Kanada-Reise in Wien beantragen

In den vergangenen zwei Tagen haben 192 Tschechen auf der kanadischen Botschaft in Wien ein Visum für ihre Kanada-Reise beantragt. Kanada hat am Dienstag nach zehn Jahren erneut die Visumpflicht für die Tschechen eingeführt. Bis gestern konnten Reisende das Visum noch bei der Ankunft in Kanada erhalten. Heute mussten tschechische Staatsbürger schon vor dem Abflug am Prager Flughafen ein gültiges Visum vorweisen. Inhabern von Flugtickets nach Kanada, die bisher noch kein Visum haben, bieten tschechische Fluggesellschaften eine Verlegung ihrer Flüge auf einen späteren Termin oder die Rückerstattung des Ticketpreises an.

Innenminister Pecina informiert EU-Amtskollegen über Visumpflicht für Kanada-Reisen

Auf einem informellen Treffen der EU-Innenminister in Stockholm hat der tschechische Innenminister Martin Pecina seine Amtskollegen offiziell darüber informiert, dass Kanada erneut die Visumpflicht für Tschechien eingeführt hat. In diesem Zusammenhang teilte er auch mit, dass Tschechien eine solidarische Einstellung der EU zu dieser Frage erwarte. Mit einer offiziellen Reaktion rechne er aber erst später, sagte Pecina gegenüber der tschechischen Nachrichtenagentur ČTK. Beim Gespräch mit dem EU-Kommissar für Inneres und Justiz, Jacques Barrot, sowie mit dem schwedischen Minister für Flüchtlingsfragen, Tobias Billström, habe er den Eindruck gewonnen, dass sie in der Frage der kanadischen Visa Entgegenkommen zeigen.

Kanadischer Botschafter in Prag bekräftigt Position seines Landes zur Visumpflicht

Tschechen werden wohl weiterhin nicht in Prag, sondern nur in Wien ihre Visa für Kanada-Reisen beantragen können. Der kanadische Botschafter in Prag, Michael Calcott, bekräftigte diese Position der Regierung in Ottawa. Tschechien hatte am Mittwoch offiziell Kanada aufgefordert, auch eine Visumabteilung an der Botschaft in Prag zu eröffnen. Einen Tag zuvor hatte Calcott diese Möglichkeit allerdings aus finanziellen Gründen bereits ausgeschlossen.

Arbeitslose Ausländer verlassen freiwillig Tschechien

In den vergangenen fünf Monaten haben rund 1800 Ausländer, die in Tschechien ihren Arbeitsplatz wegen der Wirtschaftskrise verloren haben, einen Antrag auf kostenlose Rückkehr in ihr Heimatland gestellt. Darüber informierte heute eine Sprecherin des Innenministeriums. Das Projekt der freiwilligen Rückkehr existiert seit dem 16. Februar. Es zielt darauf ab, das Risiko der Kriminalität arbeitsloser Ausländer, die sich illegal in Tschechien aufhalten, zu verringern. Das höchste Interesse an einem Gratis-Flugticket und zusätzlichen 500 Euro als finanzielle Unterstützung haben bisher mongolische Gastarbeiter, gefolgt von Usbeken und Vietnamesen.

Tschechische Zentralbank kritisiert Reformkonzept der EU zur Kontrolle der Finanzmärkte

Die tschechische Zentralbank lehnt die jüngsten Reformvorschläge zur Aufsicht über den gesamten EU-Finanzmarkt ab. Sie wurden Anfang Juni auf Initiative der Europäischen Kommission von den Regierungschefs der EU-Mitgliedsländer beschlossen. Die Zentralbank bezeichnet sie in einer Stellungnahme, die heute im Internet veröffentlicht wurde, als ein Bemühen, die Kompetenzen der Aufsichtsräte der Nationalbanken zu schwächen. Nach Auffassung der tschechischen Zentralbank könne die beabsichtigte Reform nicht die Probleme lösen, die auf das dezentralisierte System von Aufsichtsorganen in den einzelnen Ländern zurückzuführen sind. Außerdem sei von den Vorschlägen der Europäischen Kommission nicht die Bewältigung der Ursachen der jetzigen Weltwirtschaftskrise zu erwarten, hieß es.

