Tschechische Winzer feiern „historischen“ Erfolg bei der „awc Vienna 2008“

Paris, Düsseldorf, Brüssel, Verona oder Wien: Das sind nur einige der Orte, wo jedes Jahr große internationale Weinwettbewerbe veranstaltet werden, bei denen Weinproduzenten aus aller Welt um Medaillen wetteifern. Besonders tschechische Weine schneiden dabei in den letzten drei Jahren ausgesprochen gut ab. Zuletzt war das so bei der „awc Vienna 2008“, wo tschechischer, genauer gesagt mährischer Wein große Erfolge feiern konnte.

Foto: Archiv von Radio Prag
Es war eine wahre Medaillen- und Diplomernte für tschechische Winzer, über die sie sich am 30. Oktober bei der „Galanacht des Weines 2008“ im Wiener Rathaus freuen konnten. Neben der Präsentation der besten Weine und Weingüter des diesjährigen Weinwettbewerbs „awc Vienna“ wurden auch die begehrten Trophäen verliehen. Tschechien war durch 159 Weinproben vertreten, 140 davon wurden mit 11 Goldmedaillen, 94 Silbermedaillen und 35 Gütesiegeln ausgezeichnet. Die Konkurrenz war groß. Am Wettbewerb wurden fast 8000 Weine von über 1400 Weinproduzenten bewertet. Lubos Bárta, Chefredakteur der Fachzeitschrift „Sommelier“, die einer der medialen Partner war:

„Das ist ein absolut famoser Erfolg. Nach international gültigen Regeln werden bei derartigen Wettbewerbsveranstaltungen nur 30 Prozent der am besten platzierten Kostproben mit Medaillen bedacht. Dass in Wien 88 Prozent der aus Tschechien eingesandten Weinproben preisgekrönt wurden, zieht unsere Winzer in die Weltspitze hoch. Es liegt quasi auf der Hand, dass die 140 Weine zu den 30 Prozent der mit höchster Punktezahl bewerteten gehört haben.“

Das Interesse einheimischer Winzer, sich bei internationalen Veranstaltungen zu präsentieren, nimmt ständig zu. In den letzten Jahren hat dazu der Nationale Weinfonds maßgeblich beigetragen:

„Die Teilnahme an so einem internationalen Wettbewerb ist keine billige Angelegenheit, weil man dafür eine beträchtlich hohe Gebühr bezahlen muss. Unsere Winzer haben den großen Vorteil, dass der Nationale Weinfonds die Hälfte der Kosten finanziert. Mit den 159 Weinkostproben in Wien haben wir einen Rekord in der bisherigen Weinpräsentation Tschechiens im Ausland aufgestellt.“

An internationalen Weinwettbewerben sind laut Bárta in der Regel 35 bis 40 Länder vertreten. Im Prinzip sämtliche Wein produzierende Länder. Die Fachjury setzt sich normalerweise aus nationalen und internationalen Weinwissenschaftlern, Weinanalytikern, Sommeliers, Gastronomen, Fachhändlern und Fachjournalisten zusammen. Was war für sie diesmal bei der awc Vienna das Ansprechende bei tschechischen Weinen?

„Meiner Meinung nach ist es vor aller der frische Geschmack. Tschechien besitzt nämlich einen großen Vorteil. Unsere Weine haben das Potential für die Entwicklung eines wunderbaren Aromas, was auf das relativ kühlere Klima zurückzuführen ist. Anders als bei den im Geschmack viel reichhaltigeren südlichen Weinen ist der Hauptfaktor, der als erstes bei den in schnellem Tempo ablaufenden Wettbewerben anspricht, immer der schöne Duft. Durch diesen zeichnen sich eben unsere Weine aus.“