Tschechiens Wintersportzentren legen zu – Spindlermühle ist Topadresse

In Tschechien ist es derzeit zwar für die Jahreszeit viel zu mild, doch auch das kann nicht darüber hinwegtäuschen: Der Winter rückt immer näher und damit auch wieder eine neue Skisaison. Vertreter der wichtigsten aus den knapp 100 Wintersportzentren der tschechischen Mittelgebirge haben am Donnerstag in Prag eine Pressekonferenz gegeben, bei der sie ihr Angebot und ihre Neuheiten für die neue Saison vorgestellt haben. Lothar Martin war bei dem Pressetreffen.

Minister Jiří Čunek
Lothar, auf dieser alljährlichen Pressekonferenz trat diesmal sogar der Minister für Regionalentwicklung, Jiří Čunek, vor die Medien. Was hatte er mitzuteilen?

„Jiří Čunek machte deutlich, dass man in Tschechien den Auf- und Ausbau von Wintersportzentren lange Zeit wie ein Aschenbrödel behandelt habe und dass man ganz einfach unterschätzt habe, was für einen florierenden Wirtschaftszweig man damit betreiben könne. Das aber habe sich spätestens seit der Jahrtausendwende geändert, als die Regierung damit begonnen habe, staatliche Programme zur Verbesserung der Infrastruktur in den jeweiligen Regionen aufzulegen. Zusammen mit so genannten Regionalen Operationsprogrammen (ROP) und mit EU-Geldern sei es aber nun gelungen, mehr Qualität und Know how in diese Branche zu bekommen, so der Minister. Nicht zuletzt habe man in diesem Jahr auch die Tschechische Bergwacht, die eine gute Tradition besitzt und die seinem Ministerium untersteht, komplett neu ausgerüstet und eingekleidet. Auch das sei eine Investition von 100 Millionen Kronen (ca. vier Millionen Euro) gewesen, unterstrich der Minister.“

Welche Leistungen wollen die tschechischen Wintersportzentren ihren Gästen in dieser Saison anbieten. Und zu welchen Preisen?

„Auch Jiří Lhota, ein führender Vertreter des Verbandes der Seilbahn- und Skiliftbetreiber in Tschechien, hob hervor, dass die Branche seit der politischen Wende 1989 enorme Anstrengungen unternommen habe, um zu den führenden Nationen im Wintersporttourismus aufzuschließen. Als Beispiele dafür nannte er die gestiegene Zahl an modernen Skiliften, die ständigen Verbesserungen auf dem Gebiet der Kunstschnee-Technologie, aber auch den Ausbau und die Verbesserung der Übernachtungskapazitäten und der gastronomischen Einrichtungen. Er hob hervor, dass die Wintersportzentren analog den Hotels seit einigen Jahren in Qualitätskategorien unterteilt werden, wobei die Zentren mit dem Gütesiegel von vier und fünf Sternen die höchste Qualität aufweisen. Auch hier habe man einen ordentlichen Sprung nach vorn gemacht, insbesondere im Zeitraum von 2004 bis 2006, als die Zahl der Lokalitäten mit vier und fünf Sternen von 16 auf 30 gewachsen sei, so Lhota. Auch die separate Anzahl von Fünf-Sterne-Zentren ist gestiegen, und zwar von sieben auf zehn. Unter ihnen ist das Wintersportzentrum in Spindlerův Mlýn / Spindlermühle die Topadresse in Tschechien. Nicht umsonst ist ihm im vergangenen Jahr der Titel ´Tschechisches Premium-Zentrum´ zuerkannt worden, sagte Lhota.

Demgegenüber sei die Berichterstattung in den tschechischen Medien nicht korrekt und sehr tendenziell. Schlagzeilen wie ´Die Tschechen fahren zum Skisport in die Alpen, zu uns kommen die Polen´ seien Antiwerbung für die Branche und würden dem hierzulande in den Wintersportzentren gebotenen Preis-Leistungs-Verhältnis nicht gerecht, beklagte Lhota. Als ein Beispiel dafür nannte er den anhand von 43 tschechischen Skisportarealen ermittelten Durchschnittspreis für eine Skipass-Tageskarte in der Hauptsaison. Er liegt bei 447 Kronen (ca. 18,50 Euro).“

Wie können sich Wintersportfans noch über die Schneebedingungen, das Equipment und das Übernachtungsangebot der tschechischen Wintersportzentren informieren?

„Am allerbesten durch das Anklicken der Internetseite www.HolidayInfo.cz Wem es möglich ist, die Sendungen des rechtlich-öffentlichen Tschechischen Fernsehens zu empfangen, der kann vormittags im zweiten Programm (Mo-Fr 8.30 bis 9.10 Uhr sowie Sa und So 7.50 bis 8.30 Uhr) auch das so genannte Panorama-TV einschalten, wo man in Text und Bild den aktuellen Überblick über die Witterungs- und Schneeverhältnisse und die im Betrieb befindlichen Seilbahnen und Skilifte in den einzelnen Wintersportorten erhält.“

Autor: Lothar Martin
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