Havel warnt Obama in einem offenen Brief vor Russland

Der frühere tschechische Präsident Václav Havel und weitere Intellektuelle aus ehemaligen Ostblockstatten haben US-Präsident Barack Obama einen offenen Brief geschrieben. Darin warnen sie Obama vor dem wachsenden Einfluss Russlands und drücken die Sorge vor einer Vernachlässigung von Mittel- und Osteuropa durch Washington aus. Die Hoffnung auf eine Verbesserung der Beziehungen zu Russland und eine Anerkennung der Souveränität der Staaten des sowjetischen Einflussbereiches durch Moskau habe sich 20 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs nicht erfüllt, heißt es in dem Brief. Für Tschechien unterzeichneten ihn außer Havel auch der frühere Außenminister Karel Schwarzenberg und der frühere Vizepremier Alexandr Vondra.

Tschechische Firmen sind unzureichend über Krisenplan der Regierung informiert

Rund 71 Prozent der tschechischen Unternehmen kennen die Inhalte des Maßnahmenpakets der Regierung gegen die Wirtschaftskrise nur zum Teil oder sogar überhaupt nicht. Dies geht aus einer Meinungsumfrage hervor, die die tschechische Assoziation kleiner und mittlerer Betriebe unter rund 440 Firmenbesitzern durchgeführt hat. Nach ihrer Meinung zeugen die mangelnden Informationen von einer unzureichenden Kommunikation zwischen der Regierung und Unternehmern.

Neuer Fall von Schweinegrippe – Frau hat sich in Tschechien angesteckt

In Tschechien wurde der bisher 21. Fall von Schweinegrippe bestätigt. Es handelt sich um den ersten Fall einer Ansteckung mit dem Virus auf tschechischem Boden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Die junge Frau hat sich offenbar beim Kontakt mit Ausländern aus den USA und Großbritannien mit der Schweinegrippe angesteckt. Sie begab sich am Montag zur Untersuchung in eine Prager Klinik. Laut Ärzteangaben hat sich der Zustand der Patientin seitdem gebessert. Sie befindet sich derzeit zu Hause in Quarantäne und wird von Pflegepersonal betreut.

Prager Sternwarte stellt Mondstein aus

Die Prager Sternwarte wird einen Stein ausstellen, den die Besatzung der Apollo 11 vom Mond auf die Erde mitgebracht hat. Der Mondstein wird das Hauptexponat der Ausstellung sein, die am 21. Juli unter dem Titel „Rückkehr zum Mond“ eröffnet wird. Am selben Tag vor 40 Jahren haben die US-Amerikaner Neil Armstrong und Edwin Aldrin als erste Menschen den Mondboden betreten. Nach Informationen des Kurators der Ausstellung, Jakub Rozehnal, ist der Mondstein ein Geschenk des ehemaligen US-Präsidenten Richard Nixon an die kommunistische Tschechoslowakei. Der Stein wird in einem Safe des Historischen Militärinstituts in Prag aufbewahrt.

Jiří Janeček zum Generaldirektor des Tschechischen Fernsehens wieder gewählt

Jiří Janeček ist gestern zum Generaldirektor des öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehens wieder gewählt worden. Bei der Wahl durch den tschechischen Fernsehrat setzte sich Janeček im dritten Wahlgang knapp durch. Der Journalist Janeček ist seit 2003 Generaldirektor des Tschechischen Fernsehens. Die Mitglieder des Fernsehrates konnte er mit einem ausgeglichenen Haushalt und der erfolgreichen Umschaltung auf die digitale Sendetechnik überzeugen, ihn für eine zweite sechsjährige Amtszeit wieder zu wählen. Für die Zukunft habe er viele Pläne, sagte der erleichterte Janeček nach seiner Wahl. Er wollte allerdings auch Entlassungen von Mitarbeitern nicht ausschließen.

Das Wetter

Am Freitag und Samstag sind in Tschechien erneut heftige Gewitter mit starkem Wind und Hagel zu erwarten. Das Tschechische Meteorologische Institut warnt, dass es in einigen Gebieten zu Blitz-Hochwasser kommen könnte. Am Freitag wird es tagsüber überwiegend heiter sein, am Nachmittag und Abend nimmt die Bewölkung zu und es können sich Gewitter bilden. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 28 bis 32 Grad Celsius.